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FV Biebrich 02
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Spielberichte vom ersten Spieltag

FC 06 Germania Schwanheim - FV Biebrich 02 0:3 (0:1) - 7. 8. 2005

WT, 08. 08. 2005

Yildiz krönt seine Leistung

Allrounder schießt Biebrich bei Aufsteiger Schwanheim zum 3:0-Erfolg

nn. SCHWANHEIM Bilderbuchstart des FV Biebrich 02 in die neue Saison der Fußball-Landesliga. Bei Aufsteiger Germania Schwanheim kam die Elf von Bernhard Raab, der sich nunmehr aufs Coaching beschränkt, zu einem glatten 3:0 (1:0)-Erfolg. Wobei Ümit Yildiz als dreifacher Schütze glänzte.

Die Gäste übernahmen sofort die Initiative, buchten durch den vom SV Wehen gekommenen Volkan Zer einen frühen Pfostentreffer (9.). Einziges Manko blieb fortan die mangelnde Chancenverwertung. So musste nach klarem Foul an Bilos Odisho ein Strafstoß herhalten, um durch Ümit Yildiz das überfällige Führungstor zu erzielen. Gleichzeitig erhielt Schwanheims Sünder Kopkow die Ampelkarte. Zer haftete unterdessen weiter das Pech an den Stiefeln: In der 43. Minute landete sein neuerlicher Versuch wiederum am Pfosten.

Nach Wiederbeginn geriet das Gäste-Schiff kurzzeitig ins Schlingern. Um ein Haar hätten die 02er den Ausgleich kassiert, überdies handelte sich Angreifer Bilos Odisho überflüssigerweise die Ampelkarte ein, nachdem er den Ball weggeschlagen hatte. Gut nur, dass der fortan hinter den Spitzen agierende Yildiz seine insgesamt starke Vorstellung mit seinen Treffern zwei und drei krönte. Der Allrounder, vergangene Runde lange von Verletzungspech geplagt, entwickelt sich aufgrund seiner spieltechnischen Fähigkeiten offenbar zu einer echten Stütze im neu formierten 02-Team.

"Ein absolut verdienter Sieg, bei dem wir uns zeitweise das Leben selbst ein bisschen schwer gemacht haben", meinte Bernhard Raab und sprach von einer grundsoliden Leistung. Soll heißen, dass er noch einiges an nicht ausgeschöpftem Potenzial sieht: "Insbesondere bei unseren jungen Leuten."

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay, A. King, Litke, Ruthard (65. Losito), B. Schneider, V. Zer, Ramos (70. S. Odisho), Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 Yildiz (39./FE), 0:2, 0:3 Yildiz (72./84.)

SR: Ballweg (Pfungstadt)

Zuschauer: 170

Gelb-Rot: Koplow (39./Schwanheim), B. Odisho (60./Biebrich)


Frankfurter Neue Presse, 08. 08. 2005

Pleite als Warnung

Schwanheim. Viel ernüchternder hätte die Premiere für Germania Schwanheim in der Fußball-Landesliga Mitte nicht mehr ausfallen können. Ein 0:3, das in der Höhe nicht unverdient war, ein früher Platzverweis, zwei verletzungsbedingte Auswechslungen – das war eine bittere Pille, die die Mannschaft von Reinhard Jung gestern schlucken musste.

Der Schwanheimer Trainer machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. «Wir sind noch nicht in der Landesliga angekommen. Biebrich war nicht überragend, aber wir grottenschlecht. Wenn wir nicht mit Herz spielen, haben wir in dieser Liga keine Chance». Vielleicht habe auch die Nervosität «einige Beine gelähmt», räumte Jung ein, während der Vorsitzende Wilfried Lampe die von Beginn an zaghafte Vorstellung eher mit einem zu großen Respekt vorm etablierten Gegner in Verbindung brachte. Dass es zur Pause nur 0:1 stand, lag am Pech der Biebricher. Die Gäste spielten zwar auch keinen gefälligen Ball, waren bei den wenigen Vorstößen aber brandgefährlich. Zer scheiterte nach Schnellangriffen zwei Mal am Pfosten (13., 45.), während Ümit Yildiz in der 39. Minute besser zielte. Er hatte beim Elfmeter aber auch mehr Zeit, sich die Ecke auszusuchen. Michael Kopkow hatte den Strafstoß mit seinem zweiten gelbwürdigen Foul verursacht und musste folgerichtig mit der Gelb/Roten Karte vom Platz. Jedoch war der Kapitän erst in die Bredouille gekommen, weil einige Mitspieler nach einem Ballverlust zu langsam umschalteten und Flankengeber Yildiz unbedrängt durchs Mittelfeld laufen konnte.

«Wir müssen schneller spielen und mehr laufen», monierte Jung, «bevor an die Taktik gedacht wird, geht es um die Einstellung». Weil sich die Biebricher weiterhin ungeschickt anstellten, hatte Schwanheim dennoch die Chance auf einen Punktgewinn. In erster Linie tat sich Gäste-Spieler Bilos Odisho unrühmlich hervor. Erst schoss er alleine vor dem Tor weit drüber (47.), um eine Viertelstunde später den Ball zum zweiten Mal wegzutreten, so dass dem fehlerfreien Schiedsrichter Jörg Ballweg gar keine andere Wahl blieb, als dem Stürmer die Gelb/Rote Karte zu zeigen. Nicht mehr in Unterzahl, kam Schwanheim besser ins Spiel, ohne jedoch zu glänzen. Manchmal schien es, als ob sich die Spieler die Kräfte falsch einteilten, in unpassenden Situationen viel liefen und wenn es darauf ankam, einen Schritt zu spät kamen. Die erste gute Chance resultierte aus einer Flanke von Robert Bilic – der ehemalige Unterliederbacher hatte als Libero begonnen und tauschte später mit Thomas Pelayo die Position – Michael Ross köpfte vorbei (70.). Einmal bot sich jedoch die gute Gelegenheit, das Blatt zu wenden, wenn Biebrich Torwart Knapschinski nicht die erste und einzige Prüfung durch Lukas Baumgärtl bestanden hätte (77.). Im Gegenzug hebelte Yildiz mit einem Doppelpass die Abwehr aus und brach, nachdem er Torwart Rolf Kaben umkurvt hatte, mit dem 2:0 die Gegenwehr des Neulings. Der Rest war Formsache, der Torschütze durfte sich nach einer Ecke, da unbewacht, noch über seinen dritten Treffer freuen (84.).

«Wir werden jetzt nicht in Panik ausbrechen», versicherte Jung im strömenden Regen. Eventuell muss er zunächst auf Daniel Dos Santos und Muhamed Ayadi verzichten, die mit Knöchelverletzungen ausfielen, dafür werden der verhinderte André Schiefke und Yassine Khaldy, für den die Spielgenehmigung noch nicht vorlag, dazukommen. (rem)

Germania Schwanheim: Kaben – Bilic – Hahn, Anand – Dos Santos (57. Ayadi, 86. Pirchner), Pelayo, Kopkow, Koljenovic, Lazzara (57. Opacic) – Baumgärtl, Ross

FV Biebrich: Knapschinski – Litke – Schneider, Ay – Migge, Yildiz, Zer, King, Ruthard (66. Losito) – Ramos (76. Sargon Odisho), Bilos Odisho

Schiedsrichter: Ballweg (Pfungstadt)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Yildiz (39., Foulelfmeter, 78., 84.)

Gelb/Rot: Kopkow (39., wiederholtes Foulspiel), Bilos Odisho (62., wiederholtes Ballwegschlagen)


Frankfurter Rundschau, 08. 08. 2005

Bis zur 39. Minute verlief die Partie ausgeglichen, dann kam es zum ersten Knackpunkt: Nach einem Foul an Zer sah Kopkow (Schwanheim) die Gelb-Rote Karte, zudem verwandelte Yildiz den fälligen Strafstoß zum 1:0 für Biebrich. Trotz der Unterzahl hielt Schwanheim die Partie weiter offen, vergab in der 77. Minute durch Baumgärtl aber die große Chance zum 1:1. Direkt im Anschluss schloss Yildiz einen Konter zum 2:0 ab. Mit seinem dritten Tor setzte Yildiz auch den Schlusspunkt (84.).


Spielberichte vom zweiten Spieltag

FV Biebrich 02 - TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf 2:1 (1:1) - 14. 8. 2005

WT, 15. 08. 2005

Biebricher feiern den zweiten Sieg

nn. BIEBRICH Avanciert der FV Biebrich 02 in der Fußball-Landesliga zur Wiesbadener Nummer eins? Nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg über Eintracht Stadtallendorf, dem zweiten Sieg im zweiten Spiel, scheinen die 02er zum Höhenflug anzusetzen. Doch Trainer Bernhard Raab hebt keineswegs ab, lobt das unbändige Engagement seiner Mannschaft, denkt ansonsten von Spiel zu Spiel.

Gegen die zum Kreis der Aufstiegsanwärter gerechneten Gäste präsentierte sich Biebrich ganz nach der Idealvorstellung des Coachs als Kollektiv. "Keiner war sich zu schade, Löcher zu stopfen und für den anderen zu laufen. Damit haben wir dem Gegner den Schneid abgekauft, ohne unfair zu sein. Wir waren außerdem geistig frischer." Offenbar das Ergebnis der intensiven Saisonvorbereitung, in deren Verlauf die Spieler bedingungslos mitzogen.

Dazu kommen personelle Glücksgriffe. Beispiel Dimitri Litke. Der aus der Wehener Schmiede stammende 18-jährige Landesliga-Frischling spielte einen erstaunlichen Liberopart, machte praktisch keinen Fehler. "Einfach sensationell", lobte Raab, während Dennis Losito und Volkan Zer in der Offensive läuferisch ans Limit gingen. Garniert wurde die Gala durch zwei sehenswerte Tore: Das erste mit Windunterstützung. Ein Eckstoß von Jens Ruthard senkte sich auf direktem Weg über die Hand des Torwarts ins Netz. Das zweite entsprang einer Kombinationen über die Stationen Litke und Ruthard. Vollendet durch Zer, der seine Vollstreckerqualitäten unter Beweis stellte.

Und Gäste-Goalgetter Ellerich? Wurde von Boris Schneider, einem weiteren Neuen, fast abgemeldet. Einzig beim Stand von 0:1, als Ellerich elfmeterreif gelegt wurde, geriet der neuerliche Dreier einen Moment ins Wanken. Insgesamt war er aber redlich verdient.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay, S. Odisho (46. A. King), Litke, B. Schneider, Ruthard (80. Laufer), Losito (73. Zeqiri), V. Zer, Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 Tripp (11.), 1:1 Ruthard (25.), 2:1 Zer (51.)

SR: Kantor (Usingen)

Zuschauer: 135


mittelhessen.de, 15. 08. 2005

Tripps Tor reicht nicht

Von Rainer Maaß

Die Anhänger von Fußball-Landesligist TSV Eintracht Stadtallendorf müssen weiterhin Geduld aufbringen. Bei der 1:2 (1:1)-Niederlage beim FV Biebrich wurde deutlich, dass die taktische Marschroute des neuen Stadtallendorfer Trainers Jens Heubel noch nicht bei allen seiner Schützlinge angekommen ist.

Vom ballorientierten Verschieben und Zweikampfstärke war jedenfalls außer in der Anfangsviertelstunde nichts zu sehen. "Die Niederlage geht in Ordnung, keine Frage. Wir konnten die Mehrzahl der Zweikämpfe allein deshalb schon nicht gewinnen, weil wir zumeist die falsche Position zum Zweikampf hatten", wusste Heubel.

In der Tat deutete nach der 1:0-Führung der Gäste vieles auf eine Fortsetzung des guten Saisonstarts hin. Marem Yildiran hatte von der linken Außenbahn wunderschön auf Stefan Tripp geflankt, dessen wuchtigem Kopfball FV-Keeper Daniel Knapschinski nur noch staunend hinterherblickte (11.).

Bei klassischem "Fritz-Walter-Wetter" fanden die Hausherren nun jenen Faden, den Stadtallendorf bis dato fest in der Hand gehalten hatte. Die Gäste stellten das Flügelspiel fast völlig ein, ließen ihre einzige Spitze Mario Ellerich vorne ohne jede Unterstützung und bauten ihre Angriffe einfach viel zu kompliziert auf. "Wir hätten viel einfacher Spielen müssen. Unser Aufbau war in Verbindung mit der immens hohen Fehlerquote tödlich", wusste Jens Heubel.

Biebrich nutzte diesen Missstand der Gäste aus. Mit ihren kleinen, extrem laufstarken Leuten stürzten die Landeshauptstädter die Eintracht von einer Verlegenheit in die andere. Bis zur Pause hätten die Hausherren locker zwei, drei Tore vorlegen können, weshalb es fast eine Ironie des Schicksals war, dass Stadtallendorf beim 1:1-Ausgleich höchstselbst assistierte. "Das Ding geht klar auf meine Kappe", blickte TSV-Keeper Achim Gleim traurig drein, als Jens Ruthards Ecke direkt an ihm vorbei ins Tor gesegelt war.

Jens Heubel reagierte nach der Pause. Im Bemühen um mehr Spielkontrolle kamen zunächst Steffen Rechner und später auch Bektas Bilgilisoy in die Partie. Neues Personal, alte Fehler! Beide Regisseur mühten sich redlich, während die Fehlerquote beinahe astronomisch hoch blieb. "Was wir gespielt haben, war trotz der Stadtallendorfer Unzulänglichkeiten einfach nur Klasse. Bleiben wir von Verletzungen verschont, reicht es für einen einstelligen Tabellenplatz", freute sich Biebrichs Coach und Ex-Profi Bernhard Raab.

Seine Jungs versemmelten im zweiten Akt manchen hochkarätigen Kontersansatz, so dass Stadtallendorf im Spiel blieb. In der Nachspielzeit brannte es vor dem Gehäuse der Gastgeber noch einmal lichterloh. Markus Kuboniks Freistoß ließ Biebrichs Schlussmann Daniel Knapschinski durch die Finger rutschen. Das Leder strich jedoch ins Toraus. Vorbei war es mit den Hoffnungen Jens Heubels, die guten Ansätze seines Teams konserviert zu wissen.

Biebrich: Knapschinski, Litke, Schneider, Migge, Ay, Ruthard (83. Laufer), Losito (73. Zeqiri), Yildiz, Sargon Odisho (46. King), Bilos Odisho, Zer

Stadtallendorf: Gleim, Klein (46. Rechner), Mirko Schwarzkopp (65. Bilgilisoy), Niestatek, Jarkow, Kubonik, Sohn, Jakob (46. Saighani), Yildiran, Tripp - Ellerich

Schiedsrichter: Kantor (Usingen)

Tore: 0:1 Tripp (11.), 1:1 Ruthard (26.), 2:1 Zer (59.)

Zuschauer: 150

Gelbe Karten: Ay, Yildiz (Biebrich), Klein, Mirko Schwarzkopp, Kubonik (Stadtallendorf)


Spielberichte vom dritten Spieltag

FSV 1921 Schröck - FV Biebrich 02 3:1 (2:1) - 17. 8. 2005

WT, 18. 08. 2005

02er vorerst gestoppt

nn. SCHRÖCK Höhenflug beendet, bevor er richtig begonnen hatte: Biebrich 02 unterlag beim kompakten FSV Schröck mit 1:3 (1:2).

Trotz längerer Anfahrt - die berufstätigen 02-Akteure mussten einen halben Tag Urlaub nehmen - präsentierten sich die Gäste anfangs hellwach: Bilos Odisho flankte präzise und Volkan Zer nickte nach gerade mal 30 Sekunden zum 0:1 ein. Fast hätte Odisho in der zehnten Minute auf 0:2 erhöht, ehe sich Schröck ins Spiel kämpfte, in der 20. und 27. Minute den verblüfften Biebrichern zwei Kopfballtreffer einschenkte.

Im zweiten Abschnitt drückten die 02er, die am Wochenende spielfrei sind, mächtig auf die Tube, verzeichneten durch Bilos Odisho und Kurt Migge beste Chancen. Doch das Powerplay war für die Katz: Schröck setzte den Konter zum entscheidenden 3:1.

FV Biebrich 02: Knapschinski, Litke (86. Laufer), Migge, Ay (87. Mayen), A. King, B. Schneider, Ruthard, Losito (69. Ramos), V. Zer, Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 Zer (1.), 1:1 Wolf (20.), 2:1 Fibikas (27.), 3:1 M. Schäfer (89.)

SR: Henkel (Vellmar)

Zuschauer: 320


Spielberichte vom vierten Spieltag

Der FV Biebrich 02 ist spielfrei.


Spielberichte vom fünften Spieltag

Türkischer SV Wiesbaden - FV Biebrich 02 4:2 (2:2) - 24. 8. 2005

WT, 25. 08. 2005

Raab von Biebricher Dummheit bedient

02er verlieren 2:4 gegen Türkischen SV

nn. Jubel beim Türkischen SV über den ersten Saisonsieg, Ernüchterung bei Biebrich 02, das nach verheißungsvollem Auftakt wieder in der Grauzone der Fußball-Landesliga zu versinken droht. 4:2 (2:2) hieß es am Ende für den Neuling. "Eine Topleistung und ein zu diesem Zeitpunkt ganz wichtiger Erfolg", sagte TSV-Spielausschuss-Chef Adem Demirbas. 02-Coach Bernhard Raab war dagegen restlos bedient: "Wir waren komplett schwach. Viel dümmer kann man drei Punkte nicht herschenken."

TSV-Spielertrainer Engin Özdemir, der seiner Elf ein neues Defensiv-Konzept mit schnellen Vorstößen aus der Abwehr verordnet hatte, setzte den ersten Akzent in einem abwechslungsreichen Derby. Er traf die Latte (3.). Den Abpraller bugsierte Neuzugang Rachid El Fechtali in akrobatischer Manier ins Netz. Bilos Odisho gab zwei Minuten später die Antwort zum 1:1. Erneut mit sehenswerter Einlage aus der Drehung schaffte El Fechtali das 2:1, ehe Harald Czyzewski, der neue Keeper der Türken, einen Freistoß nicht unter Kontrolle brachte. Ümit Yildiz war mit dem 2:2 zur Stelle.

