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Das Internet Archiv des FV Biebrich 02 - Bezirksoberliga Wiesbaden 2001/02

Hauzels Kolumne - Bezirksoberliga Wiesbaden 2001/02

Juli 2001

Liebe Biebricher,

die Blauen verleben den mit Abstand ruhigsten Sommer der vergangenen zehn Jahre. Der Verbleib unserer Mannschaft wurde frühzeitig gesichert, an der zum Teil irrsinnigen Treibjagd auf dem Wiesbadener Spielermarkt haben sich die 02er nicht beteiligt. Wobei nicht so ganz klar ist, wer eigentlich wen jagt. Es macht jedenfalls eher den Eindruck, die mäßig begabten Kicker der Region treiben die geplagten Kassierer der Vereine vor sich her. Wenn man sich in anderen Klubs, die einst selbst die Preise verdorben haben, heute über die unverschämten Forderungen der Spieler beklagt, mag man sich leise wundern.

Mit unserem Team, das zu einem beachtlichen Teil schon in der Jugend des Biebricher Fußball-Vereins gespielt hat, wird Trainer Bernhard Raab versuchen, den in der Vorsaison unerwartet erreichten Spitzenplatz zu bestätigen. Als die Blauen im letzten Match der alten Runde in Schwanheim trotz einer 3:1-Führung am Ende mit 3:4 den Relegationsplatz verpassten, wurde dann doch hier und da Kritik laut. Cleverer hätte das Team spielen müssen. Nicht immer nur nach vorne laufen. Ja, wollen wir das denn - 1:0 statt 5:4, 0:1 statt 3:4? Mit ihrem unbekümmerten Auftreten hat die Mannschaft viele Sympathien und mit ihrem unberechenbaren Spiel viele Punkte gewonnen. Einen derart attraktiven Fußball hatte man in Biebrich lange nicht sehen können.

Es gab auch Gerüchte, die 02er hätten gar nicht aufsteigen wollen. Was Quatsch ist. Nachdem es so gut lief, setzte sich das Team die Landesliga zum Ziel. Niemand hat Spieler und Trainer bei dem Versuch, dieses Ziel zu erreichen, gebremst. Und natürlich ist es schade, wenn eine plötzlich entstandene große Chance nicht genutzt, der Relegationsplatz derart knapp verpasst wird. Die Spieler selbst haben sich am meisten geärgert, aber sie werden daraus lernen, werden reifer, sich entwickeln. Und was sie gegenüber den meisten Konkurrenten voraus haben: sie müssen sich nicht erst kennenlernen. Diese Mannschaft war schon in der vergangenen Saison eine Einheit.

Ausgerechnet Germania Schwanheim, die nach dem Sieg gegen uns in der Relegation zur Landesliga gescheitert ist, kommt zum ersten Heimspiel der neuen Spielzeit auf das Dyckerhoff-Sportfeld. Da am 11. August abends im Zelt auf den Gibber Kerbewiesen auch die Blaue Nacht stattfindet, spricht nicht viel für die Gäste aus dem Main-Taunus. Bei bislang 13 Zeltfesten des 02-Freundkreises ging nur ein Spiel am Wochenende der Blauen Nacht verloren. Und diese eine Ausnahme zählt fast nicht, weil da die Partie schon donnerstags stattfand. Egal, nimmt man das Auftaktmatch beim Türkischen SV hinzu, werden wir diesmal sehr schnell einen Eindruck haben, was wir in der neuen Serie, die direkt in unser Jubiläumsjahr führt, von dem Team erwarten dürfen. Im einzigen Wochenspieltag der Vorrunde gastiert Aufsteiger TuRa Niederhöchstadt am 16. August in Biebrich.

Apropos Spielplan. Klassenleiter Horst Zeiser (Hattersheim) ist wie im vergangenen Jahr der dringlichen Bitte, uns am Mosburgfest-Wochenende nicht mit einem Heimspiel zu belasten, erneut nicht nachgekommen. Prompt schickte er uns den RSV Weyer, der wegen der größeren Entfernung nach Wiesbaden auch nicht für eine Verlegung auf einen Werktag zu begeistern war. Zu Zeisers in den Zeitungen zitierten Aussage, er habe 99 Prozent aller Vereinswünsche erfüllt, können wir nur sagen: Schön für die andern. Die 02er haben nun jedenfalls am 25. August mit der Doppelbelastung zu leben. Wer am Samstagmittag auf dem Sportplatz ist, kann nicht gleichzeitig im Schlosspark sein. Das gilt für Spieler, Zuschauer und vor allem für die ehrenamtlichen Helfer. Klubheim, Grillhütte und Kasse müssen am Dyckerhoffplatz besetzt sein, Spielausschuss, Schiedsrichter-Betreuer und Ordner schieben Dienst. Parallel gilt es, Personal für unsere drei Stände an der Mosburg zu finden. Wie wir das alles stemmen sollen, davon macht sich der Klassenleiter offensichtlich kein Bild.

Doch sicher werden die Blauen auch das schaffen. Sie können sich davon überzeugen. Besuchen Sie unsere Spiele, kommen Sie zur Blauen Nacht und zum Mosburgfest.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


August 2001

Liebe Biebricher,

man musste beim Heimspiel gegen TuRa Niederhöchstadt auf dem Dyckerhoff-Sportfeld weit gehen, um seine Ruhe zu haben vor Nörglern und Miesmachern. Denn nach der 1:5-Niederlage gegen Germania Schwanheim hatten sich schon im dritten Saisonspiel auf der Tribüne wieder die notorischen Kopfschüttler breitgemacht. "Die Taktik ist Mist", wurde der im Vorjahr so gelobte Trainer kritisiert, weil er trotz des unrunden Saisonauftakts nicht zu einem Abwehrsystem mit Libero zurückgekehrt ist. "Ihr habt falsch eingekauft", hörten die 02-Verantwortlichen. "Wir haben gar nicht eingekauft", konnten die antworten - und sind sogar noch stolz drauf. Wenn sich niemand anbietet, der bereit ist, zu unseren Bedingungen hier zu spielen und eine Verstärkung sein könnte - wieso sollten wir ihn nach Biebrich holen? Da helfen wir uns lieber mit Fußballern aus dem eigenen Fundus. So etwa mit Oliver Schön, der seit 20 Jahren im Verein ist und nun mit 29 sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. Schlecht hat er seine Sache ganz sicher nicht gemacht. Trainer und Vorstand sind jedenfalls überzeugt, sich auf dem richtigen Weg zu befinden. Sie denken dabei über den Tag und das einzelne Ergebnis hinaus. Schöne Siege werden genauso wie bittere Niederlagen den klaren Blick auf das Ziel nicht verstellen.

