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25 Jahre für die Jugend

Hartmut Steindorf

Als ich von unserem Organisationsteam den Auftrag bekam, die letzten 25 Jahre der Jugendabteilung Revue passieren zu lassen, fiel mir gleich so vieles an Besonderheiten und Veranstaltungen ein, dass ein exakter Überblick den Rahmen dieses Berichtes sprengen würde. Die folgenden Gedanken und Fakten können daher nur einen Bruchteil der interessanten Geschehnisse in der 02er-Jugend umfassen.

Wir stellen schon seit über 20 Jahren die größte Jugendabteilung im Kreis. Zwischen 220 und 260 Kinder und Jugendliche werden dabei von einem über 20-köpfigen Jugendausschuss betreut. Was Mannschaftsmeldungen betrifft (derzeit haben wir 13) sind nicht immer die Nummer eins: Das liegt daran, dass wir im Bereich der D- und E-Jugend fast ausschließlich in Großfeld-Runden spielen. Bei einer Kleinfeld-Philosophie bräuchten wir jede Saison drei Trainer zusätzlich und müssten regelmäßig Kleinfelder auf dem Hartplatz abstreuen. Daher werden wir immer Großfeld-Lösungen favorisieren.

Der Anteil der ausländischen Kinder an der Gesamtzahl hat sich dabei in meiner Jugendleiterzeit mehr als verdoppelt: Fast 60 Prozent aller Jugendspieler sind nicht deutscher Abstammung. Türken und tradionell Griechen stellen dabei das Gros. Wir haben dadurch zwangsläufig auch Mannschaften, in denen keine deutschen Kinder mehr spielen. Nicht allen deutschen Eltern gefällt das, aber die Stadtvereine im Rhein-Main-Gebiet sind heute alle ähnlich gegliedert. Der Jugendausschuss sieht darin kein Problem, zumal wir auch immer wieder ausgezeichnete ausländische Mitarbeiter im Trainerstab haben.

Von der B-Jugend bis zur F-Jugend besetzen wir regelmäßig jede Altersklasse mit mindestens zwei Teams. Auch schwächere Fußballer sind bei uns willkommen. Breitensport bildet nun mal die Grundlage des Leistungssports, dies haben wir schon immer erkannt. Dass wir trotzdem besonders stolz auf unsere Leistungsteams sind, wird jeder verstehen. Mit wenigen Ausnahmen sind wir regelmäßig mit allen Mannschaften in der Bezirksliga vertreten. Bei den in den letzten elf Jahren durchgeführten und von uns so ungeliebten Qualifikationsrunden (nur auswürfeln ist unfairer) hatten wir zwangsläufig auch kleine Auszeiten zu verzeichnen. Wesentlich interessanter sind da die "Aussetzer" nach oben: Nach Bezirks-Meisterschaften spielte die B-Jugend zwei Jahre und die A-Jugend drei Jahre am Stück in der Hessenliga. Elf Bezirksmeisterschaften konnte wir ab 1977 erringen: Je dreimal hießen dabei die Trainer Klaus Tobies und Ulrich Janocha, viermal durfte ich herausragende Mannschaften zu diesem Titel führen.

Natürlich haben wir in dieser Zeit auch Spieler hervorgebracht, die für unseren Verein irgendwann zu gut waren: Stellvertretend möchte ich unseren Torwart Thomas Ernst nennen (Bundesliga bei Eintracht Frankfurt, VfL Bochum und VfB Stuttgart) sowie Georg Theodoridis, griechischer Jungnationalspieler von Aris Saloniki. Kennt jedoch auch jeder unsere Ex-Jungendspieler Frank Burneleit und Charalambos Mentis? Die haben es zwar nicht in die erste Liga geschafft, trainieren aber schon seit vielen Jahren unsere Jugendmannschaften. Was für eine funktionierende Betreuerstruktur wichtiger ist, kann jeder ermessen.

Trainer und Betreuer habe ich einige kommen und gehen sehen. Insbesondere im Bereich der älteren Jugendteams hat es immer einer großen Überzeugungs- und auch Überredungsarbeit bedurft, um engagierte Fußball-Lehrer für uns zu gewinnen, die auch mit jungen Leuten umgehen können. Wie gut wir auch aus Sicht unseres geschäftsführenden Vorstandes damit oft lagen, dokumentiert die Saison 1998/99: Zunächst wurde der A-Jugend-Trainer Manni Geyer zum Trainer unserer Landesliga-Mannschaft gemacht, dann hat man dessen Nachfolger Siggi Maurer zum Trainer der Zweiten ernannt.