Im zweiten Abschnitt ging es munter weiter. Der aufgerückte Manndecker Savas Camurcu nickte nach einer Özdemir-Ecke zum 3:2 ein. Pech für die Gastgeber aber, dass Mustafa Cicek und El Fechtali aufgrund von Blessuren ausgewechselt werden mussten. Daraus konnten die 02er kein Kapital schlagen. Vielmehr handelte sich ihr Stürmer Bilos Odisho wegen angeblicher Schwalbe die Ampelkarte ein. "Das war aber ein Elfer", schimpfte 02-Betreuer Ali Gür. Davon abgesehen nutzten die Türken gleich die Überzahl, um durch den stark spielenden Mulay Mansouri das 4:2 draufzusatteln - Manndecker Camurcu hatte die Vorlage geliefert. Der Aufsteiger will nun auch in Pohlheim punkten, während Biebrich gegen Marburg Wiedergutmachung plant.

Türkischer SV: Czyzewski; Karaca, Sengün, Camurcu, Balicoglu (79. Zürlüer), Celik, Özdemir, Kharraz, Mansouri, R. El Fechtali (52. Cerci), Cicek (46. Balikci).

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay (70. Laufer), Litke, A. King (60. Brox), B. Schneider, Ruthard (65. Losito), Ramos, V. Zer, Yildiz, B. Odisho.

Tore: 1:0 El Fechtali (3.), 1:1 B. Odisho (5.), 2:1 El Fechtali (30.), 2:2 Yildiz (41.), 3:2 Camurcu (47.), 4:2 Mansouri (79.)

SR: Arnold (Ober-Roden)

Zuschauer: 250

Gelb-Rot: B. Odisho (70./B.)


Spielberichte vom sechsten Spieltag

FV Biebrich 02 - VfB 1905 Marburg 2:1 (2:0) - 27. 8. 2005

WT, 29. 08. 2005

Wende nach der Kopfwäsche

Bei 02ern zeigt der Daumen nach 2:1 gegen Marburg wieder nach oben

nn. BIEBRICH Zwei Siege zum Auftakt, zwei Auswärtsniederlagen und jetzt das 2:1 (2:0) über Absteiger VfB Marburg. Beim Fußball-Landesligisten FV Biebrich 02 zeigt der Daumen wieder nach oben. Wobei die vorangegangene Kopfwäsche von Trainer Bernhard Raab durchweg positive Reaktionen erzeugte.

Der Coach hatte nach dem 2:4 beim Türkischen SV Tacheles geredet, schonungslos individuelle und gemeinschaftliche Schwächen aufgezeigt. Worte, die erhöht wurden. Beispiel Volkan Zer: Nach Foul an Bilos Odisho verwandelte der diesmal einsatzfreudige Ex-Wehener nervenstark den Elfer zum 1:0, brachte seine Offensivqualitäten ein und half nach hinten aus. "So wünsche ich mir das von ihm", lobte Raab, der den lädierte Ümit Yildiz ersetzen musste.

Im Deckungszentrum ließ derweil Ex-Oberliga-Crack Sascha Brox nichts anbrennen. So kam Marburg nach dem Anschlusstor zum 2:1 zu keiner echten Chance mehr. "Sascha war der ruhende Pol", sieht der Coach den früheren Winkeler, der anfangs verletzt war, als künftigen Eckpfeiler. Wobei sowohl Zer als auch Brox noch nicht das konditionelle Optimum erreicht haben.

Das scheinen aber Bilos Odisho und Bobby Ramos zu besitzen. Die beiden Kilometerfresser im Biebricher Sturm verdienten sich gleichfalls ein Sonderlob. Als Odisho, Biebrichs Kleinster, eine Ramos-Flanke per Kopf zum 2:1 versenkte, war er zumindest vorübergehend der Größte. Der agile Ramos ließ dagegen die Möglichkeit zum 3:0 ungenutzt (45.), bot aber seine wohl beste Leistung im 02-Trikot.

Bleibt die Erkenntnis, dass Rufe nach einem Spieler-Comeback von Bernhard Raab zunächst verhallt sind. Abzuwarten bleibt aber, ob der geweckte Teamgeist zu Beständigkeit und zum erhofften Platz im oberen Drittel führt.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay, Brox, B. Schneider, Ruthard (85. S. Odisho), Losito, Zer (78. Laufer), Litke (77. A. King), B. Odisho, Ramos

Tore: 1:0 Zer (34./FE), 2:0 B. Odisho (43.), 2:1 Beck (49.)

SR: Weichert (Bensheim)

Zuschauer: 150


Spielberichte vom siebten Spieltag

SV Wehen 1926 II - FV Biebrich 02 4:0 (2:0) - 4. 9. 2005

WT, 05. 09. 2005

Samir Naciri trifft per Kunstschuss

Wehens Zweite lässt Biebrich im Derby 4:0 abblitzen / 02-Trainer Raab sauer auf seine Spieler

nn. WEHEN Der SV Wehen II segelt unter optimalen Windverhältnissen durch die Fußball-Landesliga, hängte das in der Fremde mal wieder ins Schlingern geratene Schiff von Biebrich 02 klar ab - Endstand 4:0 (2:0).

"Wir waren eindeutig die bessere Mannschaft. Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung", jubelte Wehens Günther Schäfer, während 02-Trainer Bernhard Raab stocksauer war: "Am Freitag habe ich bereits im Abschlusstraining gemerkt, dass wir nichts holen würden. Was ich mit Blick auf die Auswärtsspiele anspreche, nehmen nur zwei, drei Spieler auf. Nach dem Sieg über Marburg haben wohl einige geglaubt, dass wir die Größten sind."

Das galt indes nur für die Anfangsphase, als Biebrich selbstbewusst Fahrt aufnahm. Bereits in der siebten Minute tauchte Bilos Odisho vor dem Wehener Kasten auf, verfehlte denkbar knapp. Ebenso Volkan Zer (10.). Ein Weckruf für die ohne Spielertrainer Thomas Zampach (pausierte, weil ausreichend Personal vorhanden war) aufgelaufene Heimelf. Insbesondere Regionalliga-Leihgabe Samir Naciri fühlte sich angestachelt. Sein 25-Meter-Kunstschuss schlug im Dreieck ein. Dadurch fühlte sich Youngster Michel Badal stimuliert. Zwei Mal verpasste er knapp (26./38.), im dritten Versuch ließ er es in der Biebricher Kiste rappeln, nachdem sich der Stürmer einen Rückpass von Bedrus Ay erlaufen hatte. Es hieß 2:0 in einem interessanten Derby.

Die mit Ex-Wehenern gespickte Gäste-Formation kam spätestens nach Badals Kopfball ins Dreieck (Ertan Ekiz hatte hereingegeben) vollends zum Stillstand. Einzig Torhüter Daniel Knapschinski zeigte Regung, parierte den von Stephan Maas geschossenen Elfer (58.), den Dimi Litke am Schützen verursacht hatte. Bezeichnend danach für die Biebricher Konzentrationsmängel auf allen Ebenen: Zer scheiterte in der 67. Minute gleich zwei Mal an Keeper Fatih Calis. Naciri machte es besser, staubte nach einem Maas-Versuch zum 4:0 ab.

"Wenn man zu Beginn seine Chancen nicht nutzt, verliert man gnadenlos", haderte 02-Betreuer Ali Gür mit der Offensivabteilung, die gegen Unterliederbach wieder treffen will. Wehen II entwickelt sich dagegen zum Sympathieträger. Die Zuschauer honorierten den Auftritt des jungen Teams, das völlig überraschend im Vorderfeld rangiert, mit viel Applaus. Bernhard Raab sah es etwas anders: "Wir haben beim Türkischen SV und in Wehen gegen zwei Mannschaften verloren, die keinesfalls übermächtig waren."

SV Wehen II: Calis; Simmons (80. Kramer), Kunisch, S. Maas, Freund, Naciri, Ekiz, Lüllig, C. Maus (70. Yolver), Badal (75. Yildirim), Pilger

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay (46. Laufer), Litke, Brox, B. Schneider, Ramos (81. Ruthard), Losito, V. Zer, Yildiz (65. A. King), B. Odisho

Tore: 1:0 Naciri (36.), 2:0, 3:0 Badal (41./53.), 4:0 Naciri (83.)

SR: Dutschmann (Bonbaden)

Zuschauer: 150


Spielberichte vom achten Spieltag

FV Biebrich 02 - VfB Unterliederbach 1912 1:0 (1:0) - 10. 9. 2005

WT, 12. 09. 2005

Biebricher stecken in der Krise

nn. BIEBRICH Schluss mit lustig bei Biebrich 02. Der Fußball-Landesligist hat sich mit dem 0:1 (0:1) gegen den bis dato sieglosen VfB Unterliederbach in die sportliche Krise manövriert. Endgültig Schnee von gestern sind die Glanzleistungen gegen Stadtallendorf und Marburg.

Trainer Bernhard Raab läutete nach dem Match im kleinen Mannschaftskreis die Realität ein: "Wenn man vorher 0:4 bei Wehen II verliert und sich dann so unterirdisch schlecht präsentiert, kann das nur heißen, dass ab sofort der Abstiegskampf beginnt." Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn Bilos Odisho und Tobias Laufer anfangs ihre Chancen genutzt hätten, der Schiri nach einem Liederbacher Eigentor zur Mitte gezeigt hätte. Er gab den Treffer indes nicht, ließ auch die Tätlichkeit von VfB-Akteur De Angelis gegen Boris Schneider ungeahndet. So schlitterte Biebrich ins Unheil: Freistoß Lorenz an den Pfosten und Dadic staubte ab. Eins der wenigen Glanzstücke der noch dazu "grottenschlechten Gäste" (Raab).

Angesichts der nicht verfügbaren Offensivkräfte Bobby Ramos, Anatol Mayen und Ümit Yildiz wechselte sich der 39-Jährige in der Endphase selbst ein, um hinterher zu bekennen: "Ein Riesenfehler. Das war wirklich das letzte Mal. Es wird für mich definitiv kein Zurück aufs Spielfeld geben."

Gleichwohl läutete Raab mit seinem Pass die von Volkan Zer vergebene Möglichkeit ein, ehe es noch schlimmer kam: Sturm-Wirbelwind Bilos Odisho hakte unfair nach, sah dafür die vorher beim Liederbacher Sünder ausgebliebene Rote Karte - mutmaßlich ein vom Frustfaktor begünstigter Aussetzer an einem rabenschwarzen Biebricher Tag.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge (70. Raab), Ay, Litke, Brox, B. Schneider (57. A. King), Ruthard, Losito, Laufer, V. Zer, B. Odisho

Tor: 0:1 Dadic (32.)

SR: Weilmann (Altheim)

ZS: 120

Rote Karte: B. Odisho (88./B.)

Gelb-Rot: Houness (88./U.)


Frankfurter Neue Presse, 12. 09. 2005

1:0 – Endlich jubelt der VfB

Biebrich. Die Erleichterung war den Spielern des VfB Unterliederbach anzumerken: Am achten Spieltag der Fußball-Landesliga Mitte feierten sie ihren ersten Sieg. In den ersten sieben Partien war die Mannschaft von Trainer Atze Rompel fast immer stärker als der Gegner gewesen, mehr als ein Remis wollte aber nie gelingen. Beim FV Biebrich zeigte das Team seine bislang schwächste Leistung und gewann mit 1:0. «Das war unser schlechtestes Spiel», kommentierte Rompel denn auch. Ein Sonderlob erhielten nur Torhüter Torsten Landgraf und Manndecker Christian Wirth: «Das war auch für unseren Torwart wichtig, dass wir mal zu Null gespielt haben. Auch Wirth hat klasse gespielt.»

Rompel vertraute der Elf, die den Saisonstart verpatzt hatte, und sah sich bestätigt: «Ich habe an der Mannschaft festgehalten. Heute haben wir aber auch Mal das nötige Quäntchen Glück gehabt.» Eine Änderung in der Startformation hätte der Trainer wohl vorgenommen, doch der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Andreas Russ zog hatte sich eine Schulterverletzung zu und nahm daher nur auf der Bank Platz.

Überzeugend war der Auftritt der Gäste nicht, die Verunsicherung war spürbar. Aber auch die personell angeschlagenen Biebricher hatten nicht viel entgegenzusetzen. Nach einer Viertelstunde hatte Unterliederbach Glück: Torhüter Torsten Landgraf unterschätzte eine Ecke, wollte den Ball mit dem Fuß klären, doch ein Biebricher traf aus dem Gewühl ins Tor. Schiedsrichter Willmann aus Altheim erkannte den Treffer aber wegen eines vorangegangenen Foulspiels nicht an. Das sollte jedoch die einzige Unsicherheit von Landgraf gewesen sein – in der Folge avancierte er zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft. Mit tollen Paraden vereitelte er die Chancen von Losito (24.) und Zer (28.), wobei Laufers Nachschuss noch knapp am Tor vorbei ging.

Bereits nach einer knappen halben Stunde war Rompel zum ersten Wechsel gezwungen. Der mit bislang sechs Treffern erfolgreichste Torschütze Luca De-Angelis schied mit einer Oberschenkelverletzung aus. Für ihn kam Slavko Malesevic. Zwei Minuten später gelang Unterliederbach mit der ersten Chance die Führung. Nach einem Foul an Andreas Rüppel traf Alexander Lorenz mit einem sehenswerten Freistoß den Pfosten, Kapitän Goran Dadic setzte nach und schob zum 1:0 ein. Fortan waren die Gäste die agilere Mannschaft. Alexander Wolf setzte sich prächtig gegen zwei Biebricher durch, verzog den Ball aber knapp (43.). Kurz vor der Pause spielte Houness Malesevic frei, der aber freistehend an Torhüter Knapschinski scheiterte.

Im zweiten Spielabschnitt sank das spielerische Niveau beider Mannschaften deutlich. Erst gegen Ende der Partie erspielten sich die Gastgeber die erste Möglichkeiten. Zer scheiterte aber an Landgraf (74.) und Bilos Odisho köpfte über das Tor. In den letzten zehn Minuten überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Laufer stand nach einem Konter plötzlich frei vor Landgraf, der aber erneut mit einer starken Parade glänzte. Für Unterliederbach vergaben Dadic mit einem Fernschuss und Malesevic zwei Mal zu überhastet die Entscheidung. Drei Minuten vor dem Ende erhielt der Biebricher Bilos Odisho, den Christian Wirth durch seine kompromisslose Spielweise nie ins Spiel kommen ließ, nach einem Frust-Foul an Malesevic die Rote Karte. In der 89. Minute musste auch der Unterliederbacher Houness frühzeitig vom Feld. Nach einem unnötigen Ballverlust sah er wegen wiederholtem Foulspiel Gelb/Rot. Beinahe wäre Biebrich danach doch noch der Ausgleich gelungen, doch der eingewechselte Spieletrainer Raab köpfte um wenige Zentimeter neben das Tor. Das hätte zum bisherigen Saisonverlauf der Unterliederbacher gepasst. (cn)

FV Biebrich: Knapschinski – Litke – Ay, Brox – Migge (71. Raab), Schneider (57. King), Ruthard, Losito, Zer – Laufer, Bilos Odisho

VfB Unterliederbach: Landgraf – Radu – Wirth, Czapla – Wolf (78. Weiss), Houness, Dadic, Tecle, Lorenz – Rüppel, De-Angelis (32. Malesevic)

Schiedsrichter: Willmann (TSV Altheim)

Zuschauer: 100

Tor: Dadic (33.)

Rote Karte: Bilos Odisho (87., Biebrich, grobes Foulspiel)

Gelb/Rote Karte: Houness (89., Unterliederbach, wiederholtes Foulspiel)


Spielberichte vom neunten Spieltag

FV Biebrich 02 - FC TuBa Pohlheim 4:0 (0:0) - 18. 9. 2005

WT, 19. 09. 2005

Volkan Zer nutzt seine Denkpause

nn. BIEBRICH Ohne den in Berlin weilenden Trainer Bernhard Raab stoppte Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 seine Talfahrt, gewann gegen Aufsteiger Babylon Pohlheim klar mit 4:0 (0:0).

Bevor sich Realschullehrer Raab mit seinem Team von Hessenchampion Werner-von Siemens-Schule zur Deutschen Meisterschaft verabschiedete, drückte er Assistent Gert Kramp die Aufstellung in die Hand. Eine mit Überraschungen. Denn der vom Regionalligisten SV Wehen gekommene Volkan Zer, der zuletzt nicht sein Potenzial abrufen konnte, phasenweise innerhalb der Mannschaft wie ein Fremdkörper wirkte, bekam einen Bankplatz verordnet. Zudem fehlte der für vier Spiele gesperrte Rotsünder Bilos Odisho. Ohne die beiden Offensivkräfte, dafür mit Kramp als Dirigent an der Linie, vergab Biebrich vor der Pause durch Bobby Ramos und Tobias Laufer beste Gelegenheiten.

Kramp schickte draufhin Zer neben Dennis Losito ins Rennen. Die entscheidende Maßnahme. Denn Zer münzte seine 45-minütige Denkpause in ungeahnte fußballerische Energie um, war auf Vorlage von Losito mit dem erlösenden 1:0 zur Stelle. Losito selbst setzte in der 71. Minute zum Solo an, vollendete zum 2:0 - das Joker-Duo hatte gestochen. Von Jens Ruthard und Ramos in Szene gesetzt, gelang Zer gar das 3:0 und Sascha Brox legte per Kopf auf Flanke von Kapitän Kurt Migge das 4:0 drauf. Ein Ergebnis, das angesichts des bescheidenen Pohlheimer Formats sicherlich nicht überbewertet werden darf, aber ein Mutmacher für den Auftritt in Wetzlar sein sollte. Zumal die Abwehr mit Brox, Dimi Litke und Boris Schneider solide Arbeit verrichtete. Biebrichs Betreuer Ali Gür: "Wir können erst mal aufatmen."