Die weniger erfahrenen Kräfte aus den eigenen Reihen, die für die verletzten Raab und Kraft in die Elf gerückt sind, sie haben sich gegen Niederhöchstadt durchgebissen. Das war wichtig und gibt Hoffnung. "Unglaublich, wie diese jungen Hüpfer 90 Minuten lang gebrummt sind", stöhnte einer der älteren Gästespieler, die in der Endphase von ihren Kräften und schließlich auch von Fortuna verlassen wurden. Aufgrund der Spielanteile und der deutlich stärkeren Bemühungen um konstruktiven Fußball war der 3:2-Sieg für die Biebricher allemal verdient, auch wenn er erst in der Nachspielzeit zustande kam. Ein hartes Stück Arbeit war's. Und es muss jedem klar sein, dass den 02ern auch in dieser Saison nichts in den Schoß fällt, mit der richtigen Einstellung von der ersten bis zur letzten Minute aber schöne Erfolge zu erreichen sind. Das gilt natürlich ebenso für die nun anstehenden Heimspiele gegen Weyer und Ahlbach. Zwischendurch gibt's noch die Partie beim FC Schwalbach. Und der Landesliga-Absteiger könnte gerade aus aktuellen Erfahrungen berichten, wie es ist, wenn man eine Mannschaft zusammenkauft - vor allem wie schnell man sie anschließend wieder verliert.

Unser Thema soll das im Augenblick nicht sein. Wir freuen uns am letzten August-Wochenende auf das Mosburgfest im Schlosspark, auch wenn uns Klassenleiter Horst Zeiser mit seinem Spielplan und der Heimpartie gegen Weyer in arge organisatorische Probleme gestürzt hat. Die Blauen - sie schaffen die Doppelbelastung trotzdem. Auch wenn man manchmal selbst nicht mehr weiß, wie das immer wieder funktioniert. Und dann kommt man natürlich doch drauf: Es liegt an dem riesigen Engagement, das einige wenige mit immensem zeitlichen Aufwand meist schon seit vielen Jahren für diesen Verein aufbringen. Ihnen kann man nicht genug danken. Wir hoffen, dass Sie es tun, liebe Biebricher, indem Sie uns auf dem Dyckerhoff-Sportfeld und an der Mosburg besuchen.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


September 2001

Liebe Biebricher,
Gerhard Mayer Vorfelder, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, strich nach den Terror-Anschlägen in Amerika in einem Gastkommentar für das Wiesbadener Tagblatt die Bedeutung unserer Sportart für das friedliche Zusammenleben heraus. "Bei allem Erfolgsstreben ist es von jeher ein charakteristisches Merkmal des Sports, Fairplay vorzuleben und sich für Völkerverständigung einzusetzen, unabhängig von politischen Einstellungen oder religiösen Bekenntnissen. Der 11. September 2001 wird daher immer eine Mahnung bleiben, dass dieser Anspruch nie zu einem reinen Lippenbekenntnis verkommen darf, sondern immer wieder neu das friedliche Miteinander in dieser Welt von uns fordert. Der Fußball, dessen integrative Kraft oft zu geringschätzig beurteilt wird, bietet hier quasi vor der Haustür eines jeden einzelnen die ideale Chance, sich von Kindesbeinen an für diese Ziele einzusetzen." Vor den Haustüren in Biebrich sind wir dafür zuständig. Und wie in der Vergangenheit übernehmen wir diese Aufgabe gern und heute mit einer größeren Verpflichtung denn je.

Zum Sport gehört ungeachtet aller gesamtgesellschaftlicher Verantwortung Siegeswille. Was sich sonst nicht ziemt - hier darf man über andere triumphieren. Und der Nachwuchs des Biebricher Fußballvereins tut das zu Beginn dieser Saison in reichlichem Maße. Nachdem es nun erstmals auch eine D-Jugend-Bezirksliga gibt, sind die Blauen nun wie selbstverständlich in allen vier Altersklassen vertreten. Das kann außerdem nur noch der TuS Dotzheim von sich behaupten. Die SG Höchst spielt wie der SV Wehen in A- und B-Jugend eine Etage höher, die Taunussteiner sind dafür aber mit der D-Jugend gar nicht vertreten. Der SV Wiesbaden wie der SV Erbenheim und der FC Eddersheim spielt nur mit A- und B-Jugend in der Bezirksliga, die TSG Idstein und die SG Walluf nur mit der A-Jugend. In immerhin drei Altersklassen sind der FC Eschborn (ohne C), Germania Schwanheim (ohne B) und Kastel 46 (ohne A) vertreten. Bedeutet: Sportlich sind die Blauen in der hessischen Landeshauptstadt die Nummer eins.

Diese erfolgreiche Nachwuchsarbeit will der Biebricher Fußball-Verein in seinem Jubiläumsjahr konzeptionell und in Zusammenarbeit mit Bernhard Raab, dem Trainer der ersten Mannschaft weiter entwickeln. Er kann sich gut vorstellen, da gemeinsam mit Jugendausschuss und Vorstand etwas aufzubauen, um die Talente in den unteren Jahrgangsstufen dem Verein zu erhalten und den herauswachsenden Nachwuchs schließlich in die ersten Mannschaft zu integrieren.

Mit seinem Team in der Bezirks-Oberliga ist Raab in den vergangenen Wochen wieder selbst auf Torejagd gegangen, nachdem er seine langwierige Verletzung endlich auskuriert hatte. Trotz der zum Teil sehr deutlichen Siege ist den Mannschafts-Verantwortlichen der kritische Blick nicht verloren gegangen. Aber wir dürfen sicher sein, dass alle weiter konzentriert arbeiten, um möglichst attraktiven und erfolgreichen Fußball präsentieren zu können.