Die Trainer unserer jüngeren Teams sind im Schnitt jedoch wesentlich mehr eingebunden: Besonders stolz bin ich auf die schon über zehn Jahre andauernde Zusammenarbeit mit unserem Kurt-Duo: Ohne Kurt Morlock (dem E-Jugend-General) und Kurt Bissinger (trotz Wohnortwechsel ins tiefste Bad Kreuznacher Hinterland) wäre unsere Jugendabteilung kaum weiter funktionsfähig. Auch in dieser Saison decken sie wieder insgesamt fünf Teams verantwortlich ab - das ist einfach sensationell. Stellvertretend für viele Super-Typen, die im vergangenen Vierteljahrhundert bei uns mitgemacht haben, möchte ich noch zwei herausheben, die nicht mehr in unserer Mitte sind: Toni Deusser, 20 Jahre Herz und Seele unseres Stabs, ist nun schon sieben Jahre tot; Norbert Michale war über 25 Jahre immer dabei wenn`s gebrannt hat.

Zwei Begegnungen mit großen Fußball-Persönlichkeiten möchte ich bei meinen Aufzeichnungen nicht vergessen. 1993 durfte ich als Vereinsvertreter die Profis von Panathinaikos Athen von der Erbismühle nach Biebrich begleiten: Die Bus-Gespräche mit dem damaligen Trainer der Hellenen, Ivica Osim, haben den Kroaten für mich zu einem ganz großen Sportler gemacht. Unvergessen für mich auch ein fast einstündiges Vier-Augen-Gespräch mit Egidius Braun 1998: Aus Anlass meiner Wahl zu den ersten hundert Siegern der DFB-Ehrenamtsaktion beeindruckte mich die Natürlichkeit und Menschlichkeit des damaligen DFB-Präsidenten zutiefst.

Schon Anfang der achtziger Jahre wurde unsere Jugend oft als Biebricher Reiseverein bezeichnet. Es gibt in der Tat wenig Länder in Europa, wo wir noch nicht gespielt haben. Solche Gemeinschaftsfahrten fördern nicht nur den Zusammenhalt von Mannschaften und Jugendausschuss, sondern erleichtern auch das Verständnis für fremde Völker und Mentalitäten. Höhepunkte waren zweifelsohne die einmaligen Reisen nach Israel, Griechenland, in die Türkei sowie zum größten Jugendturnier der Welt nach Hjörring in Dänemark (Dana-Cup). Am meisten zu erzählen gibt es aus Ungarn, wo wir bereits fünf zweiwöchige Ferienfreizeiten am Plattensee organisierten. Hervorheben möchte ich fünf Vereine, mit denen wir über Jahre vorbildliche Austauschprogramme organisiert haben:

Zuerst war da VV Hercules Haarlem. Dieser holländische Verein hat uns von 1977 bis 1985 vorgemacht, wie man internationale Jugendbegegnungen organisiert. Mittlerweile hat der Klub, der inseiner Blütezeit über 50 Jugendteams betreute, keine Jugendabteilung mehr. Die Schweizer vom FC Ebikon waren 1982 erstmals in Biebrich und sind somit der Klub, mit dem wir am längsten gegenseitige Besuche pflegen. Von 1983 bis 1994 fuhren wir regelmäßig mit der D-Jugend zum KFC Strombeek nach Brüssel. Seit 1988 besteht der Austausch mit Hamburg-Ochsenwerder und seit 1990 mit dem OFC Neugersdorf aus Sachsen. Dieser Kontakt wurde 1988 in Ungarn geknüpft und auch ohne den Mauerfall war eine Begegnung für 1990 über viele Schriftwechsel und Gremien vorbereitet.