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay (46. V. Zer), A. King, Brox, B. Schneider, Litke, S. Odisho (85. S. Lauf), Laufer (46. Losito), Ruthard, Ramos

Tore: 1:0 Zer (55.), 2:0 Losito (71.), 3:0 Zer (73.), 4:0 Brox (83.)

SR: Putz (Langen)

Zuschauer: 120


Spielberichte vom zehnten Spieltag

SG Eintracht 05 Wetzlar - FV Biebrich 02 1:2 (1:0) - 24. 9. 2005

WT, 26. 09. 2005

Mayen und Yildiz lassen Biebrich jubeln

Nullzweier kehren mit 2:1 aus Wetzlar zurück

nn. WETZLAR Werden die Unberechenbaren endlich berechenbar, sprich konstant erfolgreich? Der 2:1 (0:1)-Sieg bei Eintracht Wetzlar lässt es vermuten. Mit dem zweiten Auswärtsdreier der Saison und dem vorangegangenen 4:0 über Pohlheim haben die Landesliga-Fußballer des FV Biebrich 02 endgültig den befürchteten Fall in die Abstiegszone abgewendet.

Weitere erfreuliche Erkenntnis: Die Mannschaft lernt langsam laufen, ohne dass Trainer Bernhard Raab auf dem Spielfeld persönlich Einfluss nehmen muss. In Wetzlar bewies sie Moral, steckte den Pausenrückstand weg und hatte Glück, dass Langholz den von Boris Schneider verursachten Elfmeter am Tor vorbeischoss (60.). Daneben verhinderten zwei Glanzparaden von Daniel "Düsi" Knapschinski das allemal mögliche 2:0 der Heimelf.

Damit bereitete der reaktionsschnelle Keeper das Feld für den eingewechselten Anatol Mayen. Auf Vorarbeit des erneut sehr agilen Dennis Losito landete der Stürmer nach monatelanger Verletzungspause sein erstes Punktspiel-Tor. Mehr noch: Mayen bereitete auch den Siegtreffer vor: Zunächst scheiterte Volkan Zer, ehe der genesene Ümit Yilidiz vollendete. Bernhard Raab: "Die Jungs waren sehr diszipliniert und richtig gierig auf die Punkte. Wir haben nicht mal unverdient gewonnen."

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Brox, S. Odisho, A. King, B. Schneider (70. Mayen), Litke, Losito (86. Ay), Ruthard, Yildiz, Ramos (48. Zer)

Tore: 1:0 Babic (40.), 1:1 Mayen (78.), 1:2 Yildiz (85.)

Schiedsrichter: Appel (Gießen)

Zuschauer: 135


www.mittelhessen.de, 25. 09. 2005

"Cestos" Elf ohne Schwung

Von Kirsten Ohlwein

Geschockte Gesichter auf der einen, das strahlende Siegerlächeln auf der anderen Seite. Mit hängenden Köpfen verließen die Landesliga-Fußballer der Eintracht Wetzlar gestern nach Spielende das Feld, während die Kicker des FV Biebrich 02 ausgelassen feierten. Aus einer 1:0-Führung für die Domstädter war nach einem wahren Leistungseinbruch Mitte der zweiten Halbzeit noch ein 2:1 für die Mannschaft von Bernhard Raab geworden.

Normalform erreichte bei der Eintracht Jan Ziesenitz, der bereits nach acht Minuten mit dem Fuß nach einem Kopfball von Sascha Brox auf der Linie rettete. Für Biebrich blieb es in der ersten Halbzeit bei dieser einen Gelegenheit.

Dass Wetzlar aus der Harmlosigkeit der Gäste kein Kapital schlug, sollte sich erst in der zweiten Halbzeit rächen. Doch auch die eigene Abschlussschwäche machte den Domstädtern nachhaltig zu schaffen. Paul Friesen (18., 34.) und Stefan Hocker (19., 31.) tauchten einige Male gefährlich vor dem Kasten der Gäste auf, den Daniel Knapschinski aber ebenso souverän sauberhielt wie Ziesenitz auf der Gegenseite. Bei Marko Babics Treffer (40.), der von André Böttner glänzend bedient wurde, hatte Knapschinski jedoch das Nachsehen.

Mit der überraschenden Führung im Rücken wusste die Eintracht aber nichts anzufangen. Sekunden vor dem Pausenpfiff war es Ziesenitz, der diesmal Dennis Losito mit einem Reflex die Schussmöglichkeit vereitelte.

"Wir haben von Anfang nicht richtig ins Spiel gefunden und sind die meiste Zeit hinterhergelaufen. Wenn man dann schon glücklich führt, muss man das Spiel entscheiden", war Peter Cestonaro, Trainer der Wetzlarer Eintracht, sichtlich enttäuscht.

Chancen, um den Sack zuzumachen boten sich reihenweise. Leif Langholz (46., 49.) und Timon Seibel vergaben aus besten Positionen. Als Langholz im Strafraum der Gäste nach einem Foul von Boris Schneider zu Fall kam, zeigte der Unparteiische folgerichtig auf den Punkt. Dass der Gefoulte nicht selbst antreten sollte, bewies Langholz kurz darauf - sein Schuss ging knapp einen Meter am Kasten der Gäste vorbei (61.).

"Die Mannschaft hat nach dem Elfmeter rechtzeitig gemerkt, was sie wollte. Wäre der Schuss drin gewesen, hätten wir auch das Spiel nicht mehr drehen können. Wetzlar wurde dafür bestraft, dass sie unsere Schwächephase nicht genutzt haben", fasste Raab das Geschehen nach dem Abpfiff treffend zusammen. Denn auch zwei weitere Möglichkeiten durch Böttner (64.) und Langholz (68.) blieben ungenutzt und Biebrich hatte zudem mit Bedrus Ay und Anatol Mayen die richtigen Spieler aufs Feld gebracht.

Mayen war weder für Friesen noch für Yüksel Cetin zu halten, als er nach Pass von Losito völlig frei zum 1:1 einköpfte (79.). Und keine sechs Minuten später war es wieder Mayen, der den ebenfalls eingewechselten Volkan Zer mustergültig anspielte. Dessen Schuss wehrte Ziesenitz mit dem Fuß ab, doch Ümit Yildiz war zur Stelle und schob ein.

"Wir haben uns im Spiel systematisch durch Abspielfehler selbst abgebaut und am Ende verdient verloren. Die Antwort müssen wir jetzt in den nächsten Wochen auf dem Platz geben", suchte "Cesto" Erklärung und Lösung nach der empfindlichen Schlappe.

Wetzlar: Ziesenitz - Cetin - Weisert, Asghedom (87. Akillar) - Freund, Hocker, Böttner (67. Antonio Muayi), Friesen, Seibel - Babic (54. Dern) - Langholz

Biebrich: Knapschinski - Brox - Sargon Odisho, Schneider (63. Mayen) - Migge, King, Ruthard, Litke, Losito (85. Ay) - Yildiz - Ramos (48. Zer)

Schiedsrichter: Abel (Werkel)

Tore: 1:0 Babic (40.), 1:1 Mayen (79.), 1:2 Yildiz (85.)

Zuschauer: 120

Gelbe Karten: Hocker, Langholz, Seibel (Wetzlar), King, Schneider, Zer (Biebrich)

Bes. Vorkommnis: Langholz (Wetzlar) verschießt Foulelfmeter (61.)


Spielberichte vom elften Spieltag

FV Biebrich 02 - SC Waldgirmes II 4:3 (1:2) - 29. 9. 2005

WT, 30. 09. 2005

Biebrich 02 siegt nach Rückstand

nn. BIEBRICH Ein Spiel der Kategorie "Werbung für den Landesliga-Fußball". Biebrich 02 bezwang den bärenstarken Neuling SC Waldgirmes II nach dreimaligem Rückstand mit 4:3 (1:2) - der dritte Sieg in Serie.

Während die 02er anfangs in Gedanken noch bei der Vorbesprechung schienen, schnappte sich Masih Saighani den Ball an der Mittellinie, ließ die Deckung beim 0:1 (3.) alt aussehen. Dennis Losito durfte sich beim Ausgleich (28.) bei Torhüter Dusan Olujic bedanken, der unmotiviert herausgeeilt war. Die Antwort der Gäste vier Minuten später, als erneut Saighani mit sattem 14-Meter-Knaller das 1:2 gelang.

Im zweiten Abschnitt weiterhin ein spannender Qualitäts-Kick: Losito schloss den feinen Doppelpass mit Volkan Zer zum 2:2 ab, Marco Schappert erzielte das 2:3 und Ümit Yildiz nach Flankenlauf des gerade gekommenen Bobby Ramos das 3:3. Die Krönung des Ganzen: Per Direktabnahme schweißte Kapitän Kurt Migge aus 25 Metern zum 4:3 ein.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, S. Odisho, King (70. Ramos), Brox, B. Schneider, Ruthard, Litke, Losito (89. Laufer), Yilmaz, Zer

Tore: 0:1 Saighani (3.), 1:1 Losito (28.), 1:2 Saighani (32.), 2:2 Losito (47.), 2:3 Schappert (64.), 3:3 Yildiz (75.), 4:3 Migge (82.)

SR: Grieben (Offenbach)

Zuschauer: 100


Spielberichte vom zwölften Spieltag

FC 1931 Eddersheim - FV Biebrich 02 1:0 (0:0) - 9. 10. 2005

WT, 10. 10. 2005

02er-Blamage in Eddersheim!

nn. EDDERSHEIM Wieder einen Satzball zum Verbleib in der Landesliga-Spitzengruppe kläglich vergeigt: Die Fußballer des FV Biebrich 02 unterlagen nach zuvor drei Erfolgen am Stück beim FC Eddersheim mit 0:1 (0:0). Die bittere Erkenntnis von Trainer Bernhard Raab: "Wir spielen nur gegen die Guten der Liga wirklich gut."

Irgendwie hatten die 02er vor dem Spiel die Ohren auf Durchzug gestellt, Raabs eindringliche Warnungen anscheinend nicht verinnerlicht. Nicht anders ist es zu erklären, dass sich die Gäste dem mäßigen Gekicke des MTK-Teams nicht nur anpassten, es phasenweise sogar mit einer Fehlpass-Orgie noch unterboten.

"Eddersheim verkörpert derzeit unterdurchschnittliches Liga-Niveau. Wir waren aber einfach nicht in der Lage, zumindest eine durchschnittliche Leistungen abzurufen", meinte Raab, der mittlerweile längst ein Gespür für die zum offenbar nicht abstellbaren Phänomen gewordenen Schwankungen seiner Schützlingen entwickelt hat. Schon zur Pause ahnte der Coach das Unheil herannahen.

Zwei Minuten nach Wiederbeginn war es dann tatsächlich soweit: Kabuya traf zum 1:0, während auf der Gegenseite ein Treffer von Volkan Zer wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Davon abgesehen musste sich der Eddersheim Keeper lediglich bei einem Distanzversuch von Dimi Litke richtig strecken. Selbst die Rote Karte gegen Diez, der Jens Ruthard mit dem Ellenbogen attackiert hatte, half den Biebrichern nicht mehr auf die Sprünge. Trotz Überzahl blieb der FCE-Kasten für sie wie vernagelt. Gegen Walluf, so Raab, wird das Team wohl keine Motivationsdefizite aufweisen: "Da muss ich wohl nur die Aufstellung an die Tafel pinnen."

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, S. Odisho (46. Ramos), A. King, Brox, B. Schneider, Ruthard, Litke, Losito (75. Mayen), Yildiz (65. B. Odisho), Zer

Tor: 1:0 Kabuya (47.)

SR: Munoz (Offenthal)

Zuschauer: 250

Rote Karte: Diez (80./E.)


Spielberichte vom dreizehnten Spieltag

FV Biebrich 02 - SG Walluf 2:3 (1:1) - 15. 10. 2005

WT, 17. 10. 2005

Oliveira sichert Wallufs Erfolg

Biebrich 02 zieht 2:3 den Kürzeren / Ärger über fragwürdigen Elfmeter

nn. BIEBRICH Erst der Schiedsrichter als Präsentonkel mit seltsamen Elferpfiff, dann zeigte sich Gastgeber-Keeper Daniel Knapschinski großzügig. So wurde der kleine Francseco De Oliveira zum Matchwinner seiner SG Walluf im Landesliga-Derby bei Biebrich 02. 2:3 (1:1) hieß es nach einem unterhaltsamen Kick.

"Locker rausgespielt", gratulierte Wallufs verletzter Torjäger Zoran Krneta seinen Kameraden mit verschmitztem Lächeln. In der Gewissheit, dass der Dreier durch glückliche Umstände begünstigt wurde. SG-Manager Michael Wagner wollte von Fortunas Assistenz oder etwaigen Geschenken nichts wissen: "Bei uns fehlte die gesamte Kreativabteilung. Dazu hatten wir noch etliche hochkarätige Chancen. Für mich keineswegs ein unverdienter Sieg."

Biebrichs Trainer Bernhard Raab sah das völlig anders, stempelte den Strafstoß in der 63. Minute zur Schlüsselszene. De Oliveira war am Strafraum-Eck mit dem einst in Walluf spielenden Abwehr-Hünen Sascha Brox leicht kollidiert. Im Handball hätte mancher Referee auf Stürmerfoul erkannt, im Fußball zeigte der Unparteiische Weber aus Volpertshausen auf den Punkt. Gäbe es die Wahl zum Elferwitz der Woche, würde diese Szene wohl mit klarem Votum bedacht. "Jeder hat´s gesehen, nur der Schiedsrichter nicht. Und das in einer Phase, in der wir dem 3:1 ganz nah waren", meinte Raab, der später auf Betreiben des übereifrigen Schiedsrichter-Assistenten hinter die Barriere verbannt wurde.

Ansonsten gestatteten zwei wacklige Abwehrreihen viele Torraumszenen. Dennis Losito nutzte das gegen den unsicheren SG-Torwart Marco Piemonte zum 1:0 (9.), Sierk Conradi glich nach feinem Pass des Ex-Biebrichers Emerich Poharetzki für die ohne Youcef Zarioh (Todesfall in der Familie) und Frank Mager (Grippe) angetretenen Rheingauer aus.

Gleich nach der Pause versemmelte De Oliveira frei vor Knapschinski, ehe der agile Losito zum 2:1 zuschlug - Biebrichs stärkste Periode in einem zunehmend besseren Match begann. Bilos Odisho zirkelte einen Freistoß an den Querbalken der SG-Hütte (57.) und auf der Gegenseite schoss Conradi aus kurzer Distanz übers verlassene 02-Tor (60.). Drei Minuten darauf versenkte Poharetzki den ominösen Strafstoß zum 2:2.

Doch so sehr der überragende Alhaji King ankurbelte, blieb Biebrich ein weiterer Treffer versagt. Stattdessen reagierte der groß gewachsene Knapschinski bei einer Flanke zu spät. De Oliveira wurde zum fliegenden Mini-Brasilianer, köpfte zum Endstand ein (77.).

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge (73. Zer), Ay (36. B. Schneider), A. King, Brox, Ramos, Ruthard, Litke (46. S. Odisho), Losito, Yildiz, B. Odisho

SG Walluf: Piemonte; Comandatore, Achampong, Preisler (81. Blum), C. Gebhardt, Tepper, Gisinger (74. Pesce), Poharetzki, Conradi, De Oliveira (85. F. Augustini) Wilhelm

Tore: 1:0 Losito (9.), 1:1 Conradi (30.), 2:1 Losito (54.), 2:2 Poharetzki (63./Foulelfmeter), 2:3 De Oliveira (77.)

SR: Weber (Volpertshausen)

Zuschauer: 300


Spielberichte vom vierzehnten Spieltag

TuS Naunheim 1906 - FV Biebrich 02 0:7 (0:2) - 23. 10. 2005

WT, 24. 10. 2005

Biebricher zeigen Gala

Nullzweier schießen in Naunheim sieben Tore

nn. NAUNHEIM Ein Mal pro Saison hauen die Landesliga-Kicker des FV Biebrich 02 so richtig einen raus. Vergangene Runde beim 7:0 in Michelbach, jetzt dominierten sie mit dem gleichen Ergebnis in Naunheim. Ein Gegner, der bei den heimischen Klubs bis dato als äußerst unbequem galt.

Die 02er machten mit ihm kurzen Prozess. Umso erstaunlicher, da die Biebricher auf dem Hartplatz empfangen, dort außerdem mit Regen und Matsch konfrontiert wurden. Kein Problem für die Gäste-Techniker, die Kampfkraft und Spielkunst miteinander verbanden. Allen voran Bilos Odisho, der drei Mal zuschlug, von seinen Kameraden vorzüglich in Szene gesetzt wurde. Zwei Treffer landete der zuletzt gescholtene Volkan Zer - eine Integrationshilfe für den Ex-Wehener.

Trainer Bernhard Raab wollte Leistungen aber nicht nach Treffern einstufen. Der Realschullehrer vergab durchweg gute Noten: "Von der Nummer eins bis zur Nummer 14 war das ausgezeichnet." Bleibt einmal mehr die bange Frage, ob die 02er eine Glanzleistung bestätigen können. Die Antwort gibt´s am Samstag im Heimspiel gegen den ungeschlagenen Rangzweiten Braunfels.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Ay, Litke, Brox, Migge (85. S. Odisho), A. King, Yildiz, Ruthard (75.Losito), Zer (80. Laufer), Ramos, B. Odisho

Tore: 0:1 Zer (8.), 0:2 Yildiz (24.), 0:3 B. Odisho (55.), 0:4 Zer (62.), 0:5, 0:6 B. Odisho (63./80.), 0:7 Laufer (85.)