Nach den Main-Taunus-Wochen und den Limburger Gastspielen kommen nun zwei Rheingau-Teams hintereinander auf das Dyckerhoff-Sportfeld. Der FSV Winkel mit dem ehemaligen Biebricher Trainer Werner Orf will ein ernsthaftes Wort um die Meisterschaft mitsprechen. Wir werden sehen, wie die Mannschaft im Vergleich mit den Blauen diesen Anspruch bestätigen kann. Die SG Rauenthal/Martinsthal hat eine Reihe sehr beachtlicher Ergebnisse eingefahren, und nichts wäre weniger angebracht, als den Aufsteiger zu unterschätzen. Freuen wir uns gemeinsam auf schöne Spiele.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


Oktober 2001

Liebe Biebricher,
haben Sie auch das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Finnland gesehen und sich maßlos geärgert? Ich habe manche Minute gedacht: Was machen wir eigentlich unseren Fußballern in der Bezirks-Oberliga für Vorwürfe, wenn mal ein Pass nicht ankommt oder der Ball den Weg ins Tor nicht findet?

Nach solchen Vorstellungen der DFB-Elitekicker kommen schnell die klugen Köpfe aus der Deckung und wissen, wie künftig alles besser wird. Stützpunkte und Internate für den Nachwuchs müssen her - und dann sind wir bald wieder ganz oben. Sind wir nicht. Zumindest nicht deswegen.

Eine in der Theorie perfektionierte Talentsichtung und Förderung hat es früher nicht gegeben, aber der deutsche Fußball hatte doch einen besseren Stand. Aus in Auswahlmannschaften verhätschelten Jungstars werden selten ganze Kerle. Unsere Gesellschaft hat sich verändert, und in ihr finden sich eben nur noch wenige, die sich allen widrigen Umständen zum Trotz haben durchbeißen müssen. Im Leben wie im Fußball. Früher gab's keine F-Jugend und keine Auswahl in der D-Jugend. Da ging's in den Vereinen überhaupt erst mit C- oder B-Jugend los - in gemischten Mannschaften mit und gegen Ältere. Vorher haben sie in den Straßen gekickt, sind über Zäune, unter Autos und auf Vordächer geklettert um wieder in Besitz des geliebten Spielgeräts zu gelangen. Heute holen sie nicht mal selbst den Ball, wenn er ein bisschen weitab in die Ecke des Sportplatzes gesegelt ist.

Spielfreude und Einsatzbereitschaft haben sich aus den Lebensumständen entwickelt. Und es sind völlig andere Lebensumstände, die die Jugendlichen heute vorfinden. Wir können und wollen die Zeit nicht zurückdrehen, aber wir müssen uns damit abfinden, dass vielleicht einzelne Elemente nachgestellt, nicht jedoch der Geist des Straßenfußballs auf dem Sportplatz geweckt werden kann. Den wird man auch mit noch so teuren Trainingsanzügen, Trikots mit Nummern und Namen und auch nicht mit exzellenter Taktik- und Technik-Schulung finden.

Der Nutzen aller Bemühungen des Verbandes wird sich in den Erfolgsbilanzen der Nationalmannschaft kaum niederschlagen. Aber wir werden ihn - und darüber sind wir durchaus froh - in den kleinen Vereinen spüren. Es wird bis eben in die Bezirks-Oberligen hinein eine große Zahl gut ausgebildeter Spieler zur Verfügung stehen, die in der Lage sind, attraktiven Fußball zu zeigen. Vielleicht nicht immer so zielgerichtet, so effizient wie sich das mancher wünschen mag, aber munter - und bunter als noch vor ein paar Jahren. Wenn sich herumspricht, dass sich für den Betrachter von Begegnungen der Nationalmannschaft und den Spielen des eigenen Vereins um die Ecke der Unterhaltungswert kaum unterscheidet, der Besuch etwa bei den Blauen aber wesentlich bequemer und preiswerter ist als der eines Länderspiels - vielleicht dürfen sich die Amateure dann auch wieder über mehr Zuschauer freuen.

Dazu freilich müssten wir 02er erst einmal ein Heimspiel haben. Während der Weinwoche und des Mosburgfests, als wir gar nicht auf dem Dyckerhoff-Sportfeld spielen wollten, waren wir ständig an der Reihe. Jetzt haben wir nach dem Match gegen die SG Oberliederbach vier Auswärts-Begegnungen in Folge. Im ganzen November, genauer gesagt vom 21. Oktober bis 2. Dezember kein einziges Heimspiel - das war noch nie da. Klassenleiter Horst Zeiser hatte vor Saisonbeginn erklärt, über 90 Prozent aller Wünsche der Klubs seien eingearbeitet. Für den Biebricher Fußballverein jedoch - und das muss hier noch einmal gesagt werden dürfen - ist dieser Spielplan eine Zumutung.

Wir hoffen, dass Sie uns dennoch die Treue halten und unser Team in der Bezirks-Oberliga begleiten, etwa am letzten Oktober-Sonntag zum Traditions-Derby gegen den SVW an die Berliner Straße oder am 18. November zum starken Aufsteiger ins Stadion Obere Aar nach Hahn. Auf dem Dyckerhoff-Sportfeld ist im November Platz derweil für die starken Nachwuchs-Mannschaften der 02er. Und auch die freuen sich bei den Heimspielen über Ihren Besuch.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


Dezember 2001

Liebe Biebricher,

das Glück läuft unserer Mannschaft in der Bezirks-Oberliga derzeit nicht gerade hinterher. Aber es kommt mit Sicherheit zurück. Das weiß man nach hundert Jahren im Fußball-Geschäft. Daher sind die Blauen optimistisch, dass sich die Qualität von Trainern und Spielern der 02er im letzten Heimspiel gegen den Türkischen SV und dann in den zwölf folgenden Jubiläums-Monaten durchsetzen wird.

Wir laden Sie ein, den runden Geburtstag des Biebricher Fußball-Vereins mit uns gemeinsam zu feiern. Das Ereignis begehen wir mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, zu denen wir unsere Mitglieder, Freunde und Gönner herzlich einladen. Am 5. Januar wird der Jubiläumsausschuss das Programm offiziell der Öffentlichkeit vorstellen. In unserem Vereinsblatt, im "Biebricher" und im "Blickpunkt Biebrich", in den Tageszeitungen sowie auf unserer Internet-Homepage (www.biebrich02.de) werden Sie stets über die Termine auf dem Laufenden gehalten.