Schon vor meiner Zeit gab es die Feldturniere um den Jürgen-Grabowski-Wanderpokal (D-Jugend seit 1973) und um den E-Jugend-Pokal der Biebricher Zeitung. Für Hallenrunden sehen wir uns als Vorreiter im Kreis Wiesbaden. Von 1977 bis 1987 haben wir die offiziellen Hallenmeister unter den besten sechs Wiesbadener C-Jugend-Mannschaften gekürt. Ab 1983 haben wir dann im Zwei-Jahres-Tumus Hallenmeisterschaften bei E-, D- und C-Jugend gestartet. Alle Wiesbadener Vereine haben teilgenommen, und der Kreisjugendausschuss hat dann jeweils zwei Jahre später die Organisation übernommen. Nur für die 1989 gestartete Hallenrunde der B-Jugend konnten wir kein Interesse beim Kreisjugendausschuss wecken. Wir denken jedoch, dass gerade diese problematische Altersklasse genauso ein Anrecht auf eine organisierte Hallenrunde hat wie die Kleinen. Deswegen machen wir uns auch heute immer wieder diese Mühe.

1982 haben wir erstmals ein Internationales Feldturnier ausgerichtet. Da dies im Bereich der A-Jugend zu etlichen Problemen geführt hat, spielen wir dieses Turnier seit 1984 im Zwei-Jahres-Rythmus bei der C-Jugend. Mittlerweile gehört diese Veranstaltung zu den am meisten gefragten C-Jugend-Turnieren in unserem Land. Internationalität ist dabei neben der Teilnahme von attraktiven Profiklubs schon immer unser Hauptziel gewesen.

Seit 1983 veranstalten wir am Sonntag vor Heiligabend das Wiesbadener Betreuer- und Jugendtrainerturnier. Viele Vereine nehmen hier die Möglichkeit wahr, neben dem gemeinsamen Kicken Gedankenaustausch zu betreiben. Nachdem wir in den achtziger Jahren das Turnier dreimal gewinnen konnten, sind wir mittlerweile im Altersdurchschnitt weit hinten und freuen uns, wenn wir die letzten Plätze vermeiden.

Schließen möchte ich mit ein paar persönlichen Dingen. 1973 bin ich von meinem damaligen Trainer und Jugendleiter Bernhard Walter zum C-3-Trainer ausgeguckt worden. Herr Walter hatte bei mir gute Karten, denn er hatte mich nach einigen Jugendjahren in der Abwehr zum Mittelstürmer gemacht. Tore schießen ist nun mal der Traum eines jeden Jugendfußballers, und in einer starken Mannschaft konnte ich das mehr als genug. Schon kurz darauf mochte ich mir den Alltag ohne Jugendtraining nicht mehr vorstellen, und als der Verein 1980 keinen Nachfolger für Jugendleiter Klaus Kroener finden konnte, musste man mich nicht lange überreden. In den Achtzigern war fast alles im Jugendausschuss mit Spaß und Freude verbunden. Nach einigen für mich persönlich völlig rechtswidrigen und unsportlichen Entscheidungen von Verbandsmitarbeitern entschloss ich mich dann 1990, die offizielle Jugendleiterbezeichnung an meinen Stellvertreter Jürgen Dindorf abzutreten. Ich wollte selbst ohne Probleme entscheiden, mit welchen Verbandsfunktionären ich zusammenarbeite und wo ich lieber dankend ablehne. Jürgen Dindorf ist dabei mit seiner Zuverlässigkeit und seinen Kenntnissen ein wichtiger Mann für uns geworden.

Nachdem ich nun zwei kleine Kinder habe, die natürlich zusammen mit meiner Frau nach ihrem Papa verlangen, habe ich mein Engagement in den vergangenen drei Jahren etwas zurückgenommen. Ich bin jedoch festen Willens, mich trotz zeitlicher Bedenken weiter als Jugendleiter den gewiss nicht einfacher werdenden Aufgaben zu stellen. Ich kann mir hierzu nur wünschen, dass der Jugendausschuss in seinem Kern weiterhin zusammen bleibt. Ebenso bleibt die seit Jahren vorhandene Bereitschaft des Gesamtvorstandes, die Probleme der Jugendabteilung mindestens gleichrangig mit anderen Vereinsangelegenheiten zu sehen, zwingende Voraussetzung, dass die positiven Aspekte unseres Engagements überwiegen.

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Zuletzt geändert am 05.07.2011. 02:26:12

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