SR: Winkler (Bad Arolsen)

Zuschauer: 120


Spielberichte vom fünfzehnten Spieltag

FV Biebrich 02 - FSV Braunfels 5:1 (2:1) - 29. 10. 2005

WT, 31. 10. 2005

Biebrich beendet die Braunfelser Serie

Beeindruckende Nullzweier feiern 5:1-Triumph

nn. BIEBRICH Die Zeit der Eintagsfliegen scheint vorbei: Dem 7:0 in Naunheim ließ Fußball-Landesligist Biebrich 02 die Zugabe folgen, fertigte den zuvor ungeschlagenen FSV Braunfels mit 5:1 ab. Beste Einstimmung für das Samstag-Derby beim SV Wiesbaden.

"Die Mannschaft hat kapiert, wie stark sie sein kann, wenn sie diszipliniert spielt. Da ist jetzt von der Nummer eins bis zur Nummer 15, 16 etwas super zusammengewachsen", zollt Trainer Bernhard Raab dem Kader Anerkennung. Ungeachtet zweier Schwächeperioden zu Beginn und gleich nach der Pause bot Biebrich Beeindruckendes. Auch die Rote Karte gegen FSV-Stürmer Dönges (49.) - der Torjäger war von Jens Ruthard gelegt worden, revanchierte sich mit dem Ausdruck "Hohlkopf" - schmälert die Biebricher Leistung nicht. Drei Komponenten sind ausschlaggebend für die nun erlangte Stabilität: Die starke Deckungsarbeit, die vielen torgefährlichen Offensivspieler und die erneut an den Tag gelegte Uneigennützigkeit. Ein Elf-Freunde-Feeling, das sehenswerte Tore erbrachte: Volkan Zer lupfte zum 1:1 und Ümit Yildiz traf per Außenrist, bevor Zer auf Vorlage des gerade eingetauschten Dennis Losito das 3:1 markierte. Dann schlug die Stunde von Wirbelwind Bilos Odisho, der an der Entstehung der ersten drei Treffer beteiligt war. Kaltschnäuzig wie ein alter Hase erzielte der Youngster die Tore vier und fünf.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay, A. King, Brox, Litke, Ruthard, Zer (85. Mayen), Yildiz (85. Laufer), B. Odisho, Ramos (67. Losito)

Tore: 0:1 Schellhaas (18.), 1:1 Zer (41.), 2:1 Yildiz (45.), 3:1 Zer (70.), 4:1, 5:1 B. Odisho (87./90.+1)

SR: Hopp (Dauernheim)

Zuschauer.: 200

Rote Karte: Dönges (49./Braunfels)


www.mittelhessen.de, 30. 10. 2005

Stolze Serie des FSV geht zu Ende

Von Wolfgang Hoffmann

Nach 15 ungeschlagenen Spielen in Serie hat es den FSV Braunfels wieder erwischt. Die erste Saisonniederlage fiel mit dem 1:5 beim FV Biebrich gleich recht happig aus, war aber selbst in dieser Höhe verdient, weil die starken Biebricher gestern die Schwächen in der Braunfelser Abwehr schonungslos aufdeckten.

Marc Steinbrenner im Tor der Braunfelser konnte einem Leid tun, denn trotz einiger Glanzparaden konnte auch er die hohe Niederlage nicht verhindern. Ein ums andere Mal wurde er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und sah sich oftmals zwei Biebricher Angreifern im direkten Duell ausgesetzt. Rote Karte für Oliver Dönges "Irgendwann waren wir einfach wieder fällig, aber dass die Niederlage dann so krass ausfällt, tut schon ein bisschen weh", bekannte Oliver Dönges nach der Partie, die für den Braunfelser allerdings schon 49 Minuten beendet war.

Schiedsrichter Volker Hött schickte den Sturmführer der Gäste mit der roten Karte in die Kabine, nachdem dieser den Biebricher Spieler Ruthard mit den Worten "du Hohlkopf" beleidigt hatte. Vorausgegangen war dieser Szene ein rüdes Foul des Biebrichers von hinten in die Beine von Hagen Mett, für das Ruthard lediglich Gelb sah.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der FSV seine frühe Führung aus der 19. Minute durch Tim Schellhaas schon verspielt. Schlüsselszene dafür war die 41. Minute. Gerade war Hagen Mett nach einem schönen Solo mit seinem strammen Schuss aus 18 Metern am Biebricher Pfosten gescheitert, als den Gastgebern im Gegenzug der Ausgleich durch Volkan Zer gelang. Statt 0:2 stand es plötzlich 1:1 und drei Minuten später lagen die Biebricher sogar 2:1 in Front, als keiner der Braunfelser Abwehrspieler Bobby Ramos bedrängte, dieser ungehindert auch noch für Ümit Yildiz das zweite Tor auflegen konnte.

Die Braunfelser Offensivbemühungen nach dem Wechsel waren eher bescheiden, weil weder Tempo noch Ordnung vorhanden war. In Unterzahl wurde der FSV in der Schlussphase regelrecht ausgekontert. Volkan Zer und der wendige und sehr agile Bilos Odisho schossen für die wie entfesselt aufspielenden Biebrichern noch drei weitere Tore.

Biebrich: Knapschinski - Litke - Ay, Brox - Migge, King, Ramos (70. Losito), Yildiz (90. Laufer), Ruthard - Zer (90. Mayen), Bilos Odisho

Braunfels: Steinbrenner - Winch - Simon Schmidt, Wallbott - Mett (61. Preuss), Schellhaas (78. Hardt), Benner, Schaub (53. Plotzki), Sanchez - Dönges, Maser

Schiedsrichter: Volker Hött (SV Dauernheim)

Tore: 0:1 Schellhaas (19.), 1:1 Zer (41.), 2:1 Yildiz (45.), 3:1 Zer (80.), 4:1 Bilos Odisho (87.), 5:1 Bilos Odisho (91.)

Zuschauer: 150

Gelbe Karten: Yildiz, King, Ruthard, Migge (Biebrich), Mett, Schaub (Braunfels)

Rote Karte: Dönges (Braunfels, 49.)


www.mittelhessen.de, 31. 10. 2005

Als kein gutes Pflaster für den FSV Braunfels erwies sich im Jahr 2005 das Stadion Dyckerhoff des FV Biebrich 02. Im März nahmen die Schlossstädter beim 1:1 noch einen Punkt mit nach Braunfels, hatten dabei allerdings drei Platzverweise (Dönges, Sanchez, Geilfus) zu quittieren.

Nun setzte es am Samstag eine derbe 1:5-Schlappe, die gleichzeitig die großartige Serie von 15 ungeschlagenen Spielen, im übrigen die längste seit der Zugehörigkeit des FSV zur Landesliga, ein Ende setzte.

Duplizität der Ereignisse war dabei der erneute Platzverweis von Oliver Dönges, der damit von der jüngsten Vergangenheit wieder eingeholt wurde. Die Schlossstädter waren aber nicht nur aufgrund der personellen Unterzahl ohne jegliche Chance gegen eine Biebricher Elf, die in puncto Aggressivität, Laufstärke und Spielwitz eindeutig überlegen war. Rotsünder Dönges glaubt indes an die heilsame Wirkung dieser hohen Niederlage. "Lieber einmal 1:5 verlieren als mehrmals hintereinander 0:1", bemühte er nach der Partie eine alte Fußballerweisheit, wohlwissend, dass nun am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Pohlheim eine Reaktion seiner Mannschaft auf dem Platz folgen muss. Dann allerdings ohne den Torjäger, dem wohl eine 14-tägige Sperre erwartet.

Die Aufarbeitung der ersten Saisonniederlage ließ indes nicht lange auf sich warten. Bereits gestern Vormittag berief Trainer Harry Preuss seine Spieler zu einem Sondertraining. (wh)


Spielberichte vom sechzehnten Spieltag

SV Wiesbaden 1899 - FV Biebrich 02 1:2 (1:0) - 5. 11. 2005

WT, 07. 11. 2005

Raab genießt zwei Pralinen

650 Fans verfolgen Biebrichs glücklichen 2:1-Derby-Erfolg beim SVW

nn. WIESBADEN Sportliche Höchststrafe für den SV Wiesbaden, herbstliche Glücksgefühle beim FV Biebrich 02, der 25 Sekunden vor dem Abpfiff das 2:1-Siegtor im Derby der Fußball-Landesliga erzielte. In einer zweiten Halbzeit, die zum Werbeblock für den darbenden Wiesbadener Fußball geriet.

Ein Spiel, das auch Einigkeit bescherte. SVWler, 02er und neutrale Beobachter hätten im Chor einstimmen können. Erste Textzeile: "Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen." Dafür konnte sich der Sportverein nichts kaufen. Als wären sie von Harry Potter verzaubert worden, waren Trainer und Team ruckzuck in den Katakomben verschwunden. 02-Coach Bernhard Raab zauberte parallel nach dem dritten Dreier in Folge zwei Pralinen hervor und lieferte Erklärungen: "Für jedes Tor bekomme ich von unserer Masseurin Thea Bodis etwas Süßes. Aber ich muss zugeben, dass das mit dem Unentschieden stimmt. Doch wenn die Tendenz nach oben zeigt, macht man auch mal so ein Ding noch rein."

Das Ding. Damit meinte Raab die Schlusssequenz, als der SVW eine Abseitsstellung wähnte, das Schiedsrichter-Trio hingegen nicht. Folge: Volkan Zer umkurvte Keeper Christian Berger, verwandelte aus spitzem Winkel, obwohl Abwehrspieler Marc Reinhold alle Reserven zur Rettung mobilisiert hatte.

Für den fightenden Sportverein, der seit dem Neueinstieg ins Liga-Geschehen Mitte der Neunziger kein Punktspiel gegen Biebrich gewinnen konnte, vom Ergebnis her nach der 5:3-Gala in Wehen ein Rückschlag. Trainer Hartmut Freudenberg: "Zwei Heimpunkte während der gesamten Vorrunde sprechen für sich. Knackpunkt war, dass unsere Abwehr sich plötzlich an der Spielgestaltung beteiligen wollte. Darauf hatte Biebrich doch nur gewartet und wurde mit dem Siegtor belohnt." Pech indes für die Heimelf, dass Nebil Kaplan und Dimi Tsakas das 2:0 gegen den anfangs schwachen und später hellwachen 02-Keeper Daniel Knapschinski verpassten. Stattdessen schlug Ex-SVWler Dennis Losito zum 1:1 zu - eine Aufbauspritze für Biebrich, das ungeachtet des Auscheidens von Aktivposten Alhaji King (Thorsten Becht hatte von hinten zugelangt) bereits beim Alu-Treffer von Bilos Odisho am Siegtor schnupperte (74.). Zwei Minuten später Glück für die Gäste, als Knapschinski den heransprintenden Kaplan zu Fall brachte. Der SVW-Chor stimmte lauthals an: "Klarer Elfer", ohne Gehör beim Referee zu finden.

Davon abgesehen will Michael Goßmann, erster Stellvertreter von SVW-Klubboss Claus Rönsch, in dieser Woche Fakten zur Klärung der finanziellen Ungereimtheiten schaffen. Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Florian Rentsch, designierter Geschäftsführer der Marketing GmbH, die dem SVW Gelder vermittelt, will kräftig anpacken. Wohl wissend, dass Arbeit ansteht: "Ich bin von meiner Partei ja schon einiges gewohnt, vom SVW wird das aber noch getoppt."

SV Wiesbaden: Berger; Daniel, Melunovic, A. Sauer, M. Reinhold, Zoller (46. Tsakas), Gnoyke (59. Karaayak), Becht (69. Nyembo), Göbel, N. Kaplan, Breitrück

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay, A. King (35. B. Schneider), Brox, Litke, Ruthard, Losito, Zer, Yildiz, B. Odisho (80. Ramos)

Tore: 1:0 Göbel (34.), 1:1 Losito (58.), 1:2 Zer (90.)

SR: Doll (Rumpenhausen)

Zuschauer: 650


Spielberichte vom siebzehnten Spieltag

FV Biebrich 02 - RSV Würges 2:2 (0:0) - 12. 11. 2005

WT, 14. 11. 2005

Biebrich biegt Derby noch um

02er trotzen Herbstmeister Würges nach 0:2-Rückstand ein Remis ab

BIEBRICH Von wegen sportlich mausetot und unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Wiesbadener Fußballszene sendete vielmehr ein weiteres Lebenszeichen. Immerhin 450 Zuschauern erlebten das 2:2 (0:0) von Biebrich 02 gegen Herbstmeister RSV Würges.

Von Stephan Neumann

Wie schon beim Derby zwischen SVW und den 02ern (1:2) geriet die zweite Halbzeit zum Werbefilm für die Landesliga und ihre derzeit breit gefächerte Spitzengruppe. Überraschend die Biebricher und erwartungsgemäß die Würgeser zählen zum erlauchten Kreis. Beide erbrachten durchaus Qualitätsnachweise. Die aus verstärkter Abwehr agierenden 02er anfangs effektiver als der Favorit aus dem Bad Camberger Ortsteil. Das lag in erster Linie an Bilos Odisho. Der 19-jährige Assyrer mit dem deutschen Pass war allein das Eintrittsgeld wert. Dribbelstark, pfeilschnell und mit exzellenter Schusstechnik ausgestattet, ließ er seinen Gegenspieler Dennis Ulmrich schlecht aussehen. Nach Ulmrichs Verwarnung übernahm Michael Medak den schmächtigen Biebricher Wirbelwind, der aber nie auszuschalten war. Einzig dem aufmerksamen Keeper Michael Morawiec hatte es Würges zu verdanken, dass Odisho nicht die Führung gelang.

Im zweiten Abschnitt ein 15-minütiger Hänger der 02er und eine umstrittene Elferszene in der 65. Minute. Der gerade eingewechselte RSV-Torjäger Christian Neumann wollte mit gestrecktem Bein den Ball erreichen, 02-Kapitän Kurt Migge war zwecks Abwehr ebenfalls auf das Spielgerät und nicht auf Neumanns Körper fixiert - ein höchst zweifelhafter Strafstoß, den Libero Krisztian Szekely verwandelte. Danach Würges in der Rolle des Konternden. Maßgeschneidert für Gabriel Cuomo, der zum 0:2 traf und kurz darauf ausgewechselte wurde. RSV-Coach Jürgen Menger brachte Defensivmann Manuel Hartmann. Das ging daneben. Volkan Zer verkürzte (82.), Ümit Yildiz glich aus (85.) und Bilos Odisho hämmerte Sekunden vor dem Abpfiff den Ball an die Latte. Das furiose Finale eines ansprechenden Derbys.

Mit der Erkenntnis, dass Biebrich in dieser Saison Spiele umbiegen kann. "Jeder zieht mit, es gibt keine Quertreiber", begründet Kurt Migge (33) den Höhenflug, an dem auch Libero Sascha Brox (31) Anteil hat: "Wir haben junge Leute, die richtig wollen. Mit diesem Punktekonto können wir nun weiter befreit aufspielen. Mal sehen, was noch geht."

"Wir haben hier doch gespielt wie die Angsthasen", ließ Mittelfeldspieler Timo Becker, mit Morawiec bester RSV-Akteur, derweil Dampf ab. Wohl war. Denn Würges wähnte sich zu früh als Sieger, rechnete offenbar nicht mehr mit dem energischen Aufbäumen des "neuen" FV Biebrich 02.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Brox, Ay, King (83. S. Odisho), Litke, Migge, Ruthard, Losito (61. Ramos), Zer, Yildiz, B. Odisho

RSV Würges: Morawiec; Szekely, Medak, Sehr, Bilir, Ulmrich, Dylong, Cuomo (78. Hartmann), Becker, Lederer (90. Meuth), Petri (61. Neumann)

Tore: 0:1 Szekely (65./FE), 0:2 Cuomo (75.), 1:2 Zer (82.), 2:2 Yildiz (85.)

SR: Guth (Bickenbach)

Zuschauer: 450


Spielberichte vom achtzehnten Spieltag

FV Biebrich 02 - FC 06 Germania Schwanheim 2:1 (0:1) - 20. 11. 2005

WT, 21. 11. 2005

Biebrich 02 mit Mühe zum Erfolg

nn. BIEBRICH Ein neues Kapitel der Erfolgsstory des FV Biebrich 02. Gegen Aufsteiger Germania Schwanheim gelang ein 2:1 (0:1)-Sieg. Der vierte Landesliga-Dreier im fünften Match ohne Niederlage. "Wir haben uns das Leben durch vergebene Möglichkeiten unnötig schwer gemacht", meinte Bernhard Raab.

Es war von Beginn an ein eher ungemütlicher Nachmittag für den Biebricher Trainer, der auf den angeschlagenen Alhaji King verzichtete. Denn nach dem tollen 2:2 gegen Würges bissen die 02er auf Abwehrgranit, mussten durch Gäste-Torjäger Lazzara gar das 0:1 hinnehmen.

Die Ernte der vergangenen Wochen schien für die Katz, ein Ende des Höhenflugs bahnte sich an. Doch die Gastgeber, deren Stürmer Bilos Odisho diesmal nicht wie zuletzt in Erscheinung trat, steckten nie auf. Allen voran Volkan Zer. Kein Zufall daher, dass der frühere Wehener auf Vorlage von Sascha Brox per 16-Meter-Drehschuss den späten Ausgleich schaffte (80.). Vier Minuten später führte ein klarer Handelfmeter zum Siegtor: Ümit Yildiz verwandelte nervenstark. Neben Zer tat sich bei Biebrich der eingetauschte Bobby Ramos hervor.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Brox, Migge, Ay, S. Odisho (60. Ramos), Litke, Ruthard (46. B. Schneider), Zer, Losito (79. Mayen), Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 Lazzara (35.), 1:1 Zer (80.), 2:1 Yildiz (84./HE)

SR: Kristek (Aulendiebach)

Zuschauer: 100


www.fnp-online.de, 21. 11. 2005

Passivität wird in der Regel bestraft

Den Sieg beim FV Biebrich dicht vor Augen, wurde Germania Schwanheim für seine passive Spielweise in der zweiten Halbzeit mit zwei Gegentoren binnen 60 Sekunden zum Schluss noch bitter bestraft. «Wir haben nach der Pause nach meinen Geschmack viel zu tief gestanden und nach vorne nichts mehr getan», kommentierte Pressesprecher Horst Hahn das allemal unglückliche 1:2 (1:0) des Aufsteigers, der sich nach dem verpatzten Start in die Rückrunde zur Landesliga Mitte mehr denn je Sorgen um den Klassenerhalt machen muss.