Den Auftakt bildet der Nostalgie-Cup, der am 19. Januar ab 14 Uhr nun schon zum siebten Mal die Traditionsmannschaften der 60er und 80er Jahre in der Halle am Dyckerhoff-Sportfeld zusammenführt. Die Großen aus den Glanzzeiten des Wiesbadener Fußballs, von SVW, Germania, Biebrich 02 und Kastel 06, auch die Meisterteams des SV Wehen, von Biebrich 76 und Biebrich 19 werden noch einmal in freundschaftlichem Wettstreit die Vergangenheit aufleben lassen. Den Erlös wollen wir diesmal dem von uns schon einmal unterstützten Waisenhaus im russischen Kaliningrad zukommen lassen. Vielleicht haben ja auch Sie in den ersten Wochen des neuen Euro noch ein paar "Schlafmünzen", die Sie in unseren Sammeltopf werfen können. Zwei Vorstandsmitglieder der Blauen werden das Geld wieder persönlich ins frühere Ostpreußen bringen und auch den Einkauf vor Ort begleiten. Die vielfach unter Mangelerscheinungen leidenden Kleinstkinder benötigen dringend vitaminreiche Kost, frisches Obst und Gemüse, aber auch haltbare Mittel zur Nahrungsergänzung und Medikamente.

Baltika Kaliningrad seinerseits wird am ersten Juni-Wochenende wieder eine Mannschaft zum internationalen C-Jugendturnier nach Biebrich schicken. Trotz der Probleme mit der Visa-Erteilung und der unverändert schwierigen wirtschaftlichen Lage im ehemaligen Königsberg ist die Zusage des vorjährigen Finalteilnehmers mittlerweile bei unserem Jugendleiter eingetroffen. Das Feld verspricht erneut erstklassigen Nachwuchs-Fußball und ist im Jubiläumsjahr noch ein bisschen klangvoller besetzt als ohnehin stets. Borussia Dortmund, Schalke 04, der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach vertreten die Bundesligisten. Mit dem FC Everton ist ein Klub der englischen Premier League von der Partie, mit dem traditionsreichen Turku PS erstmals ein finnischer Verein zu Gast. Mit zudem Ekrenas Panevezys (Litauen), Sigma Olmütz (Tschechien), FAC Wien (Österreich), FC Ebikon (Schweiz) und SK Kranska Gora (Slowenien) und dem BVSC Budapest haben wir dann insgesamt neun ausländische Mannschaften aus neun verschiedenen Nationen dabei. Vielleicht kommt da sogar noch etwas dazu. Aber eine kleine Überraschung wollen wir uns für die Präsentation am 5. Januar im Biebricher Rathaus noch aufheben.

Jubiläums-Aufkleber gibt es schon, Gedenkmünzen und Wimpel, eine Festschrift sowie eine reich bebilderte Chronik "Hundert Jahre Fußball in Biebrich" werden wir anbieten. Der Verein organisiert eine Sonderausstellung im Heimatmuseum, die akademische Feier für geladene Gäste im Schloss am 17. März sowie die große Sause im Festzelt der Gibber Kerbegesellschaft am 15. Juni sind weitere Höhepunkte. Alle Hebel sind in Bewegung gesetzt, auch mit unserer ersten Mannschaft einen sportlichen Leckerbissen zu servieren. Wenngleich die 02-Verantwortlichen selbst in diesem Fall nicht von ihren Grundsätzen abgehen und das finanzielle Risiko meiden, wie der Teufel das Weihwasser, so können Sie sicher sein, dass wir im Rahmen des hundertjährigen Bestehens ein Stück vom großen Fußball aufs Dyckerhoff-Sportfeld holen werden.

Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen schwungvollen Rutsch ins neue Jahr. Beim Biebricher Fußball-Verein jedenfalls steht der Sekt schon in großen Mengen kalt. Denn bei den Blauen werden 2002 ein ganzes Jahr lang die Gläser klingen. Stoßen Sie mit uns an.

Ihr Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


Januar 2002

Liebe Biebricher,

es weht blau und weiß durch die Stadt. Schon am Herzogsplatz, an der Galateaanlage, am Rathaus und vor dem Klubheim machen Fahnen auf das Jubiläum der 02er aufmerksam. Die Eröffnungsveranstaltung am 5. Januar im Hochzeitszimmer des Rathauses war ein gelungener Auftakt des "Hundertjährigen" - sehr gut besucht und mit hervorragender Resonanz.

Von der B-Jugend-Hallenrunde einmal abgesehen, ist der Nostalgiecup die erste sportliche Veranstaltung im Jubiläumskalender. Das Turnier in der Halle am Dyckerhoff-Sportfeld und der folgende lange Abend im Klubheim der Blauen wird, wenn man die namentlichen Meldungen der teilnehmenden Vereine liest, wieder zur großen Wiedersehens-Fete der ehemaligen Kicker-Generationen werden. Wer nicht mehr selbst mitspielen kann, kommt trotzdem, um beim gemeinsamen Erinnern an die schönen Zeiten, als die Stadien auch hier noch voll waren, mithelfen zu können. Und wenn die Anekdoten auch schon alle erzählt sind, sie sind immer wieder schön anzuhören.

SVW und Germania, Kastel 06 und Biebrich 02 lassen die Hessenliga-Begegnungen der 60er Jahre noch einmal aufleben. Der SVW hat mit Uli Eske, Gerd Schmidt und Helmut Kemen drei ehemalige Regionalligaspieler dabei, die Waldsträßer mit dem späteren Kaiserslauterer Profi Reinhard Meier, Jürgen Janitz, Klaus Dankelmann, Jupp Schmidt und Werner Hammelbacher die Stützen ihrer erfolgreichsten Elf. Kastel 06 schickt unter anderem Ferdi Funk, Erwin Geis und Herbert Walther ins Rennen.

Mit dem fast 68-jährigen Kapitän Willi Peuckmann, einst Stammspieler in der Hessenauswahl, stellen die Blauen den Senior des Turniers. Mit Alfred "Bubi" Meinhardt ist ein Mitglied der großen 02-Mannschaft, zum erfolgreichen Unternehmer geworden. Der Chef eines florierenden Entsorgungsbetriebes mit über 500 Mitarbeitern am Hauptsitz in Wallau sowie den Niederlassungen in Ginsheim-Gustavsburg und Gernsheim hat in alter Verbundenheit die Schirmherrschaft über das Jubiläum übernommen. Beim Nostalgiecup will er mit dem bundesligaerfahrenen Gerd Klier für Biebricher Tore sorgen.

Die Meistermannschaften der 80er Jahre haben bei den Turnieren der Vorjahre nicht nur mit technischen Kabinettstückchen, sondern auch mit großer Rasanz für hervorragend anzuschauenden Hallenfußball gesorgt. Wobei die Wehener Ex-Profis Bruno Hübner und Rudi Collet die Sahnehäubchen serviert haben.

