Der Sport muss den sozialen Bedürfnissen gerecht werden
Heinz Fallack
Der Landessportbund Hessen wird sich in den nächsten Jahren einer neuen "sozialen Offensive im Sport" besonders intensiv zuwenden. Diesem Beschluß liegt die Besinnung auf alte Werte des
Sports ebenso zugrunde wie die Orientierung an veränderten politischen, staatlichen und damit auch vielen sozialen Verhältnissen in Deutschland. Bestimmte Wandlungsprozesse innerhalb des
Sports und gesellschaftspolitische Herausforderungen von außen - beispielsweise der Komplex Sport und Umwelt und soziale Probleme - wirken wegweisend. Der Sport kann sich nicht allein auf den
Titel "die größte bürgerliche Vereiningung" berufen. Er muß sein Program für die Zukunft gegenüber seinen Mitgliedern, der Öffentlichkeit, Staat und Politik
bereithalten.
Dazu gehört auch eine massive Verstärkung des sozialen Engagements in unseren Vereinen und Verbänden. Wir müssen uns beispielsweise stärker den Aussiedlern, Asylanten,
Behinderten, Kranken und sozial Schwachen zuwenden, um ihnen Sport in der Gemeinschaft auch als Lebenshilfe anzubieten. Gerade diese Gruppen sind bisher in unseren Vereinen in hohem Maße
unterrepräsentiert.
Unsere Sportvereine müssen sich also weiter öffnen. Dazu bedarf es einer Ausweitung und Intensivierung unserer bewährten Sportprogramme und der Entwicklung neuer Angebote. Sie
müssen nicht nur den sportlichen, sondern auch den sozialen Bedürfnissen aller Bürger gerecht werden.
Auch in dem zu erwartenden schärferen Wettbewerb mit anderen gesellschaftlichen Organisationen tun der Landessportbund und seine Vereine gut daran, die Integrationskraft und das Angebot einer
sozialen Heimat auch für diejenigen, die bislang als Randgruppen unserer Gesellschaft bezeichnet werden, herauszustellen. Auch und gerade in einer Zeit wachsender Ausländerfeindlichkeit ist
dies unsere Pflicht.
Der Biebricher Fußball-Verein 02 gilt uns dafür als herausragendes Beispiel.
|