Zer in der 84. Minute und Yildiz kurz danach mit einen verwandelten und von Jamal El Baouti verursachten Handelfmeter sorgten noch für die Wende zu Gunsten der bereits im Hinspiel mit 3:0 siegreichen Biebricher, die nach dem Führungstor durch Maurizio Lazzara (34.) lange Zeit wie der sichere Verlierer aussahen. «Wir haben die erste Halbzeit dominiert und einige sehr gute Chancen gehabt», berichtete Hahn. Die größte Möglichkeit vergab zweifelsohne Muhamet Aliay, der drei Minuten vor seiner Vorlage zum 1:0 selbst den Führungstreffer freistehend vor dem leeren «Kasten» kläglich vergab. «Das hätte es eigentlich schon sein müssen», blickte Hahn zurück. Aber auch Biebrich besaß die eine odere andere Chance. So traf Zer beispielsweise nach einer halben Stunde nur die Querlatte. (rm)


Spielberichte vom zwanzigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - FSV 1921 Schröck 1:1 (0:1) - 4. 12. 2005

WT, 05. 12. 2005

Biebricher hadern mit dem Referee

nn. BIEBRICH Vorweihnachtlicher Dämpfer für die Landesliga-Fußballer des FV Biebrich 02, die sich gegen den abstiegsbedrohten FSV Schröck mit einem 1:1 (0:1) begnügen mussten. Aus Biebricher Sicht verhinderte der Schiedsrichter einen Heimsieg.

Referee Manfred Berg aus dem nahen Bischofsheim schien irgendwie ein Faible für die Gäste zu haben. Als Manuel Schäfer mit dem ersten Schuss zum 0:1 traf, entschied er regelkonform auf Tor. Als Volkan Zer bald darauf zum vermeintlichen Ausgleich einköpfte, verwehrte er indes die Anerkennung. 02-Coach Bernhard Raab übte sich an der Seitenlinie im Zusammenreißen. Wissend, dass Schiri-Kritik - und sei sie auch noch so berechtigt - stets deftige Geldstrafen einbringt. So musste Raab zähneknirschend mitanschauen, wie Berg einem zweiten Zer-Goal der Anerkennung verweigerte, bei einem Strafraum-Foul an Bobby Ramos aber keine Puste mehr zum Elferpfiff hatte.

Geprägt durch diese Entscheidungen liefen die 02er zwar unverdrossen, aber auch irgendwie ratlos gegen den Abwehr-Wall aus Schröck an. Und Berg wurde weiter zum Schreckgespenst. Als Zer gleich von zwei Spielern umgerissen wurde, blieb erneut der Strafstoß-Entscheid aus. Immerhin: Zer versuchte es munter weiter, bewerkstelligte in der 76. Minute den beinahe nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Schiedsrichter Berg fand diesmal kein Haar in der Suppe, gab den Treffer. Biebrich schien fast ein wenig überrascht.

Andererseits hatte Schröck zuvor bei Kontern am 0:2 geschnuppert. Raab war schließlich froh, als das von Misstönen geprägte Match abgepffiffen wurde - Bergs besteTat.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Ay, Brox, Migge, Litke, Ramos (65. B. Schneider), Ruthard, Losito, Zer, Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 M. Schäfer (6.), 1:1 Zer (76.)

SR: Berg (Bischofsheim)

Zuschauer: 80

Gelb-Rot: Losito (90.+2/B.)


Neue Marburger Zeitung, 05. 12. 2005

FV Biebrich- FSV Schröck 1:1 (0:1)

Von Hermann Maaß

Kompliment FSV Schröck! Der Aufwärtstrend des Aufsteigers aus dem Marburger Ortsteil hält an und ermöglichte gestern im Spiel bei Oberligaanwärter FV Biebrich ein 1:1 (1:0)-Remis. Zehn Minuten fehlten den Schröckern, um sogar durchaus mögliche drei Punkte bei einem Team einzufahren, das zuletzt vier seiner fünf Partien gewann. Zu verdanken hatte der FSV den Punkt in erster Linie seiner Defensivabteilung, die sich von Woche zu Woche besser in der Landesliga akklimatisiert.

„Ich bin richtig stolz auf meine Jungs. Zwar haben wir den Biebrichern am Ende den Ausgleich fast geschenkt, doch überwiegt bei uns die Freude", strahlte Schröcks Trainer Robert Backes. 80 Minuten waren gespielt und die Gäste lagen mit 1:0 in Front, als die ansonsten von Libero Dominik Morawietz glänzend organisierte Deckung zum ersten und einzigen Mal patzte. Volkan Zer traf dabei für Biebrich zum glücklichen 1:1-Ausgleich. „Bis dahin konnte niemand auf unserem Sportplatz erkennen, dass wir das Spiel gewinnen wollten", schimpfte Biebrichs Trainer Bernhard Raab. Der 39-jährige Ex-Profi des Karlsruher SC sah zwar optische Vorteile bei seinem Team, die allerdings kaum in Torgelegenheiten mündeten. Gründe dafür gab es reichlich: Die beiden Schröcker Manndecker Blaize Nziebou und Thorsten Winkelsträter hatten ihre hochkarätige Gegnerschaft bestens im Griff, das Gästemittelfeld schaffte immer wieder Entlastung und die beiden Spitzen Arne Fibikar und Manuel Schäfer waren permanent in Bewegung. Kurzum: Beim FSV Schröck stand eine echte Mannschaft auf dem Feld, die im kollektiv hervorragend harmonierte. Zugute kam dem FSV freilich auch, dass Manuel Schäfer bereits nach sechs Minuten und feinem Doppelpass mit Stefan Schick die 1:0-Führung markiert hatte. Selbige hätte Stefan Schick sogar zehn Minuten vor dem Seitenwechsel noch ausbauen können, doch zögerte er zu lange mit dem Abschluss.

Nach der Pause verstrickte sich Biebrich in Einzelaktionen, die zwar hübsch anzusehen waren, jedoch keinerlei Effektivität brachten. Im Gegenteil: Manuel Schäfer (68.) und Christoph Wolff (70.) hätten auf der Gegenseite für die Entscheidung sorgen müssen. Auffällig war über die gesamten 90 Minuten, dass die Verzahnung zwischen Libero und Manndeckern sowie dem defensiven Mittelfeldteil bei den Gästen vorbildlich funktionierte. Dieser Fakt führte auch dazu, dass der Aufsteiger in den vergangenen vier Partien nur ein Tor kassierte und binnen zehn Begegnungen gerade einmal zwei Niederlagen quittierte. „Und weil es Im Gefüge stimmt, bin ich trotz des späten Ausgleichs zufrieden", freute sich Robert Backes.

FV Biebrich 02: Knapschinski – Litke – Ay, Brox – Migge, Ramos (62. Schneider), Ruthard, Losito, Yildiz – Zer, Bilos Odisho

FSV Schröck: Bernhardt – Morawietz – Nziebou, Winkelsträter – Jüngst, Gorski, Wolff, Debelius, Schick (85. Schylla) – Fibikar (76. Brandenstein), Schäfer

Schiedsrichter: Berg (Bischofsheim)

Tore: 0:1 Schäfer (6.), 1:1 Zer (80.)

Zuschauer: 100

Gelbe Karten: Migge, Ramos, Ruthardt, Losito (Biebrich) – Wolff (Schröck)

Gelb-Rote Karten: Losito (90., Biebrich)


Spielberichte vom einundzwanzigsten Spieltag

Der FV Biebrich 02 ist spielfrei.


Spielberichte vom zweiundzwanzigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - Türkischer SV Wiesbaden 1:1 (0:1) - 17. 12. 2005

WT, 19. 12. 2005

Tumulte auf Weg in die Kabine

Biebrich 02 und Türkischer SV trennen sich 1:1 im Landesliga-Derby

BIEBRICH 1:1 (0:1) im Derby zwischen Biebrich 02 und dem Türkischen SV. Ein Landesliga-Match ohne große spielerische Klasse, dafür mit unappetitlichen Randerscheinungen. Abschließende Handgreiflichkeiten beim Gang in die Kabinen belegen das teilweise vergiftete Klima.

Von Stephan Neumann

Um es vorwegzunehmen: Es war kein Skandalspiel, kein von erkennbar übertriebener Härte geprägtes Fußball-Duell, aber es war eine Begegnung, die in der Summe unangenhem auffiel. Woran lag das? Biebrichs Trainer Bernhard Raab registrierte speziell in der ersten Halbzeit etliche Szenen mit Gäste-Spielern in der Rolle des sterbenden Schwans. TSV-Spielertrainer Engin Özdemir bestritt den Vorwurf bewusster Schauspiel-Einlagen vehement, verwies vielmehr auf etliche Biebricher Härten, zeigte nach Spielende zum Beweis sein an der Seite zerrissenes Trikot.

Zu den sportlichen Fakten. Die 02er, zuvor mit einem 1:1 gegen Schröck und danach spielfrei, wirkten anfangs gedanklich schon in der Winterpause. Deshalb kamen die Türken mit Minimalaufwand zur Führung. Özdemir flankte butterweich und der zweite TSV-Oldie Mustafa Cicek nickte locker ein. Glück für die Heimelf, dass der Aufsteiger weitere Chancen ausließ.

Im zweiten Abschnitt die Biebricher mit mehr Biss. Der eingewechselte Bobby Ramos brachte sofort Schwung, holte clever einen Strafstoß heraus - Abwehr-Crack Enver Karaca hatte sich zu einem unnötigen Strafraum-Rempler hinreißen lassen. Mit dem fälligen Elfer scheiterte Ümit Yildiz zunächst am insgesamt stark haltenden Gäste-Torwart Ismail Yilmaz, verwandelte aber im Nachschuss (51.). Während Aydin Cerci bei den Türken verletzt ausschied, setzten die 02er nicht energisch nach. Erst nach einem Pfostentreffer von Ramos (74.) intensivierten sie nochmals ihre Bemühungen. Ruthard prüfte Yilmaz, ehe der für Cerci gekommene Moulay Mansouri an der Mittellinie vom Biebricher Einwechselspieler Sargon Odisho festgehalten wurde. Mansouri riss sich los, antwortete mit einem Faustschlag in Odishos Gesicht. Folge: Eine Rote Karte, die keinerlei Diskussionen auslöste (78.). Die vergebene Großchance des Biebrichers Volkan Zer (90.) bildete den Schlusspunkt auf dem Platz.

Beim "Nachspiel" musste Raab schlichtend eingreifen. El Fechtali, angeblich vorher angegriffen oder provoziert, drohte auszurasten, wollte 02-Mittelfeldmann Jens Ruthard an den Kragen. Immerhin: Die Besonnenen beider Lager gewannen die Oberhand und Raab konnte Positives aus der ersten Saisonphase filtern: "Schade zwar, dass wir mit den beiden Unnentschieden den Anschluss an die Plätze eins und zwei verpasst haben. Aber im Gesamten haben wir viel mehr erreicht als erwartet." Auch TSV-Vize Adem Demirbas zeigte sich angenehm überrascht: "Sieben Punkte aus den drei Spielen seit Engin Demirbas wieder da ist - damit hatten wir nicht gerechnet."

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay (46. Ramos), B. Schneider, Brox, Litke (58. S. Odisho), Ruthard, Losito (86. Laufer), V. Zer, Yildiz, B. Odisho

Türkischer SV: Yilmaz; Camurcu, Balcioglu, Yurtseven, Karaca, Karaaytu, Özdemir, Kharraz (63. Cosgun), Cicek, R. El Fechtali, Cerci (58. Mansouri)

Tore: 0:1 Cicek (25.), 1:1 Yildiz (51.)

SR: Weichert (Bensheim)

Zuschauer: 150

Rote Karte: Mansouri (78./TSV)


Spielberichte vom neunzehnten Spieltag

TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf - FV Biebrich 02 2:1 (1:0) - 25. 02. 2006

WK, 27. 02. 2006

Bibbernde Biebricher laufen nicht warm

Migge unterläuft Eigentor in Stadtallendorf

st. STADTALLENDORF Sibirische Temperaturen in Mittelhessen. "Es ist frostig hier", bibberte Biebrichs Betreuer Ali Gür vor sich hin und seinen Spielern ging es nicht anders. Dafür war der Kunstrasen in Stadtallendorf in hervorragendem Zustand, ließ kaum Wünsche offen. Eiskalt erwischt wurden dagegen die 02er, die mit 1:2 (0:1) den Kürzeren zogen.

Bereits nach zehn Minuten schoss Schäfer die Eintracht in Führung. Ein Schock für die Biebricher, die in der Folgezeit überhaupt nicht ins Spiel fanden. Zu allem Überfluss ließ Routinier Kurt Migge kurz nach der Pause auch noch seinen Torhüter Daniel Knap-schinski bei einem Eigentor schlecht aussehen. Danach war eigentlich das Spiel zugunsten der Mittelhessen gelaufen.

Doch mit dem Anschlusstreffer des gerade erst eingewechselten Dennis Deider in der 65. Minute wurden die Lebensgeister der Gäste nochmals geweckt. Die belagerten danach das Tor der Gastgeber, der Ausgleichstreffer wollte jedoch nicht mehr fallen. "Wir sind im ersten Spiel nach der Winterpause sehr schlecht aus den Startlöchern gekommen", nahm Ali Gür hinterher kein Blatt vor den Mund. Ob die sibirischen Temperaturen in Stadtallendorf dabei eine Rolle spielten, ließ Ali Gür offen. Erwärmend war der erste Auftritt der Biebricher im neuen Jahr jedenfalls nicht. Im Gegenteil. "Es gibt bei uns viel zu tun", nahm Gür hinterher kein Blatt vor den Mund.


Oberhessische Presse, 25. 02. 2006

Stadtallendorf. Mit einem hochverdienten 2:1-Sieg im Spitzenspiel über den FV Biebrich startete Eintracht Stadtallendorf in die Restrunde der Landesliga Mitte.

von Matthias Mayer

Dabei bot der Tabellendritte über weite Strecken auch ohne seine Schlüsselspieler Mario Ellerich (gesperrt) und Steffen Rechner (Dienst) eine gute Leistung. Allein die Torchancen-Verwertung ließ zu wünschen übrig: Ein 5:1 wäre möglich gewesen.

Gäste-Trainer Bernhard Raab bekannte nach dem Spiel: „Das 1:2 ist für uns schmeichelhaft. Die Eintracht besaß heute die Chancen, uns ein Debakel zu bereiten. Wir haben viel zu wenig gezeigt.“

Die Eintracht, die mit guter Raumaufteilung, Zweikampfstärke, Übersicht und geringer Fehlerquote in den ersten 35 Minuten ein nahezu perfektes Spiel zeigte, ließ die ersatzgeschwächten Gäste kaum zur Entfaltung kommen.

So kamen die Biebricher aus dem Spiel heraus nur zu einer einzigen Torchance, die der eingewechselte Dennis Deider aus der zweiten Mannschaft in der 70. Minute aus fünf Metern zum Torerfolg nutzte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gastgeber aber auch schon 2:0.

In der 19. Minute schickte Christian Weber mit einem klugen Steilpasss Bektas Bilgilisoy auf die Reise. Dessen Rechtsflanke köpfte Neuzugang Tobias Schäfer aus acht Metern unbedrängt zum 1:0 ein.

In der 48. Minute flankte Jens Jarkow nach wunderschöner Vorarbeit von Thomas Vollmer und Peter Niestatek gefühlvoll von der linken Grundlinie in den Biebricher Torraum und Kurt Migge köpfte den Ball unhaltbar in die eigenen Maschen.

Die Eintracht, die keinen schwachen Punkt in ihren Reihen hatte, dominierte zu diesem Zeitpunkt das Spiel. Die Abwehr vor Libero Michael Emmerich stand sicher, das spielfreudige Mittelfeld produzierte zahlreiche Torszenen.

Dies war auch ein Verdienst der beiden Neuzugänge. Tobias Schäfer sorgte auf der linken Außenbahn für viel Betrieb und gefiel nicht nur wegen seines Tores. Er hatte Stammspieler Thorsten Sohn aus der Startelf verdrängt, der wegen einer schwächeren Leistung im letzten Testspiel nur auf der Bank saß.

Und Routinier Thomas Vollmer, der gemeinsam mit Christian Weber zentral im Mittelfeld spielte, verkörperte gleich in seinem ersten Pflichtspiel den Spielertyp, den sie seit Jahren bei der Eintracht herbeisehnen. Von der ersten Minute an war er der Chef auf dem Platz, sprach viel mit seinen Mitspielern, organisierte ruhig, abgeklärt und ungemein ballsicher das Aufbauspiel.

Eintracht Coach Jens Heubel war entsprechend zufrieden mit seinen Neuzugängen und sieht mit ihnen neue Perspektiven für seine Mannschaft: „Wir haben uns in der Winterpause sehr gut verstärkt. Daraus ergeben sich neue Zielsetzungen. Es muss unser Ziel sein, noch einen oder zwei Plätze nach vorne zu kommen“, formulierte der Trainer seine Kampfansage in Richtung Würges und Braunfels.

Heubel kritisierte allein die mangelnde Chancenverwertung seiner Mannschaft – zu Recht. Allein zwischen der 75. und 80. Minute hatte die Eintracht im Minutentakt fünf hochkarätige Möglichkeiten ausgelassen.


mittelhessen.de, 26. 02. 2006

Die Neuzugänge glänzen

Von Kim Görge

Aufstiegsaspirant TSV Eintracht Stadtallendorf hat im Verfolgerduell der Fußball-Landesliga Mitte auf heimischen Kunstrasen einen hochverdienten 2:1 (1:0)-Erfolg gegen den FV Biebrich gefeiert. Das Herrenwald-Team dominierte Ball und Gegner über die gesamte Spieldauer, versäumte es jedoch einen höheren Sieg einzufahren. Die Gäste konnten vom Anpfiff weg wenig entgegen setzen und traten die Heimreise mit einem schmeichelhaften Resultat an.