Nach den bisherigen sechs Auflagen sind Zuschauer-Einnahmen und Teilnehmer-Spenden in Höhe von über 13000 Mark an soziale Einrichtungen geflossen. In diesem Jahr geht der auch durch die Unterstützung von Sponsor Gerling garantierte Erlös wieder an ein Waisenhaus im russischen Kaliningrad, zu dem der Verein durch die schon zweimalige Teilnahme des Sportklubs Baltika am Biebricher C-Jugendturnier besondere Beziehungen unterhält. Zwei 02-Vorstandsmitglieder werden das Geld wieder persönlich ins einst ostpreußische Königsberg bringen, damit es in der völlig verelendeten Region trotz des dort herrschenden organisatorischen Chaos auf alle Fälle in die richtigen Hände kommt. Die ersten 300 Mark liegen übrigens schon im Topf - gespendet vom einstigen 02-Spielmacher Franz Hassler anlässlich seines 60. Geburtstages am 2. Januar.

Ihr Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


Februar 2002

Liebe Biebricher,

die vielleicht wichtigste Entscheidung im Jubiläumjahr der 02-Fußballer ist bereits gefallen. Wie von den BFV-Verantwortlichen erhofft, konnten die Gespräche mit Spielertrainer Bernhard Raab über eine Verlängerung der Zusammenarbeit noch im Januar zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden. Der Ex-Profi trägt auch in den beiden kommenden Spielzeiten die sportliche Verantwortung unserer aktiven Mannschaften.

Dabei sind wir durchaus stolz, dass es gelungen ist, Bernhard Raab für ein Bleiben gewinnen zu können, obwohl er angesichts seiner für jeden sichtbar guten Arbeit am Dyckerhoff-Sportfeld natürlich attraktive Angebote höherklassiger Vereine hatte. Gemeinsam haben wir uns entschieden, die spannende Aufbauarbeit fortzusetzen. Und nun gehen wir daran, die noch vorhandenen strukturellen Schwächen auszumerzen. Da kommt es gerade recht, dass im Jahr des hundertsten Vereinsgeburtstages manch einer sein Herz für die Blauen wieder oder neu entdeckt. In unserem Bemühen leistungsbezogenen Breitensport von der Jugend- bis zum Seniorenbereich zu organisieren, brauchen wir jede Unterstützung.

Zu der positiven Stimmung hat natürlich beigetragen, dass die ersten Jubiläums-Veranstaltungen genauso großartig gelaufen sind, wie sich die Veranwortlichen das vorgestellt haben. Nachdem Eröffnungstreffen im Biebricher Rathaus, das von den prominenten Teilnehmern aus Wirtschaft, Sport und Politik durchweg gelobt wurde, sorgte der siebte Biebricher Nostalgie-Cup für Hochstimmung in der Sporthalle und im renovierten Klubheim.

Das Tunier der Traditionsmannschaften gewannen die Abonnenmentssieger SV Wiesbaden und SV Wehen, aber Spaß gemacht hat's allen - Teilnehmern wie Zuschauern.

Da haben sie eben auch alle gern ihr Scherflein beigetragen für den guten Zweck im heute russischen Teil Ostpreußens. Dank der Unterstützung der Gerling Lebensversicherung sowie zweier Schecks der beiden einstigen 02-Stars Jürgen Grabowski und Franz Hassler wuchs der Erlös der Veranstaltung auf über 1600 Euro. Das beste Ergebnis aller bisher sieben Turnier-Auflagen. Der Betrag wird im Sommer von zwei BFV-Vorstandsmitgliedern der Leiterin des Kaliningrader Bezirks-Waisenhauses vor Ort persönlich übergeben.

Jetzt aber wird erst einmal Fußball gespielt. Auch für unsere Mannschaft in der Bezirks-Oberliga, die zum ersten Heimspiel des neuen Jahres mit Viktoria Sindlingen eine alten Weggefährten auf dem Dyckerhoff-Sportfeld empfängt. Nach dem deutlichen 6:1-Hinspielsieg sollten die Blauen auch diesmal in der Lage sein, die Punkte aufs eigene Konto zu buchen. Wenn die Zuschauer das Team unterstützen, allemal.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


März 2002

Liebe Biebricher,

unzweifelhaft ist die Akademische Feier am 17. März (11 Uhr) im Schloss ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Fußballvereins 02. Dreihundert geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport werden den Blauen die Reverenz erweisen. Hessens Innen- und Sportminister Volker Bouffier hält die Festrede, das Posaunenquartett der Wiesbadener Musikakademie sorgt für die musikalische Umrahmung, und die "Otaro Catering Services" unseres Mitgliedes Armin Brandenburger liefert ein Büffet, das dem Ambiente und dem Anlass mehr als gerecht wird. Da hätte mit Sicherheit sogar der Herzog seine Freude gehabt. Mit besonderem Stolz erfüllt es die 02-Verantwortlichen, dass sich mit Manfred von Richthofen der Präsident des Deutschen Sportbundes höchstpersönlich angekündigt hat. Wie der Berliner Freiherr, so kommen auch Dr. Rolf Müller, der Chef des Landessportbundes, und Rolf Hocke, Präsident des Hessischen und des Süddeutschen Fußballverbandes, zum hundertsten BFV-Geburtstag an den Rhein. Nachdem Horst Klee, der Vorsitzende des Biebricher Fußballvereins, zur Eröffnung des Jubiläumsjahres im Rathaus erklärt hatte, wie gern er seine Sicht der Dinge dem HFV-Chef einmal wieder persönlich erläutern würde, beeilte sich Hocke, umgehend für den 17. März zuzusagen. Der Nordhesse geht auch kontroversen Diskussionen nicht aus dem Weg. Und darum schätzen wir ihn.

Dass Gerhard Mayer-Vorfelder, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, an der Feier teilnimmt, stand dagegen nie im Raum, auch wenn es nach einem Missverständnis in einer Zeitung gemeldet worden war. Und bei den Blauen will so recht keiner traurig drüber sein. Der in den beiden ersten Monaten des Jahres in die Schlagzeilen geratene Spitzenfunktionär passt nicht in den Rahmen, wenn das Jubiläum des Biebricher Fußball-Vereins gefeiert wird. Ein Mann, der erklärtermaßen gern mehr "Germanen" in den Mannschaften sehen würde, als Redner bei einem Klub in dessen riesiger Nachwuchsabteilung über 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen ausländischer Abstammung sind - das geht nicht. Ein Mann, der sich seine frühere Präsidentschaft beim hoch verschuldeten VfB Stuttgart üppig entlohnen ließ, mit einem Plädoyer für das Ehrenamt, das die Basis für die hundertjährige Existenz unseres Vereins bildete - nein, wirklich nicht. Ein ehemaliger Finanzminister, der vom VfB gezahlte Aufwandsentschädigungen erst mit Verspätung den Behörden meldete, als Ehrengast eines Vereins, der trotz hoher Steuerehrlichkeit seit Jahren vom Finanzamt in geradezu schikanöser Weise mit Prüfungen und Nachfragen überzogen wird - das brauchen wir nicht.

Da umgeben sich die Blauen auch bei ihrem Jubiläum lieber mit den Freunden benachbarter Vereine, die in gleicher Weise sich ihr großes uneigennütziges Engagement nie bezahlen ließen, vielmehr stets noch Geld mitbrachten und mitbringen - im Sinne nicht allein ihrer Klubs, sondern auf diese Weise das fußballsportliche Angebot für die Jugend dieser Stadt überhaupt erst ermöglichten und auch für die Zukunft garantieren.

Was damit gemeint ist, können die 02er an einem aktuellen Beispiel belegen. Es hat zwar hundert Jahre gedauert, aber seit Februar hat der BFV nicht nur zwei weibliche Vorstandsmitglieder. Jetzt spielen auch Mädchen aktiv bei uns Fußball. Kurt Morlock, der mit seiner seit Jahren erfolgreichen Aufbauarbeit in der E-Jugend eigentlich schon genug zu tun hat, erkannte den vorhandenen Bedarf in Biebrich und stellte sich prompt zur Verfügung, zusätzlich das in Spielgemeinschaft mit den 19ern gebildete Mädchen-Team zu betreuen. Da wurde nichts verkompliziert oder kaputt geredet, er ging einfach ans Werk - und ist noch drei, vier Stunden mehr in der Woche auf dem Dyckerhoff-Sportfeld. Wer bei den Blauen Fußball spielen will, der kann das tun. Das galt schon immer, und das wird dank des Einsatzes von freiwilligen Helfern wie Kurt Morlock so bleiben.

Hundert Jahre alt - und wir bewegen uns noch. Das wollen wir beim Biebricher Fußballverein gerade auch während des Jubiläums beweisen. Wir sind nicht nur ein Klub mit einer Tradition, auf die alle Mitglieder stolz sein können, sondern auch unverändert in der Lage, neue Wege zu beschreiten. Wir freuen uns über jeden, der uns dabei begleitet.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


April 2002

Liebe Biebricher,

es war eine glanzvolle Akademische Feier, mit der die 02-Fußballer am 17. März im Schloss den offiziellen Teil ihres Jubiläums zelebrierten. "Der FV Biebrich beging sein hundertjähriges Bestehen wie einen Staatsakt", titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Manfred von Richthofen, der Präsident des Deutschen Sportbundes fühlte sich angesichts der illustren Gästeschar wie bei einem Empfang des Ministerpräsidenten, und Oberbürgermeister Hildebrand Diehl verglich die Blauen vom Rhein mit den genauso alten Weißen von Real Madrid.

Nach den großen Worten und wahrlich inhaltsschwangeren Ansprachen lobte der ehemalige Landesliga-Klassenleiter und heutige Referatsleiter für Sportstättenbau im Innenministerium, Hermann Klaus, der als Vorsitzender des Sportkreises Limburg-Weilburg und Vorstandsmitglied des Hessischen Fußball-Verbandes Gast zahlloser solcher Veranstaltungen war: "Eine Akademische Feier mit Redenbeiträgen auf diesem Niveau habe ich noch nie erlebt." Nachdem die Otaro-Caterer des 02-Mitgliedes Armin Brandenburger mit einem überzeugenden Nachweis ihres erstklassigen Könnens die Gaumen erfreut und den Durst gestillt hatten, klopfte unser stets kritisches Ehrenmitglied Günter Becker den Organisatoren sichtbar zufrieden auf die Schulter: "Das habt Ihr gut gemacht." Und Jürgen Heidersdorf, der Ehrenvorsitzende des FC Bierstadt, resümierte als bekennender Anhänger der Offenbacher Kickers: "Das hätte die Eintracht so nicht hingekriegt."

Ja, es war eine gelungene Veranstaltung. Festlich, doch trotz des würdigen Rahmens nie steif. Natürlich wurde viel vom Verein Biebrich 02 als Heimat gesprochen, vom sozialen Kitt, den er liefere, wie es LSB-Präsident Dr. Rolf Müller ausdrückte oder von der sozialen Kompetenz, die Hildebrand Diehl herausstrich: "Was hier für die Gesellschaft geleistet wird, könnte durch keine noch so engagierte staatliche Maßnahme erreicht werden." Ähnlich formulierte es Hessens Innen- und Sportminister Volker Bouffier, der jede Mark aus öffentlichen Kassen für gut angelegt hält, wo den Menschen der Weg aus ihrer Vereinsamung gewiesen , "wo den Jugendlichen, egal woher sie kommen, eine Heimat geboten wird, wo sie beachtet und geachtet, wo sie wertgeschätzt werden und in einer Gemeinschaft Anerkennung finden." Der Minister charakterisierte die unvergleichliche Stärke der 02er durch drei nur scheinbare Gegensätzlichkeiten: "Tradition und Fortschritt, heimatverbunden und weltoffen, ambitioniert, aber trotzdem stets mit beiden Beinen auf dem Boden."

Manfred von Richthofen nannte die Blauen "ein Aushängeschild von Wiesbaden" und würdigte die außerordentliche ehrenamtliche Leistung, die hier in den vergangenen hundert Jahren geleistet worden sei. Drei Funktionäre hob er vor den fast 300 Besuchern im Schloss besonders hervor: Horst Klee, dessen langjährigen Stellvertreter Horst Seilberger und Jugendleiter Hartmut Steindorf. Auch wenn sie durch die "präsidiale Bürokratie" am 17. März noch nicht überreicht werden konnte, kündigte der Berliner Freiherr sie schon einmal an und gratulierte dazu: Der Biebricher Fußballverein erhält in seinem Jubiläumsjahr die Sportplakette des Bundespräsidenten.