"Stadtallendorf genügte eine durchschnittliche Leistung. Bereits nach fünf Minuten hatte ich das Gefühl, dass wir keine reelle Chance haben, da wir unzählige vermeidbare Fehler begangen haben", brachte es FV-Coach Bernhard Raab auf den Punkt. Nach dem Abgang von Stürmer Volkan Zer (Eintracht Frankfurt) musste der ehemalige KSC-Profi auch auf die Dienste des verletzten Bilos Odisho verzichten. Gegenüber Jens Heubel ging es ähnlich, jedoch spielten die Grün-Weißen auch ohne ihre Offensivachse Mario Ellerich (gesperrt) und Steffen Rechner (berufsbedingt) beherzt nach vorne und wirbelte die Biebricher Defensive mächtig durcheinander.

Bereits in Minute zehn feierte TSV-Neuzugang Tobias Schäfer einen Einstand nach Maß und nutzte die sich erste sich bietende Gelegenheit: Ein mustergültige Hereingabe von Bektas Bilgilisoy köpfte Schäfer in die Maschen. Die ambitionierte Heimelf kontrollierte mit gutem Kombinationsfußball das Spielgeschehen. Vor allem Routinier Thomas Vollmer - in der Winterpause an den Herrenwald gewechselt - zog im Mittelfeld die Fäden. Biebrich fand überhaupt nicht ins Spiel. Im Mittelfeld fehlte die Zuordnung, in der Offensive verbuchten die Wiesbadener über die gesamte Spieldauer lediglich zwei Torschüsse. Die Eintracht nutzte die Räume geschickt, jedoch fehlte bisweilen im ersten Durchgang der letzte Zug zum Tor. Nach dem Wechsel kam die Heubel-Elf frischer aus der Kabine und sorgte früh für die Vorentscheidung: Ein Jarkow-Flanke köpfte Biebrichs Kapitän Kurt Jürgen Migge unbedrängt in den eigenen Kasten. In der Folgezeit plätscherte die Begegnung vor sich hin, eine Unaufmerksamkeit der TSV-Abwehr brachte die Gastmannschaft aber noch einmal zurück ins Spiel. Ein Stadtallendorfer Ballverlust am eigenen Strafraum ermöglichte "Joker" Dennis Deider das 1:2 (71.).

Das Spiel drohte aber zu keinem Zeitpunkt zu kippen, da die Platzherren fortan wieder engagierter zu Werke gingen. Im Minutentakt erspielten sich die Herrenwälder Chance um Chance und offenbarten eine große Schwäche: Die Verwertung dieser Möglichkeiten. Eine handvoll Hochkaräter blieben ungenutzt, zudem war Fortuna nicht auf Christian Webers Seite. Sein Kracher landete nur am Querbalken, ein Kopfball kratzte die FV-Defensive soeben von der Linie.

Heubel spricht am Ende von einem "hochverdienten Zittersieg"

"Ein hochverdienter Zittersieg. Wir haben den Gegner beherrscht, uns das Leben aber selbst schwer gemacht", resümierte Jens Heubel, der nach dem gelungenen Punktspiel-Start ins neue Jahr sichtlich erleichtert war.

Stadtallendorf: Gleim - Emmerich - Niestatek, Tripp - Jarkow, Weber, Vollmer, Jakob (75. Klein) - Tobias Schäfer, Bilgilisoy (89. Alexander Schäfer) - Yildiran

Biebrich: Knapschinski - Litke - Sargon Odisho, Brox - Losito, Migge, King, Yildiz, Ramos - Laufer, Ross (60. Deider)

Schiedsrichter: Jonek (Ihringshausen)

Tore: 1:0 Schäfer (10.), 2:0 Migge Eigentor (48.), 2:1 Deider (70.)

Zuschauer: 200

Gelbe Karten: Weber, Bilgilisoy (Stadtallendorf), Ramos, Sargon Odisho (Biebrich)


Spielberichte vom dreiundzwanzigsten Spieltag

VfB 1905 Marburg - FV Biebrich 02 0:1 (0:0) - 04. 3. 2006

WT, 06. 03. 2006

Winterfeste Biebricher holen wichtigen Sieg

Verärgerung über "schwierigste Bedingungen"

nn. MARBURG Die Fußballer des FV Biebrich 02 haben durch ihren 1:0 (0:0)-Erfolg bei Ex-Oberligist VfB Marburg das Prädikat "absolut wintertauglich" erworben. Trainer Bernhard Raab war dennoch nicht richtig glücklich. Denn während ansonsten im Hessenland der Betrieb ruhte, auch die Partie Türkischer SV gegen Pohlheim abgesagt wurde, hatte Landesliga-Chef Heinrich Klingelhöfer keinen Grund für eine Komplettabsage gesehen.

"Trotz unseres Siegs ein Unding. Wir müssen nach Marburg eiern, um auf einem schneebedeckten Kunstrasen unter schwierigsten Bedingungen zu kicken", schimpfte der Coach, wähnte überdies Klüngelei im Spiel. Konkret zwischen den Marburgern und den im Vorderfeld mit Biebrich rivalisierenden Stadtallendorfern: "Es war bekannt, dass wir Personalprobleme haben. Deshalb sollte wohl unbedingt gespielt werden."

Insofern kommt dem 02-Dreier auch die Beurteilung "besonders wertvoll" zu. Auf Vorarbeit von Bobby Ramos gelangte der Ball - von einem Marburger Abwehrmann per Hand abgefälscht - ins Zentrum zu Dennis Losito, der mühelos abstaubte. In der Nachspielzeit entschärfte Gäste-Keeper Daniel Knapschinski in Klassemanier einen Kopfball, rettete seiner Elf den verdienten Auswärtssieg. Sascha Brox, der hinten den Räumdienst organisierte, Ümit Yildiz, Tobias Laufer und der trotz einer Grippe vorbildlich kämpfende Kapitän Kurt Migge taten sich daneben im Kollektiv der Biebricher Schneemänner hervor.

FV Biebrich 02: Knapschinski - Ay, Brox, Litke (65. D. Deider) - S. Odisho, Migge, A. King, Yildiz, Ramos - Laufer, Losito

Tor: 0:1 Losito (85.)

Schiedsrichter: Henkel (Vellmar)

Zuschauer: 170


Oberhessische Presse, 04. 03. 2006

Unglückliche Heimniederlage für den VfB

Marburg. Ein typisches 0:0-Spiel endete auf einem am Rande der Bespielbarkeit befindlichen Kunstrasenplatz mit einer unglücklichen 0:1-Niederlage für den VfB Marburg.

von Till Conrad

Gegen den FV Biebrich startete der VfB Marburg eigentlich gut in die Restrunde: Die Abwehr um die starken Innenverteidiger Denis Müller und Andy Riegel stand sicher und ließ kaum Chancen der Gäste zu; das Mittelfeld gewann die deutliche Mehrzahl der Zweikämpfe gegen die Biebricher Gäste.

Nur im Angriff fehlte es ohne den grippekranken Daniel Beck an Durchschlagskraft. So blieben Torraumszenen hüben wie drüben Mangelware, zumal der VfB auf dem holprigen und gefrorenen Kunstrasen das Klein-Klein-Spiel übertrieb und zu wenig auf lange Bälle setzte. Auch Schüsse aus der zweiten Reihe, bei diesen Platzverhältnissen eigentlich eine gefährliche Waffe, blieben Mangelware.

So schnupperten nur Ingo Czyrczewski mit einem Heber (20.) und Andy Riegel mit einem platzierten Kopfball nach einer Ecke (28.) vor sowie zwei Mal Johannes Drescher (60. und 72.) nach der Pause ernsthaft an einem Torerfolg, auf der Gegenseite scheiterte Mittelfeldspieler Oderbo mit zwei gefährlichen Freistößen (68., 79.) nur knapp.

Als sich die 80 frierenden Zuschauer schon mit dem 0:0 arrangiert hatten, unterlief Denis Müller fünf Minuten vor Abschluss sein einziger Fehler: Nach seiner überflüssigen wie missglückten Grätsche an der Seitenauslinie schlug Gegenspieler Litke die Flanke vors Marburger Tor, irgendwie kam der Ball zu Losito, und der drückte aus kurzer Entfernung ein.

Dennoch hätte der VfB Marburg den Ausgleich machen müssen, und es ist doppelt unglücklich, dass dies der neben Müller stärkste Marburger versiebte: Nach schöner Flanke von rechts kam Andy Riegel im Fünfmeterraum mutterseelenallein zum Kopfball – aber mit sensationeller Parade klärte Biebrichs Keeper Knapschinski. Dennoch: In 99 von 100 Fällen ist so ein Ball im Tor, und auch VfB-Trainer Volker Münn meinte nach dem Spiel: „Den muss er einfach machen."


Spielberichte vom vierundzwanzigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - SV Wehen 1926 II 3:1 (1:1) - 11. 04. 2006

WT, 12. 04. 2006

Starke 02-Leistung

Biebrich setzt sich 3:1 gegen Wehen II durch

nn. BIEBRICH Dank einer Hochgeschwindigkeits-Einlage von Bobby Ramos gewannen die Landesliga-Kicker von Biebrich 02 mit 3:1 (1:1) gegen die junge Garde des SV Wehen.

Die Gäste begannen überaus couragiert. Abdullah Yildirim visierte den Pfosten an (10.), ehe Kevin Simmons nach einer Hereingabe des früheren Biebrichers Bastian Pilger mit dem 0:1 zur Stelle war. Ertan Ekiz scheiterte danach frei vor 02-Schlussmann Daniel Knapschinski. Prompt kam Biebrich besser ins Spiel. Wehens Torsteher Marco Müller konnte einen Freistoß lediglich abklatschen, was Ümit Yildiz zum Ausgleich nutzte.

Sofort nach Wiederanpfiff ein Eckstoß für Wehen. Der Ball landete indes bei Biebrichs Sprinter-König Bobby Ramos, der am eigenen Strafraum Anlauf nahm und am Wehener Sechzehner angekommen die Kugel unter die Latte nagelte. Ähnlich spektakulär die Szene in der 55. Minute, als Michel Badal köpfte und Knapschinski mit unglaublichem Reflex klärte. An seinem 22. Geburtstag krönte Yildiz die starke 02-Leistung mit dem 3:1.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, S. Odisho, King, Litke, Brox, Ruthard (52. Losito), Laufer, Yildiz, Ramos (86. Lukac), B. Odisho (60. B. Schneider)

SV Wehen II: M. Müller; Badal (79. Hoffmann), C. Hübner, Ekiz, Kramer, Pilger, Yildirim, Simmons, Lüllig, C. Maus (56. Jude), Vorschneider (56. Rreshka)

Tore: 0:1 Simmons (18.), 1:1 Yildiz (42.), 2:1 Ramos (48.), 3:1 Yildiz (88.)

SR: Ballweg (Pfungstadt)

Zuschauer: 120

Gelb-Rot: Lüllig (82./W.)


Spielberichte vom fünfundzwanzigsten Spieltag

VfB Unterliederbach 1912 - FV Biebrich 02 3:2 (0:0) - 18. 3. 2006

WT, 20. 03. 2006

Biebricher Deckung zeigt sich indisponiert

Nullzweier kassieren unnötige 2:3-Niederlage

nn. UNTERLIEDERBACH Nach dem 1:0-Erfolg in Marburg Anfang März hatten sich die Fußballer des FV Biebrich 02 an die Landesliga-Spitze herangetastet. Dass für höhere Aufgaben aber noch Nuancen an Konstanz und Qualität fehlen, zeigte sich beim VfB Unterliederbach. Mit 2:3 (0:0) unterlagen die 02er nach ganz schwacher Abwehrleistung.

Bezeichnend die Schluss-Sequenz in der 87. Minute: Vorne ballerte Bilos Odisho einen Freistoß in die Abwehrmauer. Den Liederbacher Konterversuch hätte Bedrus Ay abfangen können, doch sein Abwehrschlag landete im Rücken eines VfB-Akteurs. Das rief Gastgeber-Stürmer De Angelis auf den Plan. Gegen vier Spalier stehende Biebricher endete sein Frühlings-Spaziergang mit dem 3:2. "In der Deckung war das fast schon indisponiert. Bis auf Sascha Brox, der halbwegs Normalform brachte, spielten alle unter ihren Möglichkeiten", meinte Trainer Bernhard Raab, der am Tag nach seinem 40. Geburtstag kein Punkte-Geschenk erhielt. Davon abgesehen bekräftigt er seinen Entschluss, bis zum Rundenende von der Seite zu dirigieren und nicht mehr aufs Spielfeld zurückzukehren.

Blieben das Comeback des genesenen Stürmers Bilos Odisho und das Aufbäumen nach 0:2-Rückstand als positive Aspekte. Und die Hoffnung, dass am Sonntag in Pohlheim die Abwehr wieder Landesliga-Format beweist.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Ay, Litke, Brox, A.King, S. Odisho (46. Ross), Losito (85. Lukaz), Laufer (65. B. Odisho), Yildiz, Ramos

Tore: 1:0 Daga (55.), 2:0 Haeckel (66.), 2:1 B. Odisho (68./Foulelfmeter), 2:2 Ross (70.), 3:2 De Angelis (87.)

SR: Stübing (Gründau)

Zuschauer: 150


FNP, 20. 03. 2006

Ein Sonderlob für De-Angelis

Die Art und Weise, wie der 3:2-Erfolg des VfB Unterliederbach in der Landesliga Mitte gegen den FV Biebrich zu Stande kam, spiegelte den bisherigen Saisonverlauf der Gastgeber bestens wider. Diesmal hatte die Mannschaft von Trainer Dietmar Rompel aber das glücklichere Ende für sich. Über die gesamte Spielzeit war Unterliederbach die bessere Mannschaft und führte bereits durch die Treffer der Neuzugänge Guiseppe Daga (54.) und Djamal Häckel (66.) mit 2:0. Innerhalb nur einer Minute hätte sich der VfB – wie schon so oft in dieser Saison – fast wieder um den verdienten Lohn gebracht. Nach dem Ausgleich zum 2:2 durch Bilos Odisho (71., Foulelfmeter) und den ehemaligen Schwanheimer Markus Ross drohte sogar eine weitere Heimniederlage. Drei Minuten vor dem Spielende aber düpierte Luca De-Angelis die Biebricher Abwehr und schloss sein Solo mit dem sehenswerten Siegtreffer ab.

„Das war typisch für den VfB, wie es in dieser Runde läuft. Wir haben sehr engagiert gespielt und verdient gewonnen. Heute hatten wir aber auch mal das nötige Glück“, freute sich Rompel. Für seinen zuletzt arg gescholtenen Stürmer hatte er sogar ein Sonderlob parat: „Das war eine super Aktion vom Luca.“ Aber der Trainer war mit seinem gesamten Team dieses Mal sehr zufrieden. Stolz war Rompel auch deswegen, weil der VfB einmal mehr gegen einen der fünf Spitzenclubs ungeschlagen blieb. (cn)


Spielberichte vom sechsundzwanzigsten Spieltag

FC TuBa Pohlheim - FV Biebrich 02 3:1 (1:0) - 26. 3. 2006

WT, 27. 03. 2006

Biebricher Feuer scheint erloschen

nn. POHLHEIM Winterpause zu Ende und der Saison-Akku schon leer? Der Eindruck drängt sich nach dem 1:3 von Biebrich 02 beim abstiegsbedrohten Landesliga-Aufsteiger Babylon Pohlheim auf. Als "unverbindliches Alibi-Gekicke mit kläglich vergebenen Chancen" bezeichnete Trainer Bernhard Raab den Auftritt, der zur zweiten Auswärtsniederlage in Folge führte.

Bei einem Gegner, der an Harmlosigkeit nicht zu überbieten war. Doch wie schon beim 2:3 in Unterliederbach verteilte die 02-Deckung fleißig Aufbau-Präparate, gefiel sich in der Rolle des Sozialdienstes der Liga. "In dieser Form werden wir kaum noch Punkte einfahren", glaubt Raab und kündigt für diese Woche Einzelgespräche an, nachdem deutlich geworden war, dass das Feuer der Hinrunde endgültig erloschen ist.

Was der Coach nicht unmittelbar mit dem Weggang von Torjäger Volkan Zer in Verbindung gebracht sehen will: "Auch mit ihm hätten wir in Pohlheim vermutlich nicht gepunktet."

Bezeichnenderweise erzielte Kapitän Kurt Migge, eigentlich im hinteren Bereich zu Hause, das 3:1. Anfangs hatten Ümit Yildiz und Dennis Losito versiebt. Letztlich fruchteten aber auch die von Raab vorgenommenen vier Änderungen in der Startelf nicht. "Es war einfach kein Leben in der Truppe", zeigte sich der Trainer nach 90 Minuten frustriert. Sein Trost: Gegen Eintracht Wetzlar kann es nur besser werden.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, S. Odisho, B. Schneider, Brox, Ramos (65. Laufer), Ruthard, Losito, Ross (75. Litke), Yildiz, B. Odisho

Tore: 1:0, 2:0 Peldfius (36./55.), 3:0 Savci (73.), 3:1 Migge (83.)

SR: Wiadrek (Witzenhausen)

Zuschauer: 170


Spielberichte vom siebenundzwanzigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - SG Eintracht 05 Wetzlar 4:2 (1:1) - 01. 04. 2006

mittelhessen.de, 02. 04. 2006

Eintracht bleibt sehr viel schuldig

Von Wendelin Müller

Mit dieser Vorstellung verabschiedete sich die Wetzlarer Eintracht endgültig von dem Gedanken, in der Fußball-Landesliga vielleicht doch noch einmal ganz vorne anzugreifen. Der FV Biebrich, der in der Offensive phasenweise tolle Szenen zeigte, aber auch etliche hochkarätige Chancen ausließ, hatte mit den in der Defensive unbedarften Domstädtern leichtes Spiel und gewann völlig verdient mit 4:2 (1:1).