Rund um so viel Glanz und Lobpreisungen hätten wir gewiss gern auch unsere erste Mannschaft in der Bezirks-Oberliga als strahlende Sieger gesehen. Doch sie nahm sich ausgerechnet im März eine Auszeit. Der letzte Sieg datiert vom 24. Februar! Die Niederlagen-Serie hatte vielschichtige Ursachen, die allenfalls zu einem Teil von außen zu beeinflussen gewesen wären: Wir haben schlecht gespielt, in Winkel auch ein Stück lustlos, hatten erstaunliches Verletzungspech und gleich eine ganze Reihe „erstklassiger“ Schiedsrichter. So mussten sich die Blauen von ihren hier und da mehr oder weniger still geträumten Ambitionen verabschieden und dürfen nun in Ruhe für die nächste Saison planen. Aber es gibt natürlich auch noch in dieser Runde einige mit Prestige beladene Begegnungen, in denen das Team seine wahre Stärke demonstrieren sollte. Gerade in den Heimspielen gegen den designierten Meister FC Eddersheim und zwei Wochen später gegen den TuS Beuerbach nach der unglücklichen Niederlage in einem tollen Hinspiel sowie am ersten Samstag im Mai gegen den SV Wiesbaden.

Wichtiger aber ist: Wenn sich der Biebricher Fußball-Verein am 12. April zur Jubiläums-Jahreshauptversammlung im Klubheim trifft, gilt es noch einmal, die schönen Worte, die im Schloss über die Blauen gesagt wurden, zu verinnerlichen, sie nicht nur als Anerkennung zu betrachten, sondern auch als Verpflichtung. Wir sollten stets darauf achten, so zu verfahren, wie es von uns erwartet wird. Wir selbst haben die Ansprüche an unsere Arbeit hoch gesteckt. Und wir wissen, wenn wir ein bisschen selbstkritisch sind, nur zu gut, dass wir ihnen nicht immer gerecht werden. Wir wollen die, die uns am 17. März für die gesellschaftspolitischen Leistungen in Vergangenheit und Gegenwart gelobt haben, auch in Zukunft nicht enttäuschen.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


Mai 2002

Liebe Biebricher,

das Jubiläumsjahr der Blauen fiebert unweigerlich zwei weiteren Höhepunkten entgegen. Das internationale C-Jugendturnier mit 21 Mannschaften aus zwölf Ländern fällt am 1./2. Juni auf das Eröffnungs-Wochenende der Fußball-Weltmeisterschaft. Aber bei den 02ern schert die Sorge um Überschneidungen mit den Fernseh-Übertragungen aus Japan und Südkorea niemanden. "Wir haben unsere eigene Weltmeisterschaft", werden hier die Vorfreude auf das Ereignis und der Stolz über das klangvolle Teilnehmerfeld mit Schalke, Dortmund, Mönchengladbach und dem FC Everton ganz unbescheiden formuliert.

Zwei Wochen später steigt dann am 15. Juni im Zelt der Gibber Kerbegesellschaft das große Jubiläumsfest. "Ein Fest für die ganze Wiesbadener Fußball-Familie", hat 02-Vorsitzender Horst Klee frühzeitig der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass fernab allen sportlichen Konkurrenzdenkens und der aktuellen Wettbewerbe die Freunde unserer Sportart mal wieder gemeinsam die Tassen erheben, Gläser und Stimmen erklingen lassen, gerade auch die Aktiven besserer Wiesbadener Fußball-Zeiten und deren damalige Anhänger das Jubiläum der Blauen zum Anlass nehmen, ein fröhliches Wiedersehen zu feiern. Viele Nostalgie-Cup-Teilnehmer haben sich bereits im Januar ihren Tisch reservieren lassen. Aber auch die Bundesliga-Handballer der SG Wallau/Massenheim werden mit uns anstoßen. Die Organisatoren um Bernhard Fuidl garantieren jedenfalls, dass es bei freiem Eintritt so richtig zünftig zugehen wird. Und selbst wenn sich Hessens Ministerpräsident angesagt hat: Anzug und Krawatten dürfen an diesem Abend im Schrank bleiben.

Der Fußball der Bezirks-Oberliga lieferte im April wenig Gründe zum Feiern als vielmehr Kurioses. Plötzlich schien es so, als wolle außer Eddersheim niemand aufsteigen. Jedenfalls weckten die Ergebnisse der Favoriten nicht den Eindruck, als würden sie sich um die Relegations-Chance wirklich reißen. Der SV Wiesbaden - am ersten Mai-Samstag Derby-Gast auf dem Dyckerhoff-Sportfeld - und der FSV Winkel leisteten sich überraschende Ausrutscher. Da ist sicher auch manchem 02er der Gedanke gekommen, die Saison vielleicht doch ein wenig zu früh abgehakt zu haben. So leicht wie in diesem Jahr ist es wohl nie gewesen, zumindest Vizemeister zu werden.

Wir hätten in Biebrich gegen einen Landesliga-Aufstieg im Jubiläumsjahr nichts einzuwenden gehabt. Andererseits werben die neuesten abschreckenden Beispiele in der näheren und weiteren Umgebung nicht eben für ein Engagement in einer höheren Amateurklasse. Der VfR Bürstadt und die SG Höchst sind nicht jedenfalls die einzigen Klubs, die derzeit in der hessischen Oberliga mit akuter Finanznot leben müssen. Der traditionsreiche Südwest-Oberligist TuS Neuendorf (jetzt TuS Koblenz) steht gar als Spitzenreiter seiner Klasse in einem Insolvenzverfahren. In der Landesliga Mitte hat der FC Herborn 80 seine Mannschaft schon während der Saison zurückgezogen. Angesichts all dieser Zusammenbrüche um uns herum - und die Liste ist weder vollständig noch abgeschlossen - hat 02-Vorsitzender Horst Klee bei der Jahreshauptversammlung Anfang April noch einmal betont: "Die finanziellen Ressourcen reichen nicht für Experimente." Und Kassierer Werner Kuhn begann seinen Bericht ebenso passend wie beruhigend mit dem Satz: "Ihr wisst's: Schulden gibt's bei uns nicht." Und so soll es bleiben.

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender


Juni 2002

Liebe Gäste, liebe Biebricher,

alle Beteiligten sind froh, wenn unsere erste Mannschaft mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger TuS Hahn eine in der Rückserie verkorkste Bezirks-Oberliga-Saison glücklich beendet haben wird. Immerhin gab es am 4. Mai nach einer schwarzen Serie von neun Niederlagen in Folge mit dem 6:1-Derby-Triumph über den SV Wiesbaden ein so schon nicht mehr erwartetes Glanzlicht. Hier hat sich gezeigt, dass die Blauen durchaus sehr gut in der Lage sind, sich an den Spitzenteams der Klasse zu orientieren. Und das werden wir im nächsten Spieljahr auch wieder tun. Jetzt aber widmen wir uns erst einmal ganz den weiteren Höhepunkten im Jubiläumsprogramm. Lassen Sie sich beim größten Treffen des internmationalen Fußball-Nachwuchses in Wiesbaden am 1./2. Juni auf dem Dyckerhoff-Sportfeld sowie bei den Festveranstaltungen im Zelt der Gibber-Kerbegesellschaft am Abend des 15. Juni und dem Frühschoppen am folgenden Morgen hineinziehen in die bunte Welt des hundertjährigen Biebricher Fußball-Vereins, die nichts und niemanden ausgrenzt.

Wir freuen uns und sind ein wenig stolz, dass es zu dem außergewöhnlichen Geburtstag unseres Vereins gelungen ist, auch das C-Jugendturnier mit einem außergewöhnlichen Teilnehmerfeld bestücken zu können. Noch nie waren Teams aus so vielen verschiedenen Ländern wie bei der elften Auflage dieses traditionell super besetzten Meetings. Erstmals präsentiert sich mit dem FC Everton der Nachwuchs eines englischen Premier League-Klubs. Wir haben mit dem VfB Leipzig eine Mannschaft des ersten und mit Borussia Dortmund die des aktuellen deutschen Meisters in Biebrich. Der BVB, Revier-Rivale Schalke 04, Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln werden demonstrieren, was die Talentförderung der deutschen Bundesligisten in der Altersklasse der 13- und 14-Jährigen schon auf die Beine stellt. Sie alle garantieren wie der tschechische Pokalverteidiger Sigma Olmütz und dessen russischer Finalgegner Baltika Kaliningrad erstklassigen Jugendfußball.

Während die Finnen von Turku PS, die Slowenen von NK Kranjska Gora und die Dänen vom erstklassigen Esbjerg fB wie Everton ihre Biebrich-Premiere haben, gehört die überwiegende Zahl der Vereine zu den lieb gewordenen "Stamm-Gästen". Sie haben ihr Versprechen von der Siegerehrung des Jahres 2000 eingelöst und sind beim Jubiläum wieder dabei - ob die Schweden, von Helsingsborgs IF, die vor zwei Jahren erstmals zu Gast waren, oder die alten Freunde aus Ebikon, Budapest, Panevezys, Olmütz, Kaliningrad, Neugersdorf, Hamburg-Ochsenwerder und Berlin-Kreuzberg. Besonders danken möchten wir auch dem SC Kohlheck, der für seine Teilnahme mit der Unterbringung einer Mannschaft "bezahlt", und dem TuS Dotzheim, der zur Spielplan-Begradigung drei Vorrunden-Begegnungen bestreitet, ohne sich selbst für das Achtelfinale qualifizieren zu können.

Sie alle wissen eben, dass es sich lohnt, hier dabei zu sein. Solch ein Turnier knüpft Kontakte über sportliche und soziale Klassenunterschiede sowie politische Grenzen hinweg. Das haben wir diesmal schon im Vorfeld gemerkt, als sich ein holländischer Support-Club des FC Everton entschuldigte, nicht nach Biebrich kommen zu können, aber um 30 Exemplare dieser Vereinszeitung bittet. Auf unseren "Internet-Homepage" haben wir die Seiten vieler Teilnehmer-Klubs "verlinkt". Und das Internet erleichtert den Jugendlichen, am ersten Juni-Wochenende geschlossene Freundschaften am Leben zu halten - etwa über das "guestbook" unserer Jugendseiten. Ein Blick in www.biebrich02.de lohnt jedenfalls immer.

So hilft uns beim sportlichen Miteinander die zukunftorientierte Nutzung modernster Technik. Aber auch ein vorurteilsfreier Blick in die Vergangenheit. Wieder werden heute in Wiesbaden lebende Ostpreußen junge Fußballer von Baltika Kaliningrad bei sich daheim unterbringen, Kinder die jetzt in der Stadt wohnen, die einst als Königsberg Hauptstadt und Zentrum ihrer eigenen Heimat war.

Auf diese Weise finden wir in großer Friedfertigkeit alle zusammen. Sie dürfen alle daran teilhaben,

Ihr und Euer
Heinz-Jürgen Hauzel, 2. Vorsitzender.

Wir bedanken uns bei zahllosen Firmen und Einzelpersonen, die mit ihrem materiellen und ideellen Einsatz die Durchführung des internationalen-C-Jugendturniers in dieser Größenordnung erst ermöglicht haben. Insbesondere bei:
Gerling E+L-Lebensversicherungs AG, Vetriebsdirektion Wiesbaden
Hotel Maxi, Wellritzstraße Wiesbaden
Hotel Zur Krone, Kiedrich
Hotel Am Schloßpark, Biebrich
Generali-Versicherungen, Generalvertretung Karlheinz Schäfer, Waldstraße 142, Wiesbaden
Coca Cola, Niederlassung Rheinhessen, Mainz
Walmart

Die nächsten Jubiläumstermine:

8. Juni Kleinfeldturnier der Alten Herren - ein Wiedersehen auch mit vielen ehemaligen 02-Fußballern, Dyckerhoff-Sportfeld
15. Juni, 13.00 Uhr: E-Jugendturnier um den Wanderpokal der Biebricher Zeitung, Dyckerhoff Sportfeld
16. Juni, 11.00 Uhr: D-Jugendturnier um dem Jürgen-Grabowski-Wanderpokal, Dyckerhoff-Sportfeld
15. Juni, 19.00 Uhr: Großer Festabend im Zelt der Gibber Kerbegesellschaft auf den Bleichwiesen, u.a. "Die Schmiddemusikanten", Eintritt frei
16. Juni, 10.30 Uhr: Frühschoppen im Zelt der Gibber Kerbegesellschaft auf den Bleichwiesen, "Die Schmiddemusikanten", Eintritt frei
16. Juni, 11.00 Uhr: Luftballonwettbewerb auf den Bleichwiesen
7. Juli, 14.00 Uhr: Beteiligung am großen Festzug zur Gibber Kerb

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