Dennis Losito eröffnete in der 17. Minute den Torreigen. Der Rückstand brachte die Eintracht völlig aus dem Tritt. Für einige Minuten herrschte große Konfusion in Reihen der Gäste, die Glück hatten, dass Losito, Bilos Odisho und Bobby Ramos ihre guten Möglichkeiten nicht nutzten. Doch gerade diese drei wirbelten die Eintracht-Hintermannschaft mit ihrer Schnelligkeit ein ums andere Mal durcheinander. Von den Domstädtern war im Angriff weniger zu sehen. Nur zwei Distanzschüsse von Harry Freund und André Böttner deuteten etwas Gefahr an. Bilos Odisho, der mit 19 Jahren überragende Stürmer, schoss eine weitere Möglichkeit der Hausherren neben das Tor, ehe sich auch die Biebricher Abwehr eine Auszeit gönnte, als Uwe Dahlhoff (41.) nach einem Freistoß am schnellsten schaltete und das Leder unter Biebrichs Keeper Daniel Knapschinski hindurch in die Maschen schob. Doch auch nach dem Ausgleich ging kein Ruck durch den Gästetrupp. Im Gegenteil: Nur zwei Minuten nach dem Wechsel patzte Olivio Muayi, dem die lange Verletzungspause anzumerken war. Ramos nutzte die Situation eiskalt und traf zum 2:1.

Muayi muss ins Krankenhaus

Und es kam noch dicker für Muayi, den schon am ersten Gegentor eine Mitschuld traf: Der Ex-Breidenbacher verletzte sich im Zweikampf mit Jens Ruthard schwer. Die Partie war für eine gute halbe Stunde unterbrochen, ehe Muayi ins Krankenhaus abtransportiert wurde. Als der Regenbogen über dem Stadion auftauchte, setzten die Hausherren wieder Farbtupfer: Bilos Odisho, der beim Karlsruher SC im Gespräch ist, überlief nach Fehlpass von Aman Ashgedom mit spielerischer Leichtigkeit die Wetzlarer Abwehr, bevor er ebenso kläglich wie hektisch vergab. Da die Hausherren so großzügig mit ihren Chancen umgingen, blieb Wetzlar im Rennen. Auch nach dem 3:1 von Ümit Yildiz, der in der 78. Minute eine tolle Vorarbeit von Bilos Odisho verwertete, antwortete der Gast mit dem überraschenden Anschlusstor, als der aufgerückte Patrick Weisert einen abgefälschten Ball im Netz versenkte. Weitere dicke FVB-Chancen folgten. "Das Ergebnis ist absolut korrekt. Wir hätten hier auch noch höher gewinnen können", haderte Biebrichs Trainer Bernhard Raab nur mit der Chancenverwertung seines Teams, das durch einen Elfmeter von Yildiz (88.) auf 4:2 aufstockte. "Wer so spielt wie wir, wird nicht viele Mannschaften finden, die er schlagen kann", sparte Wetzlars Coach Peter Cestonaro nicht mit Kritik.

Biebrich: Knapschinski - Litke - Sargon Odisho, Brox - Ramos, Migge, King, Yildiz, Ruthard - Bilos Odisho, Losito.

Wetzlar: Ziesenitz - Hocker - Weisert, Ashgedom - Freund, Seibel (77. Babic), Olivio Muayi (52. Koletzko), Sezgin (46. Schick) - Langholz, Dahlhoff, Böttner.

Schiedsrichter: Iaccarino (Hofheim)

Tore: 1:0 Losito (17.), 1:1 Dahlhoff (41.), 2:1 Ramos (47.), 3:1 Yildiz (78.), 3:2 Weisert (86.), 4:2 Yildiz Foulelfmeter (88.)

Zuschauer: 200

Gelbe Karten: Migge (Biebrich), Seibel (Wetzlar).


WT, 03. 04. 2006

Levitenlesen macht müde 02er munter

nn. BIEBRICH Mehr Engagement gleich mehr Erfolg. Nach dieser simplen Formel beendeten die Landesliga-Fußballer der FV Biebrich 02 ihr kurzes Tief, feierten einen 4:2 (1:1)-Erfolg über Eintracht Wetzlar. Jetzt wollen die 02er die Willensstärke wahren und im Endklassement Fünfter werden.

Das wäre gegenüber Rang elf der letzten Saison ein gewaltiger Fortschritt. Es könnte klappen, wenn die Spieler die in Abständen von Trainer Bernhard Raab vorgenommenen Kopfwäschen mal länger konservieren könnten. Immerhin: Raabs Pädagogik fruchtet. Während sich viele Trainer wie die Prediger in der Wüste vorkommen müssen, bündelt Realschullehrer Raab stets erfolgreich individuelles Levitenlesen mit Motivationsschüben.

Die Botschaft war auch bei den in die Stammelf zurückgekehrten Dimi Litke und Aljahi King angekommen. Beide spielten gut. Ebenso wie die Offensivkräfte Ümit Yildiz und Bilos Odisho. Yildiz erzielte zwei Tore, Odisho war an der Entstehung von drei Treffern beteiligt, traf überdies ein Mal den Pfosten.

Auch eine halbstündige, verletzungsbedingte Unterbrechung brachte Biebrich nicht aus dem Rhythmus. Wetzlars Olivio Muyai, mit Schmerzen und Atembeschwerden am Boden liegend, nachdem er vorher selbst gefoult hatte, kam relativ glimpflich davon. Ohne Verletzungen an Organen, aber mit zweifachem Rippenbruch.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, Brox, S. Odisho, A. King, Litke, Ruthard, Losito (75. Laufer), Ramos, Yildiz, B. Odisho

Tore: 1:0 Losito (17.), 1:1 Dahlhoff (41.), 2:1 Ramos (46.), 3:1 Yildiz (80.), 3:2 Weisert (85.), 4:2 Yildiz (87./an B. Odisho verursachter Elfer)

SR: Iaccarino (Hofheim)

Zuschauer: 100


Spielberichte vom achtundzwanzigsten Spieltag

SC Waldgirmes II - FV Biebrich 02 1:1 (1:1) - 09. 04. 2006

WT, 10. 04. 2006

Biebrichs Ümit Yildiz scheitert vom Punkt

Nullzweier holen in Waldgirmes einen Zähler

nn. WALDGIRMES Gut gekickt, aber lediglich einen Punkt ergattert. Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 durfte sich nach dem 1:1 (1:1) beim SC Waldgirmes II ein wenig ärgern.

Zum Hauptdarsteller wurde Ümit Yildiz. Der mit 13 Treffern beste Torschütze leitete das frühe Führungstor ein. Bobby Ramos vollendete. Mit einem Freistoß-Kracher an den Pfosten verpasste Sargon Odisho die mögliche Vorentscheidung (25.). Stattdessen fiel fünf Minuten später der Ausgleich. Anschließend wurde Mittelfeldmann Yildiz im Sechzehner gelegt. Klare Sache: Elfmeter. Der 02-Torjäger schnappte sich kurzhand die Kugel, scheiterte jedoch am starken Torhüter Dusan (33.).

Dessen Gegenüber Daniel Knapschinski rückte nach dem Wechsel ins Blickfeld, griff mehrere Bälle in glänzender Manier ab. Unter dem Strich, meinte Betreuer Ali Gür, "ein gerechtes Unentschieden". Derweil haben sich die Biebricher einen ersten Zugang für die nächste Runde geangelt. Vom Südwest-Oberligisten Hassia Bingen kommt Daniel Flindt, Bruder des Ex-Würges- ers Marco Flindt, der aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste.

Gegen die zweite Garnitur des SV Wehen (morgen, 19.30 Uhr) führt Co-Trainer Gert Kramp an Stelle des in Skiurlaub befindlichen Chefcoachs Bernhard Raab Regie. "Die Jungs werden auch ohne mich gewinnen", so Raab.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Migge, S. Odisho, King, Litke, Brox, Ruthard, Losito (75. Laufer), Ramos (46. Lukac), Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 Ramos (5.), 1:1 Neffert (30.)

SR: Berg (Bischofsheim)

Zuschauer: 100


Homepage des SC Waldgirmes

In einer abwechslungsreichen ordentlichen Landesligapartie trennten sich der Aufsteiger SC Waldgirmes II und der FV Biebrich mit 1:1 Unentschieden. Der Gastgeber war in der zweiten Hälfte sogar die bessere Mannschaft, verpasste es aber das spielerische Übergewicht in Tore umzusetzen. SC-Coach Armin Hickl war mit seiner Mannschaft und dem Punktgewinn dennoch zufrieden, denn trotz des erneut frühen Rückstandes gaben sich seine Spieler nicht auf und hatten die 1:7-Klatsche vom Nachholspiel unter der Woche im Kopf abgehakt.

Beim SCW II fehlten krank Mittelfeldregisseur Haydar Kilic, die leicht angeschlagenen Gross, Haus und Gerhardt, sowie Mario Schappert, der tags zuvor in der Anfangself der Oberligamannschaft stand. Für Schappert stürmte Michael Sofinski, der ackerte und stets bemüht war, aber nur wenig Torchancen verbuchen konnte. Der FVB ging schon in der fünften Spielminute in Führung, nachdem Roberto Ramos SC-Libero Winkler im Strafraum versetzte und Olujic keine Chance ließ. Die Waldgirmeser Zwote ließ die Köpfe nicht hängen und erarbeitete sich selbst Tormöglichkeiten. So z.B. Marcel Hahn, der in der 7. im Fünfer nur knapp das Leder mit dem Fuß verfehlte.

Den meisten Druck machte anfangs der linke Flügel des SC mit Weinecker und Freund. Bei Biebrich waren Ruthard, Yildiz und Bilos Odisho die offensiv stärksten Akteure. Gegen Odisho musste SC-Keeper Olujic in der 26ten retten, nachdem dieser nach einer Bogenlampe vor den SC-Abwehrspielern an den Ball kam. Wenige Minuten später erzielte Leif Meffert mit seinem fünften Saisontor den Ausgleich. Masih Saighani setzte sich im Strafraum gegen seinen Gegenspieler durch und passte auf Meffert, der aus 4 Metern locker abschloss. Für Meffert war es der dritte Treffer in den letzten drei Partien. Nur eine Minute nach dem SC-Treffer prüfte Friedrich Freund mit einer Direktabnahme FVB-Torwart Knapschinski, der sich an diesem Nachmittag noch öfters auszeichnen konnte. In der 33ten foulte Vladi Tschutschupalow Biebrichs Stürmer Odisho und Schiedsrichter Berg entschied auf Elfmeter. Ümit Yildiz schoss ins linke Eck, worauf auch Olujic spekulierte und machte sich ganz lang und hielt den Strafstoß. Außer einem Fernschuss (36.) trat Biebrich nur noch wenig gefährlich vor dem Waldgirmeser Tor auf.

Der SCW II bestimmte die zweite Hälfte, kam aber nicht zum Torerfolg. Der eingewechselte Martin Stengel, der auf die Liberoposition rückte, hatte mit 2 Kopfbällen in der 54. 2 gute Chancen, doch Knapschinski war jeweils zur Stelle. Als Waldemar Baum aus 14 Metern Richtung linkem Toreck schoss, warf sich ein Biebricher Spieler im letzten Moment in den Schuss und lenkte ins Toraus ab. Dem SC Waldgirmes wollte einfach kein Tor gelingen. Auch Marcel Hahn verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter (70.). In der 81ten rettete Dusan Olujic für den unter dem Ball vorbeispringenden Stengel. Kurz darauf grätschte Olujic kurz vor dem Rande des 16ers in den Ball und verletzte sich beim Zusammenprall mit dem Gegner, der ebenfalls zur Grätsche ansetzte.

Ein kleiner Cut unter der linken Augenbraue zwang ihn zur Auswechslung, worauf Konschuh zu seinem zweiten Saisonmatch kam. Sein Comeback feierte nach langer Verletzungspause auch Özcan Siner, der in der letzten Viertelstunde aber auch keine Torchance mehr erspielen konnte. Den Schlusspunkt setzte Friedrich Freund mit einem strammen Schuss aus 20m, den Biebrichs Torwart knapp über die Latte faustete. Letztendlich ein Unentschieden, mit dem beide Mannschaften leben können. Beide Mannschaften stehen im sicheren Mittelfeld der Liga und haben mit dem Auf- und Abstieg nichts zu tun.

SCW Trainer Armin Hickl: "Nach der Niederlage vom Mittwoch bin ich froh, dass meine Jungs heute nach dem frühen Rückstand die richtige Reaktion auf dem Platz gegeben haben und Moral bewiesen haben. Wir hätten natürlich gerne gewonnen, aber ich bin auch mit dem Unentschieden zufrieden. Wir standen in der Abwehr wieder gefestigter als im letzten Match, worauf wir wieder aufbauen können." (KK)

SC Waldgirmes II: Olujic (88. Konschuh); Hahn, Tschutschupalow (46. Stengel), Schlierbach, Winkler, Weinecker, Baum, Freund, Sofinski (78. Siner), Meffert, Saighani

FV Biebrich: Knapschinski, Migge, S. Odisho, King, Litke, Brox, Ruthard, Losito (73. Laufer), Ramos (46. Lukac), Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 (05.) Ramos, 1:1 (30.) Meffert

Zuschauer: 90

Besondere Vorkommnisse: Olujic hält Foulelfmeter von Ümit Yildiz (33.)

Schiedsrichter: Manfred Berg (SV Bischofsheim)


Spielberichte vom neunundzwanzigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - FC 1931 Eddersheim 1:3 (0:3) - 22. 4. 2006

WT, 24. 04. 2006

Biebrich bäumt sich zu spät auf

nn. BIEBRICH In der Landesliga-Endphase bei Biebrich 02 die Wiedereröffnung der fußballerischen Achterbahn. Mal hoch, mal runter, das bleibt ein Markenzeichen. Gegen den FC Eddersheim war rasante Talfahrt angesagt. Nach sieben Minuten 0:2, nach 90 1:3 - Trainer Bernhard Raab musste die Kassette einlegen, die er bereits nach dem 1:3 in Pohlheim abgespielt hatte.

"Nach 20 Minuten hätte ich acht Namen gewusst, die reif zum Auswechseln waren. Insgesamt eine ganz laue Leistung ohne Leidenschaft", registrierte der Coach statt Esprit ausgeprägte Frühjahrsmüdigkeit. Das stimmt insofern bedenklich, weil die 02er noch zum Zünglein an der Auf- und Abstiegswaage werden könnten. Zum Beispiel am 13. Mai beim derzeitigen Zweiten FSV Braunfels, danach gegen den SVW und abschließend bei Spitzenreiter Würges. Raab verspricht: "Wir werden uns nicht hängenlassen. Soll uns keiner nur ansatzweise Vorwürfe in Richtung Wettbewerbsverzerrung machen können. Außerdem möchte ich lieber Fünfter werden, statt in der Tabelle abzurutschen."

Im Duell mit Eddersheim wurde erst ein versiebter Strafstoß zum Weckruf. Bilos Odisho scheiterte an Keeper Hertenstein (81.). Symptomatisch für den schwachen Auftritt des Stürmers, den es in höhere Liga-Sphären zieht. Anschließend verkürzte Tobias Laufer (86.), vergab wie Dennis Losito eine weitere Gelegenheit. Ein viel zu spätes Aufbäumen. Bernhard Raab: "Eddersheim genügte eine mittelmäßige Leistung zum verdienten Sieg."

FV Biebrich 02: Knapschinski; B. Schneider, S. Odisho, King (29. Losito), Litke, Brox, Ruthard, Ramos, Laufer, Yildiz, B. Odisho.

Tore: 0:1 Dietz (4.), 0:2 Schwab (7.), 0:3 Wandschura (28.), 1:3 Laufer (86.)

SR: Weichert (Bensheim)

Zuschauer: 150


FNP, 24. 04. 2006

Eddersheim mit Blitzstart - 3:1

Eddersheim. Zwei Dinge haben die Spieler, Verantwortlichen und Anhänger des FC Eddersheim schon lange nicht mehr erlebt: Drei Tore in der ersten Halbzeit zu schießen und der beste Landesliga-Verein des Fußballkreises Main-Taunus zu sein. Schon deshalb fuhren die Eddersheimer, die jetzt den VfB Unterliederbach nach dem völlig ungefährdeten 3:1 beim FV Biebrich mit der besseren Tordifferenz überholten, mit einer gewissen Genugtuung nach Hause.

«Das war eine der besten ersten Halbzeiten», freute sich Pressesprecher Patrick Schuch. Trotzdem kann das 3:0 zur Pause nicht als fußballerische Glanzleistung bewertet werden, weil die Gastgeber vor 150 Zuschauern im Biebricher Stadion fast alles schuldig blieben. «Das war relativ dünn», erkannte auch Schuch. Die Biebricher Schwächen hingen aber auch unmittelbar mit den Eddersheimer Stärken zusammen. Kivan Mohtadi und Robin Drastig sorgten im defensiven Mittelfeld mit Klasse-Leistungen dafür, dass die technisch versierten Yildiz und Bilos Odisho überhaupt nicht zur Entfaltung kamen. Außerdem war die hundertprozentige Chancenauswertung auffällig. Den ersten guten Angriff schloss Patrick Dietz nach einer Flanke von Christopher Reuter zum 1:0 ab (4.), beim zweiten Vorstoß gab es einen Eckball, den Patrick Wandschura nach innen trat und Michael Schwab ins Tor verlängerte (7.). Das 3:0 war sehenswert: Dem Schuss von Wandschura ins kurze Eck ging eine Ballpassage über Drastig, Dietz und Reuter voraus (28.).


FR, 24. 04. 2006

Biebrichs Trainer Bernhard Raab fand klare Worte: "Das war ganz schlecht, eine indiskutable Leistung." Vor allem im ersten Abschnitt lief bei Biebrich nichts zusammen. Dietz (4.), Schwab (7.) und Wandschura (35.) brachten die Gäste verdient 3:0 in Führung.

Erst in der Schlussphase machte Biebrich noch einmal Dampf, Odisho vergab aber einen Elfmeter (80.). Das 1:3 von Laufer (86.) kam zu spät.


Spielberichte vom dreißigsten Spieltag

SG Walluf - FV Biebrich 02 4:3 (4:0) - 30. 4. 2006

WT, 02. 05. 2006

Aufholjagd zu spät begonnen

Biebrich 02 beim 3:4 gegen Walluf mit schwacher erster Halbzeit

nn. WALLUF Putzmuntere SG Walluf, matter FV Biebrich 02. Eine starke erste Hälfte genügte den Rheingauern in der Fußball-Landesliga zum 4:3 (4:0)-Derbysieg über anfangs lustlose Biebricher.

Während sich der spielfreie Spitzenreiter Würges auf das Hessenpokal-Achtelfinale gegen Oberligist Flieden vorbereitet (Mi., 19.00), sorgten die ohne sechs Stammkräfte angetretenen Wallufer für Furore. Einwurf Christian Gebhardt und Polat Yolver war mit dem 1:0 zur Stelle (3.). Die Biebricher machten mit ihrer Frühjahrsmüdigkeit exakt so weiter, wie sie beim 1:3 gegen Eddersheim begonnen hatten.

Bei den Rheingauern wirkte sich das Fehlen der verletzten Kenny Achampong, Felix Augustini, Emerich Poharetzki und Daniel Löbelt zu Beginn nicht sonderlich aus. Selbst der Aspekt, dass obendrein Zoran Krneta und Francesco De Oliveira im Hinblick auf einen Einsatz im nachfolgenden Match der abstiegsbedrohten Bezirksliga-Garnitur nur auf der Bank saßen, hemmte den Tatendrang nicht. Im Gegenteil: Der zweite SG-Anzug passte wie maßgeschneidert.

Der Beweis in der 28. Minute: Josef Achhoud flankte von der linken Seite, Torhüter Daniel Knapschinski konnte die Hereingabe nicht unter Kontrolle bringen und Youcef Zarioh staubte dankbar ab (28.). Schon seltsam, dass die Wallufer plötzlich wieder aufdrehen, nachdem ihr Chefcoach Roland Gisinger seinen Abschied zum Saisonende bekannt gegeben hat. In anderen Mannschaften führt so etwas eher zu Niederlagen-Serien.

Bei Walluf übertrug sich die Spielfreude des Teams sogar auf den scheidenden Trainer, der sich selbst aufgestellt hatte. Mit einem 20-Meter-Knaller unter die Latte setzte Gisinger ein dickes Ausrufezeichen. Danach Zarioh mit Gefühl, aus 16 Metern per Heber unhaltbar über den bedauernswerten Daniel Knapschinski hinweg zum 4:0 in die Maschen.

Und Biebrich? Fand 45 Minuten lang praktisch gar nicht statt. Im zweiten Abschnitt immerhin ein echtes Aufbäumen. Dennis Losito verkürzte, aber Mittelfeldmann Ümit Yildiz schien irgendwie gereizt. Zuerst vergab er eine Großchance, wenig später donnerte er die Kugel frustriert in die Prärie - versehentlich in Richtung des Schiedsrichters, der - fast am Kopf getroffen - sofort die Rote Karte zückte. Das mündete nochmals in eine Biebricher Trotzreaktion gegen kräftemäßig abbauende Wallufer. Alhaji King setzte einen Kopfball an den Pfosten des SG-Gehäuses (86.) und Bilos Odisho schaffte ein der Nachspielzeit das Anschlusstor. Zumindest wahrten die 02er ihr Gesicht.

"Bei einigen ist die Luft raus. Da hapert es an Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten. Die zweite Halbzeit war aber in Ordnung", meinte Gäste-Coach Bernhard Raab, während Gisinger die Sieger-Bratwurst mundete: "Kompliment und Dank an die Jungs, die weiterhin voll mitziehen. Wir gehen wirklich in aller Freundschaft auseinander."

Derweil hat der Wallufer Manager Michael Wagner aus zahlreichen Bewerbungen zwei Kandidaten für die Gisinger-Nachfolge in die enge Wahl genommen. Bis zum kommenden Wochenende will die Vereinsführung eine Entscheidung treffen.

SG Walluf: Piemonte; Comandatore, Preisler, Achhoud, C. Gebhardt, Tepper, Gisinger, Pesce (42. Herrmann), Yolver, Zarioh, Wilhelm (80. Conradi)

FV Biebrich 02: Knapschinski; B. Schneider (41. Ross), S. Odisho, A. King, Litke, Brox, Ruthard, Losito, Ramos, Yildiz, B. Odisho

Tore: 1:0 Yolver (3.), 2:0 Zarioh (28.), 3:0 Gisinger (41.), 4:0 Zarioh (44.), 4:1 Losito (59.), 4:2 Ross (76.), 4:3 B. Odisho (90.+2)

SR: Hofmann (Fischbach)

Zuschauer: 150

Rote Karte: Yildiz (81./B.)


Spielberichte vom einunddreißigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - TuS Naunheim 1906 2:5 (1:2) - 06. 05. 2006

WT, 08. 05. 2006

Klees Appell an die Spielerehre

Biebricher Klubchef greift nach 2:5 gegen Naunheim zu kräftigen Worten

nn. BIEBRICH Erstmals seit Jahren frühzeitig den Klassenerhalt geschafft und dann innerlich auf Urlaub geschaltet. So präsentieren sich die Landesliga-Kicker des FV Biebrich 02 im Moment. 1:3 gegen Eddersheim, 3:4 in Walluf und jetzt der Gipfel: Eine 2:5-Heimschlappe gegen Absteiger TuS Naunheim.

Klubchef Horst Klee reagierte mit drastischen Worten, drohte eine Reduzierung der Spielerbezüge an, ließ das Fehlen des für zwei Spiele gesperrten Ümit Yildiz und das von einigen Verletzten nicht als Ausrede gelten: "Eine Beerdigung erster Klasse. Kein Spieler hat ansatzweise Landesliga-Niveau gezeigt. Schlechter geht's nicht mehr." Sprach es und nahm den verletzten und daher auf der Bank sitzenden Kapitän Kurt Migge ins Gebet. Migge soll bei seinen Teamgefährten mal den Faktor Einstellung hinterfragen. Denn in dieser Verfassung droht in Braunfels eine zweistellige Schlappe. Und anschließend gegen den SVW ein weiterer Heim-Knockout. Die letzten Saison-Auftritte der unwilligen Biebricher: Eine Frage der Ehre und ein Charaktertest. Trainer Bernhard Raab wird mit Blick auf die nächste Runde Lehren ziehen. Möglich, dass man sich von Spielern trennen werde, die zuletzt maßlos enttäuschten, lässt er durchblicken. Stattdessen hält Raab nach Typen Ausschau, die auch in eigentlich bedeutungslosen Spielen den "inneren Schweinehund überwinden" und sich voll reinhängen.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Lukac (65. Benchallal), S. Odisho, A. King, Litke, Brox, Ruthard (37. D. Deider), Losito, Laufer, Ramos, B. Odisho

Tore: 0:1 Zuhric (18.), 0:2 Jordan (42.), 1:2 B. Odisho (44.), 1:3 Mulch (56.), 1:4 P. Jung (79.), 2:4 Benchallal (84.), 2:5 P. Jung (87.)

SR: Arnold (Dieburg)

Z.: 70


Spielberichte vom zweiunddreißigsten Spieltag

FSV Braunfels - FV Biebrich 02 1:0 (1:0) - 13. 05. 2006

WT, 15. 05. 2006

Raab zeigt seine Klasse

Biebricher Trainer glänzt trotz 0:1 als Libero

nn. BRAUNFELS Spricht das für die einsame Klasse eines 40-jährigen Ex-Profis oder für das eher bescheidene Niveau der Fußball-Landesliga? Tatsache ist: Bernhard Raab, Trainer von Biebrich 02, legte beim Tabellenzweiten FSV Braunfels ein Comeback aus dem Stegreif hin, das getrost mit dem Prädikat "super" bedacht werden kann. Die 0:1 (0:1)-Niederlage, die Würges auf den offiziellen Titelgewinn warten lässt, konnte er aber nicht verhindern.

Weil das Schiedsrichter-Gespann zwei Mal offenkundig nicht den richtigen Blickwinkel hatte. Beim 1:0 durch FSV-Torjäger Norbert Dönges lag aus Sicht von Libero Raab eine klare Abseitsstellung vor. Der Treffer wurde indes gegeben. Dafür ertönte beim 02-Goal von Bilos Odisho der Abseitspfiff (40.). "Das war dagegen ein reguläres Tor", so der Coach, der lediglich angesichts ungeahnter Personalnot aushalf, keine dauerhafte Anwesenheit auf dem Platz plant. Zudem Pech für die starken Gäste, dass Dennis Losito aus bester Position versiebte (90.).

FV Biebrich 02: Knapschinski; Brox, S. Odisho (14. C. Weiß), A. King, Raab, Litke, Lukac, Losito, Laufer, Ramos, B. Odisho

Tor: 1:0 Dönges (13.)

SR: Klotzsche (Kassel)

Z.: 120


Spielberichte vom dreiunddreißigsten Spieltag

FV Biebrich 02 - SV Wiesbaden 1899 5:0 (1:0) - 20. 5. 2006

WT, 22. 05. 2006

Wahre Torflut im Stadtderby

Biebrich lässt dem SVW beim 5:0 keine Chance / Lang-Brüder zu 02ern

nn. BIEBRICH, Blitz, Donner, eine 20-minütige Unterbrechung vor der Pause, ein polternder Grieche und ein Ergebnis-Paukenschlag. Die lediglich 250 Derby-Besucher wurden beim 5:0 (1:0) des FV Biebrich 02 über den SV Wiesbaden bestens unterhalten.

Dem SVW fehlt nun zum Rundenfinale gegen Absteiger Pohlheim ein Punkt, um den Erhalt der Fußball-Landesliga wasserdicht zu machen. Sollte er Fünftletzter bleiben, geht er allen Eventualitäten aus dem Weg. In Biebrich war SVW-Torjäger Nebil Kaplan gleich hellwach, nahm den Pass von Mathias Göbel auf. Doch Torhüter Daniel Knapschinski, der mit dem Herauslaufen gezögert hatte, rettete mit sensationeller Fußabwehr (5.). Fünf Minuten später vergab Göbel frei vor Knapschinski - diesen Chancen trauerte der SVW später nach. Denn die 02er benötigten lediglich einen ernsthaften Vorstoß, um durch Dennis Losito in Führung zu gehen (22.). Nach wetterbedingter und regulärer Pause schien der SVW von der Rolle, während Biebrich den ungewohnten Biorhythmus in wahre Wundertaten ummünzte. Spielausschuss-Chef Thomas Utikal rieb sich die Augen: "Wie bei den guten Leistungen der Hinrunde."

Beim SVW, der nicht mehr direkt absteigen kann, dagegen nach dem von Ümit Yildiz erzielten 2:0 (53.) die große Frühjahrs-Depression. "Die Moral war weg. Blamabel, wie wir uns die letzten 25 Minuten präsentiert haben", meinte Abteilungschef Franz Scheidgen und haderte insbesondere mit dem künftig in Walluf kickenden Dimi Tsakas. Wutentbrannt verließ der Grieche nach seiner Auswechslung den Platz, zeternd in Richtung der SVW-Anhänger, die seine Leistung kritisiert hatten. Ein brüllender Nachhall aus den Katakomben - die mit vielen spektakuären Toren gespickte Ära Tsakas beim SVW fand ein äußerst unrühmliches Ende. Gegen Pohlheim, so Scheidgen, werde der Offensivspieler auf keinen Fall mehr auflaufen. Dennoch ist der Abteilungsleiter sicher, dass der Abstiegskelch am SVW vorübergehen wird. Danach steht Arbeit ins Haus. Neben Tsakas verabschieden sich Gregor Simmer (SV Niedernhausen) und Pascal Gnoyke (beruflich bedingt nach Köln). Dazu ist Nebil Kaplan umworben. Scheidgen: "Er hat Vertrag bis 2007. Sollte ein Verein Interesse haben, muss er viel Geld mitbringen."

Biebrich kann derweil in personellen Fragen eifrig Vollzug vermelden. Vom Oberligisten Eintracht Frankfurt II kommt Allrounder Christian Lang. Der 22-Jährige spielte früher in der Wehener Jugend, gelangte über die Stationen 1. FC Köln und Bonner SC zur Eintracht. Auch mit Langs jüngerem Bruder Dennis, der zurzeit in Wehens A-Jugend mitmischt, sind die 02er einig. Abwehrrecke David Comandatore (SG Walluf) und Youngster Stefan Vicentic (17/SV Gonsenheim, vormals Biebrich 02) haben ebenso zugesagt. Fakt ist ferner, dass sich Dennis Deider zur Germania verabschieden wird. Auch Michael Ross verlässt den Verein, während Bilos Odisho mit Würges liebäugelt. Neuer A-Jugendtrainer bei den 02ern wird Rolf Stumpf, der zuletzt das Aktiventeam des TSV Bleidenstadt coachte.

Dazu freuen sich die Biebricher über Spenden: Vor Spielbeginn gab es einen Scheck über 3500 Euro für die seit Jahrzehnten vorbildliche Jugendarbeit, zusätzlich gab es 40 Spielbälle für die 20 Teams der größten Wiesbadener Nachwuchsschmiede.

FV Biebrich 02: Knapschinski; Brox, S. Odisho, A. King, Litke, Losito (71. D. Deider), Ramos, Raab, Laufer (80. C. Weiß), Yildiz, B. Odisho

SV Wiesbaden: Stunz; Daniel, Breitrück, Voigt, Melunovic, Akrri, Gnoyke, Becht (78. Oebels), Göbel, Nebil Kaplan, Tsakas (62. Kolak)

Tore: 1:0 Losito (22.), 2:0 Yildiz (53.), 3:0 Laufer (59.), 4:0, 5:0 B. Odisho (74./87.)

SR: Rölz (Schwarzenfels)

Zu.: 250


Aktueller Spielbericht:

Spielberichte vom vierunddreißigsten Spieltag

RSV Würges - FV Biebrich 02 2:2 (1:2) - 27. 5. 2006

WT, 29. 05. 2006

Würges grüßt als Champion

Heiko Brands trifft für den Aufsteiger gegen Biebrich zum 2:2-Endstand

nn. WÜRGES Besiegelt! Der RSV Würges darf sich nach dem 2:2 (1:2) gegen Biebrich 02 endlich als offizieller Meister der Fußball-Landesliga fühlen. Als echter Champion, der nicht aufgrund der Tordifferenz oder des bei Verfolger Braunfels abgezogenen Punktes, sondern am Ende mit einem Vier-Punkte-Polster die Nase vorn hatte - über die gesamte Saison gesehen ein würdiger Titelträger.

Mit einem Coach, der unzählige Male ein glückliches Einwechselhändchen bewies. Der Clou zum Liga-Finale: Jürgen Menger brachte Heiko Brands. Der Torjäger der vergangenen Jahre, der sich im Sommer 2005 ins Bezirksliga-Team zurückgezogen hatte, kam in der 60. Minute und landete in der 72. per Flugkopfball-Einlage das 2:2. Ein Ur-Würgeser als Torschütze wird zum i-Tüpfelchen der Meisterschaft. Das aus RSV-Sicht überaus versöhnliche Happyend bei der Hängepartie des sich verzögernden Titelgewinns, der eigentlich schon nach dem 2:2 gegen Marburg beschlossene Sache war. Feuerwerk, ausgelassener Jubel und eine Dankesrede von Menger an Spieler und Fans mündeten in eine lange Meisterfeier. Und als Zugabe eine relativ spektakuläre Verpflichtung: Vom Nachbarn TSG Wörsdorf kommt Abwehrspieler Christian Koch zum RSV. Überdies ist geklärt, dass Torjäger Gabriel Cuomo (20 Saisontore) an Bord bleibt.

Biebrich hatte den Aufsteiger zuvor mächtig geärgert. Tobias Laufer gelang das 0:1. Augenblicke später (14.) Elfmeter für Würges, nachdem Cuomo gelegt worden war. Krisztian Szekely, sonst ein sicherer Schütze, scheiterte am faustenden Keeper Daniel Knapschinski. Per Kopf glich Cuomo dennoch aus (30.). Doch die 02er reagierten cool. Ausgerechnet der kleine, künftig in Würges spielende Bilos Odisho nickte zur erneuten Führung ein.

Auch nach der Pause ein offener Schlagabtausch mit Biebricher Gelegenheiten zum 1:3, bevor Brands Joker-Qualitäten bewies. 02-Coach Bernhard Raab war dennoch zufrieden: "Diese Saison war ein Fortschritt. Erstmals hatten wir nichts mit dem Abstieg zu tun, haben stattdessen kurzzeitig oben rangeschmeckt." Auch ohne Jaouad Kharraz (Türkischer SV), der seine Zusage rückgängig gemacht hat, sollte Biebrichs Kader künftig stark genug sein, um den erreichten achten Rang zu verteidigen oder zu verbessern.

RSV Würges: Morawiec; Lustenberger (75. Rasch), Bilir, Medak, Ulmrich, Sehr, Sojczynski (82. H. Erdogan), Dylong, Neumann (60. H. Brands), Cuomo, Szekely

FV Biebrich 02: Knapschinski; Brox, S. Odisho, A. King, Litke (73. B. Schneider), Ramos (78. Benchallal), Ruthard, Losito (67. D. Deider), Laufer, Yildiz, B. Odisho

Tore: 0:1 Laufer (13.), 1:1 Cuomo (30.), 1:2 B. Odisho (36.), 2:2 Brands (72.)

SR: Kunold (Frankfurt)

Zuschauer: 400



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Zuletzt geändert am 31.07.2007. 03:11:24

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